Roberto Bolanos Wilde Bibliothek, von Benjamin Loy . Eine Ästhetik und Politik der Lektüre

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Literatur - R.Bolanos Wilde Bibliothek (B.Loy)
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Online-Publikation: August 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Reihe: Mimesis 78. Romanische Literaturen der Welt; XII,
467 Seiten, Hardcover; ISBN 978-3-11-065815-6; € [D] 119.95; US$ 137.99 / GBP 109.00*
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Charakteristik
Topoi  Romanistik:
> Schlagworte: Weltliteratur; Lateinamerikanische Literatur; Intertextualität; Bolaño, Roberto
> Zielgruppen: Literaturwissenschaftler (Komparatistik, Romanistik, Lateinamerikanistik), Bibliotheken, InstituteSubjects
> Zielfelder: Literaturwissenschaft > Romanische & Lateinamerikanische Literatur & allgemein

Inhalt
Die vorliegende Arbeit untersucht erstmals systematisch das Gesamtwerk Roberto Bolaños mit Blick auf die vielfältigen intertextuellen Bezüge des chilenischen Autors. Posthum vor allem wegen seines Romans 2666 von der globalen Literaturkritik zum ersten Klassiker der Weltliteratur des 21. Jahrhunderts stilisiert, fungieren in Bolaños Texten intertextuelle Verweise als ein zentrales Formverfahren, das bislang von der Kritik kaum eingehender untersucht worden ist. Die Werk-Studie situiert Bolaño dabei nicht nur dezidiert innerhalb einer lateinamerikanischen Genealogie eines «wilden Lesens», sondern legt über eine Lektüre, die zugleich philologisch-detailliert und panoramatisch-ideengeschichtlich operiert, die Auseinandersetzungen von Bolaños Texten über die gescheiterten Revolutionen in Lateinamerika oder die Verheerungen des globalen Kapitalismus mit dem literarischen Kanon der (Post-)Moderne frei. Diese umfassen neben der lateinamerikanischen Literatur um Autoren wie Neruda, Borges und Parra insbesondere Bezüge auf die spanische und französische Literatur von Góngora und Pascal über Baudelaire bis zu Perec sowie auf weitere Klassiker der Moderne in Gestalt von Schriftstellern wie Ernst Jünger oder William Carlos Williams.

Zum Protagonisten
Roberto Bolaño Ávalos (* 28. April 1953 in Santiago de Chile; † 14. Juli 2003 in Barcelona) war ein chilenischer Schriftsteller.
Bolaño gilt als einer der begabtesten Autoren seiner Generation in Lateinamerika. Zuweilen mit Julio Cortázar verglichen, dürfte den stärksten Einfluss auf ihn jedoch Jorge Luis Borges gehabt haben. Viele seiner Werke erinnern an dessen bibliomane Fantasien. Auffällig sind auch sein gespaltenes Verhältnis zu seiner Heimat Chile und zur literarischen Tradition Lateinamerikas sowie sein ausgeprägt satirisches Naturell. Erst nach seinem Tod wurde er durch Übersetzungen in den USA und in Deutschland einem breiteren Publikum bekannt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Roberto_Bola%C3%B1o

Autor
Benjamin Loy,
Universität zu Köln, Deutschland.
https://www.uni-koeln.de/

Fazit
Die umfassende zugleich tiefgründige Untersuchung von Benjamin Loy  zu "Roberto Bolanos Wilde Bibliothek" entbirgt dabei eine Ästhetik, die dem Art-Brut nahe kommt  und eine linke zukunftsorientierte Politik der Lektüre inkludiert.
Die interessierten Lesenden werden in ein Spiegelkabinett verführt, 'das monströse Texte, Allegorien von Macht und Kunst, Spiele auf Leben und Tod (Erlesene Kadaver..,) bis zur Un/Lesbarkeit verwilderter Text-/Welten‘, und schliesslich wird das fröhliche Ende der alten Weltrepublik der Literatur - bis zum Aus.Lesen.Bolano posthum -  in grossartiger Weise - mehrsprachig durchgehend überaus gekonnt durchquerend - erforscht. Auf diese Weise ist eine einmalige zugleich aussergewöhnliche Studie zu Bolano und über ihn hinaus entstanden.
m+w.p19-8
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