Die Geschichtlichkeit des Briefs .Kontinuität und Wandel einer Kommunikationsform , Hg.: Norman Kasper, Jana Kittelmann, Jochen Strobel, Robert Vellusig
Briefleserin am offenen Fenster
Bildausschnitt: (c) Roland Pohl
http://www,neobiedermeier.com
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Belletristik - nach Topoi >Werkzeug/en der Gestaltung + Betrachtung > Textologie
Textologie - Brief - geschichtlich-kommunikativ
be-degruyter-21textologie-brief
Online-Publikation: August 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Die Geschichtlichkeit des Briefs .Kontinuität und Wandel einer Kommunikationsform , Hg.: Norman Kasper, Jana Kittelmann, Jochen Strobel, Robert Vellusig >>
373 Seiten, Abb.8, farb.17, Tab.2, gebunden, ISBN: 9783110693041, 99,95 €
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Walter de Gruyter, Berlin: http://www.degruyter.com; https://www.degruyter.com/dg/page/1702/
Charakteristik
Topoi - Fragen:
> Wie hat sich der Brief als Kommunikationsform in den letzten 3.000 Jahren entwickelt?
> Was hat sich gewandelt?
> Welche Strukturelemente blieben unverändert?
> Zielgruppe: Kommunikationswissenschaftler/-innen, Historiker/-innen, Literaturwissenschaftler/-innen,
Theolog/-innen, Soziolog/-innen
> Schlagworte: Kommunikationstheorie; Briefgeschichte; Epistolarkultur; Kulturgeschichte
Inhalt
Als Text, als Objekt und als kommunikatives Ereignis lebt der Brief in seiner Wiedererkennbarkeit von Invarianzen, die die Reproduzierbarkeit eines Musters auch unter sich wandelnden kulturellen Bedingungen zu garantieren scheinen. Es ist diese zwischen Formalisierung und Offenheit changierende Textualität, die zum einen das Interesse disziplinär konturierter Fragehorizonte auf sich zieht, die zum anderen aber ohne interdisziplinären Austausch wohl kaum in ihrer Spannbreite ausgemessen werden kann.
Die Beiträge des Bandes tragen Bausteine zu einer Kulturgeschichte des Briefs zusammen und reflektieren zugleich die Kontinuitäten, die sich im geschichtlichen Wandel abzeichnen, dank der Kommunikationswissenschaftler-, Historiker-, Literaturwissenschaftler-Innen
HerausgeberInnen-Team
Jochen Strobel, Univ. Marburg;
Norman Kasper Univ. Halle-Wittenberg;
Jana Kittelmann, Univ. Halle-Wittenberg;
Robert Vellusig, Univ. Graz, Österreich.
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Fazit vorangestellt
"Die Geschichtlichkeit des Briefs" des HerausgeberIn-Teams Norman Kasper, Jana Kittelmann, Jochen Strobel und Robert Vellusig und ihrer MitautorInnen umreisst auf umfassende Weise die Kontinuität und den Wandel einer Kommunikationsform als Denkform in verschiedenster Weise.
Der Brief bringt Distanz und Nähe, erscheint galant-romantisch (Poesie, Distanzspiele..), materialisiert-höflich (z.B. W. Schlegel), empfindsam bis tragisch (Feldpost (1), letzter Brief / Kondolenz..) und aktuell durch die Postings in den A/sozialen Medien (amouröse bis sexistische und hasserfüllte Botschaften..).
Evolutionär erscheint zuerst die Schrift paläontologisch mithilfe von Steinwerkzeugen (homo sapiens sapiens) seit ca. 200.000 Jahren, und zwischen 40.000 - 6000 Jahren v.Chr. hat es jedoch im Gehirn keine strukturellen Neuerungen mehr gegeben (Sophia Wege), ausser durch Amplifizierung (1) und gesteigerter kognitiver Fluidität (2).
Quintessenz der hervorragenden Untersuchung bildet die Aussage, dass Brieflesen 'Spurenlesen' einer handschriftliche Tintenspur ist u.a. .
Hinzu kommt, dass ein Brief phylo- wie onto-genetisch Bindungen zunächst vorsprachlich realisiert (soziales Lächeln bis körperlicher Kontakt..), triggert und so Bindungsverhalten in Gang setzt, so S. Wege.
Das Faszinosum Brief ist zusammenfassend synästhetisch (4) zu sehen und als Schau-Objekt (Claudia Bamberg) im Medienwechsel von analog zu digital zur Rarität neigen.
m+w.p21-8 < k. >
1) Feldpostbriefe entstehen ungewohnt und aus öffentlich erzwungener Distanz. Und sie sagen laut Jens Ebert über die militärische Seite des Krieges erstaunlioch wenig aus. Sie gehen aber zu verschiedenen Zeiten auf individuelle Erfahrungen , Kenntnisse und Anschauungen ein und werden so neu gelesen und verstanden.
2) Amplifikation
bezeichnet die Vermehrung von DNA-Abschnitten. Eine Amplifikation beschreibt in der Genetik eine natürlich vorkommende Vermehrung (Replikation) bestimmter DNA-Sequenzen.[1] Sie wird in der Molekularbiologie in vitro zur Vermehrung von DNA verwendet. Die Vermehrung des ganzen Genoms durch Polyploidisierung ist keine Amplifizierung im eigentlichen Sinne, da auch große DNA-Mengen ohne erkennbare Relevanz vervielfältigt werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Amplifikation_(Genetik)
3) Fluidität / Fliessfähigkeit
{\displaystyle \phi }\phi ist ein Maß für die Fließfähigkeit von Flüssigkeiten und Gasen (Fluiden). Sie ist der Kehrwert der dynamischen Viskosität
https://de.wikipedia.org/wiki/Fluidit%C3%A4t
4) Synästhetisch
Die Synästhesie bezeichnet hauptsächlich die Kopplung zweier oder mehrerer physisch getrennter Bereiche der Wahrnehmung.& Gestaltung
https://www.kultur-punkt.ch/galerie/werkzeuge-n-der-betrachtung/aesthetik-reflexionen/synaesthetisches.html
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Inhaltsfolge
Frontmatter
Open Access I
Inhalt
Open Access V
Geschichte und Geschichtlichkeit des Briefs. Zur Einführung
Norman Kasper, Jana Kittelmann, Jochen Strobel und Robert Vellusig
Open Access 1
Spuren lesen. Evolvierte Voraussetzungen brieflicher Kommunikation
Sophia Wege
Open Access 21
Brief und Netzwerk
Jochen Strobel
Open Access 39
Der Brief als Denkform
Rüdiger Görner
Open Access 65
Distanz oder Nähe? Das parousia-Motiv bei Paulus und Seneca im Vergleich
Eve-Marie Becker
Open Access 83
Das Billet im Brief und die Fabel vom Nymphenbad. Der galante Brief am Beispiel von Aurora von Königsmarck
Isabelle Stauffer
Open Access 101
Garten – Kabinett – Schlachtfeld. Räume des empfindsamen Briefes
Jana Kittelmann
Open Access 115
Nach Bohrer. Überlegungen zum ‚romantischen Brief‘
Wolfgang Bunzel
Open Access 141
Materialisierte Höflichkeit. Etikette und sozialer Code in der Briefkommunikation der Goethezeit am Beispiel der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels
Olivia Varwig
Open Access 165
Lange Briefe. Überlegungen zu einem Medienformat am Beispiel der Briefe Dorothea Schlegels
Ulrich Breuer und Anke Lindemann
Open Access 193
Die „Nähe unseres Glücks“. Zur Dialektik der Abwesenheit in Johannes von Müllers Briefen an Graf Louis Batthyány Szent-Iványi
Gideon Stiening
Open Access 215
„von einer menschlichen Mitte aus“. Symmetrie(n) und Asymmetrie(n) im Briefwechsel zwischen Johann Heinrich Christian Bang und Friedrich Carl von Savigny
Rotraut Fischer
Open Access 245
Schau-Objekte: Funktionen des Briefs in Sammlungen und Ausstellungen des frühen und des späten neunzehnten Jahrhunderts
Claudia Bamberg
Open Access 263
Erzwungene Distanz, ungewohnte Kommunikation, öffentliches Interesse. Deutsche Feldpostbriefe im zwanzigsten Jahrhundert
Jens Ebert
Open Access 283
Widerstrebende Modernität. Die Brief- und Arbeitsbeziehung zwischen Rainer Maria Rilke und seinem Verleger Anton Kippenberg
Alexander Honold
Open Access 295
Wissensbegriff – Weltanschauungsform. Ernst Jüngers epistolare Autorschaft in der Tradition gelehrter Korrespondenz
Norman Kasper
Open Access 315
„Und ja, ich weiß, dass wir uns nicht kennen, aber ...“. Epistolare Distanzspiele
Yulia Mevissen
Open Access 333
Die Bildung von Akteur-Netzwerken in Liebesbriefen und -botschaften. Ein Brautbrief des letzten Jahrhunderts und amouröse Postings in Facebook im Vergleich
Eva Lia Wyss
Open Access 349
Bildnachweis
Open Access 367
Personenregister
Open Access 369
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