Die Sprachen des Leibes und die Leiblichkeit der Sprache .Aspekte der Kritischen Theorie des Körpers . Michael Schüßler

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Sprache - Leiblichkeit . M. Schüßler
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Online-Publikation: September 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Die Sprachen des Leibes und die Leiblichkeit der Sprache .Aspekte der Kritischen Theorie des Körpers . Michael Schüßler >>
64 Seiten, 22,2 cm x 14,0 cm, broschiert, ISBN 9783958322721, 49,90 €
Dieser Titel ist auch im Verlag Humanities Online als E-Book erhältlich:
Velbrück Wissenschaft, D-53919 Weilerswist-Metternich; http://www.velbrueck-wissenschaft.de

Inhalt
Der Schmerz, das Bauchgefühl und die Nervosität, das Ergriffen-Sein, die Lust und die Symptome des psychisch Unbewussten: Sollen diese leiblich-körperlichen Eindrücke nur sprachlich-diskursive Materialisierungen sein, wie Judith Butler meint? Ausgehend von der Kritik der erkenntnistheoretischen Prämissen Butlers entwickelt Michael Schüßler eine Kritische Theorie des Körpers, die die nichtsprachlichen Momente des Leib-Körpers betont und die leiblich-somatische Fundierung der Sprache erhellt. Er rückt dafür den Begriff der Vermittlung ins Zentrum und konkretisiert diesen am Gegenstand der frühkindlichen Entwicklung sowie entlang der materialistischen sowie psychoanalytischen Sozialisationstheorie Alfred Lorenzers.

Autor
Michael Schüßler studierte nach einer Berufsausbildung zum Betriebswirt Soziologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; anschließend verschiedene Lehrtätigkeiten an der Universität in Halle und an der Universität Leipzig, Promotion 2020 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Forschungsschwerpunkte: Philosophie und Soziologie der Leiblichkeit und des Körpers, kritische Theorie der Gesellschaft, Psychoanalyse, Sozialisation und Subjektivierung, Autoritarismus und Antisemitismus.

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Fazit -
mit seinen ProtagonistInnen u.v. a. sowie Zitaten.. vorangestellt:
> Pina Bausch, Einleitung und Abschliessende Betrachtungen:
- Es gibt viele Situationen im menschlichen Leben, wo eine einzige Bewegung mehr auszudrücken vermag, als es tausend Worte können...
- Bei Sprachlosigkeit ... ist ja alles nur ein Ahnbar-Machen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pina_Bausch
> Judith Butler, ,
- Begriff des Performativen Körpers, Referenz-Problemlösung
Mit der 2004 erschienenen Schrift ‚Undoing Gender‘ . Die Macht der Geschlechternormen und die Grenzen des Menschlichen 2009) zeigt Butler auf, dass die Konzeption von Geschlecht und Sexualität diese nicht als individuelles Eigentum (Doing Gender), sondern als Instrument der Enteignung (Undoing Gender) ausweist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_Butler
> Karl Alfred Lorenzer, Kritische Theorie des Subjekts
(* 8. April 1922 in Ulm; † 26. Juni 2002 bei Perugia, Italien) war ein deutscher Psychoanalytiker und Soziologe. Lorenzer gilt als Pionier einer interdisziplinären Psychoanalyse, da er stets sowohl psychologische als auch biologische und soziologische Dimensionen in der Wissenschaft vom Menschen, insbesondere der Psychoanalyse, berücksichtigt wissen wollte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Lorenzer
> Jaques Lacan, Leib-Körper & Sprache stehen im Vermittlungsverhältnis im Intelligibel-Werden des Körpers durch Sprache
> Susanne Langer, Sinne-Eigenständigkeit, Symbol im Denken, Ritus und in der Kunst
> Rudolf Arnheim, Sinne-Eigenständigkeit, Anschauliches Denken, Einheit von Bild und Begriff
> Theodor W. Adorno, Kritische Theorie, Realitätsmächtigkeit, Überschuss - begrifflich, rhetorisch
Quintessenz:
Dem Forscher Michael Schüßler gelingt es - dank Pina Bausch und ihrer scheinbaren Sprachferne - zugleich körperhafter Nähe - eine panoramatisch-wissensvertiefenden Denk-Bogen zu spannen, via "Die Sprachen des Leibes und die Leiblichkeit der Sprache". Stimmig bildet die Untersuchung 'einen Ankerpunkt, der die gesamte Arbeit grundlegende Frage, wie gesellschaftliche Herrschaft den Leib-Körper - in der Regel leidvoll - durchzieht, so Schüssler einleitend wie abschliessend selbst durchwirkend erkennt. Diese Diskursschrift regt auf ungewöhnliche Weise zum weiteren Diskurs des reflexiven Denkens an.
m+w.p21-10 < k. >

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Inhaltsfolge:
Danksagung 9
Einleitung 10
1.Zur Kritik an Judith Butlers Begriff des
performativen Körpers . . . . . . . . . . . . . . .20
1.1 Materialisierung 20
1.2 Aporien der Performativität –
die Vermittlung und ihr Außen . . . . . . . . . .23
1.3 Butlers aporetische Lösung des Referenzproblems 27
1.4 Erkenntniskritische Voraussetzungen: Der Vorrang
des Objekts und der Doppelcharakter der Vermittlung. .36
2.Alfred Lorenzer: Kritische Theorie des Subjekts 43
2.1 Voraussetzungen:
Der Freudsche Begriff des Unbewussten 44
2.2 Perspektivenbestimmung: materialistische
Sozialisationstheorie und Psychoanalyse 47
2.2.1 Interaktionsformen . . . . . . . . . . . . 47
2.2.2 Die Anerkennungsproblematik und der Trieb .
61
2.3 Die eigenständige Qualität der bestimmten
und der sinnlich-symbolischen Interaktionsformen . . 68
2.3.1 Präverbale Objektbeziehungen . . . . . .
69
2.3.2 Sinnlich-symbolische Interaktionsformen . .
78
2.4 Interaktionsform als Wesensbegriff –
Vermittlung und Nichtidentität subjektiver
und objektiver Struktur . . . . . . . . . . .
81
2.5 Der neuronale Niederschlag der Interaktionsformen . . 87
3. Die Einverleibung der Sprache. 92
3.1 Die Bildung sprachsymbolischer Interaktionsformen .
92
3.1.1 Pränatale Dispositionen der Sprache . . . . . 92
3.1.2 Die Einführung der Sprache . . . . . . .
95
3.1.3 Sprache und Bewusstsein . . . . . . . .
99
3.2 Systematisch gebrochene Praxis . . . . . . . .
105
3.2.1 Verdrängung und Klischeebildung . . . . . . 107
3.2.2 Das ›Schleifen‹ der Sprachfiguren . . . . .
113
4. Ein Zwischenfazit:
Das Verhältnis von Sprache und Sprechen . . . . . .
119
4.1 Die Geschichtlichkeit des Unbewussten . . . . .
119
4.2 Die Vermittlung von Sprache und Sprechen . . . . . 121
5. Leibfiguren und Erlebnisszenen:
Konturen des Übersprachlichen . . . . . . . . . . . 132
5.1 Diskursive und präsentative Symbollogiken . . . . . 133
5.2 Eigenständigkeit und gesellschaftliche Vermittlung
der Sinne: die Verschränkung von Perzeption
und Kognition . . . . . . . . . . . . . . . . 140
5.2.1 Die Eigenständigkeit der Sinne nach
Langer und Arnheim . . . . . . . . . . . 142
5.2.2 Der Begriff der Realitätsmächtigkeit . . . . . 145
5.3 Emotive Konturen: Gefühlssymbole
und Interaktionsformen . . . . . . . . . . .
151
5.4 Kindliches Spiel, Mimesis und Imagination . . . . . 158
5.5 Begrifflicher Überschuss und Nichtidentität –
sprachphilosophische Aspekte der
Kritischen Theorie Adornos . . . . . . . . . . . 164
5.5.1 Der Begriff und der begriffliche Überschuss .
165
5.5.2 Der rhetorische Überschuss:
Metapher und Interaktionsform . 172
5.5.3 Nichtidentität und Vermittlung . . . . . . . 179
6. Leiblich-sprachliche Konstellationen . . . . . . . .
188
6.1 Aspekte der konstellativen
Begriff-Gegenstand-Beziehungen . . . . . . . . . 188
6.2 Konstellative Begriffe und Impuls – Psychoanalyse
als szenisches Verstehen und dramaturgische Teilhabe . . 191
6.3 Die ›Hermeneutik des Leibes‹ als
konstellatives Verfahren . . . . . . . . . . .
204
7. Die Kritische Theorie des Körpers . . . . . . . . .
211
7.1 Morphologie und Dialektik –
die sozialisatorisch-strukturelle Konfiguration
des Leib-Körpers in der gesellschaftlichen Praxis . . . 211
7.1.1 Die intrauterine Phase . . . . . . . . .
213
7.1.2 Die frühe postnatale Phase: Leiberleben
als eine erste Kontur des Eigenleibes . . . . . 216
7.1.3 Das Körperschema und der Körperpanzer . . . 223
7.1.4 Die sinnlich-symbolische Übergangsphase . . . 238
7.1.5 Die Sprache: Leib und Körper
als Subjekt-Objekt . . . . . . . . . . . . 243
7.1.6 Ausblick: Sekundäre Sozialisation . . . . . . 248
7.2 Vermittlungen: Leib, Körper und Gesellschaft . . . . 254
7.2.1 Praxisform, Interaktionsform und Geschlecht . . 254
7.2.2 Das gesellschaftliche Wesen in den
leib- und körperbezogenen Praxisformen . .
275
7.2.3 Die Vermittlungsbeziehung(en) von
Leib und Körper . 281
7.2.4 Die Vermittlung von Geist und Leib-Körper:
das Hinzutretende . . . . . . . . . . . . 287
7.3 Sinnliche Reflexivität: Leiblichkeit als
ein Begründungsmotiv der Kritischen Theorie . . . . 290
7.3.1 Der vermeintliche Selbstwiderspruch der
Kritik der instrumentellen Vernunft . . . .
292
7.3.2 Das »Aroma des Materialismus« –
das leibliche Motiv der Kritik . . . . . .
295
7.3.3 Sinnliche Reflexivität und geistige Erfahrung . . 308
7.3.4 Sinnliche Vernunft, Praxis und Utopie . . .
315
8. Abschließende Betrachtungen:
Kritik der Soziologie des Körpers . . . . . . . . .
327
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 338
***