Jaques Derrida: Die Augen der Sprache . Abgrund und Vulkan

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Belletristik - Narratologie A-Z -> Werkzeug/en der Gestaltung + Betrachtung
Sprache - Abgrund & Vulkan . J. Derrida
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Online-Publikation: Februar 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Jaques Derrida: Die Augen der Sprache . Abgrund und Vulkan >>
90 Seiten, 208 x 122 mm, Broschur, ISBN 9783709204191; 12,20 EUR
Passagen Verlag mehr als 25 Jahre, Wien; http://www.passagen.at; http://www.iwm.at/

Charakteristika
> „Dieser Brief hat keinen testamentarischen Charakter, wenngleich er 1985 nach dem Tod Scholems in seinem Nachlass gefunden wurde. Dennoch kommt er nun hier an, kehrt uns wieder und spricht zu uns nach dem Tod seines Unterzeichners … Man hat manchmal den Eindruck, ein Wiedergänger kündige uns die erschreckende Rückkehr eines Phantoms an.“ Jacques Derrida
> Quellengeberzu diesem Titel::
Gerschom Scholem, Religionshistorike
geboren am 5. Dezember 1897 in Berlin als Gerhard Scholem; gestorben am 21. Februar 1982 in Jerusalem) war ein deutsch-israelischer jüdischer Religionshistorike
https://de.wikipedia.org/wiki/Gershom_Scholem
> Franz Rosenzweig, Philosoph
The Franz Rosenzweig Minerva Research Center was established in 1990 at the Hebrew University of Jerusalem and is funded by the Minerva Foundation. Named after the German-Jewish philosopher Franz Rosenzweig (1886- 1929), whose life and work are considered to be emblematic of the German-Jewish cultural legacy, the Center seeks to honor the achievements of German and German-speaking Jewry from the Middle Ages through and after the Shoah
https://rosenzweig.huji.ac.il/book/about-1
> Nationalismus
https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalismus

Inhalt
Die Augen der Sprache liest Jacques Derrida einen Brief von Gershom Scholem an Franz Rosenzweig vor dem Hintergrund seines Seminars von 1986/87 „Philosophische Nationalität und Nationalismus. Das Theologisch-Politische (heilige Sprache, säkulare Sprache: die Erwählung, der Bund, das Versprechen)“. Scholem schrieb den Brief 1926 als Zionist aus Palästina an den Antizionisten Rosenzweig. Thema des in deutscher Sprache geschriebenen Briefes ist die Säkularisierung der hebräischen Sprache im Moment ihrer „Aktualisierung“ und Modernisierung zur Alltagssprache in Palästina. Derrida analysiert den apokalyptischen Ton dieses „Bekenntnisses über unsere Sprache“ und die von Scholem befürchtete Drohung einer „rächenden Rückkehr der heiligen Sprache, deren religiöse Gewalt gegen ihre Sprecher ausbrechen wird“, im Licht der These, dass das Problem, das diese Umwandlung der heiligen zur säkularen Sprache aufwirft, durch und durch politisch sei.

Autor
Jacques Derrida [ʒak dɛʁiˈda] (* 15. Juli 1930 als Jackie Derrida in El Biar[1]; † 8. Oktober 2004 in Paris) war ein französischer Philosoph, der als Begründer und Hauptvertreter der Dekonstruktion gilt. Sein Werk beeinflusste maßgeblich die Philosophie und Literaturwissenschaft in Europa und den USA in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu seinen Hauptwerken zählen Die Stimme und das Phänomen 1967, Grammatologie 1967, Die Schrift und die Differenz 1967 und Randgänge der Philosophie 1972.
Er wirkte während seiner akademischen Laufbahn vornehmlich an der Elite-Hochschule École des hautes études en sciences sociales in Paris.

Franz Rosenzweig
https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Rosenzweig
Gershom Scholem
https://de.wikipedia.org/wiki/Gershom_Scholem

Fazit
Jaques Derrida: analysiert in seiner tiefsinnigen Diskursschrift "Die Augen der Sprache" einleitend in einem Brief von Gershom Scholem an Franz Rosenzweig ' den Abgrund und Vulkan' dass aus der 'unausbleiblichen Revolution der Sprache' durch Leichtsinn auf dem apokalyptischen Weg zum Verderb führt (Nachlass Scholem 1926!).
Daraus folgert Derrida im zweiten Teil seiner Schrift, dass es gilt die Sprache zu säkularisieren, um den Vulkan, das Feuer innert der Aufklärung in einer Art Wiedergeburt der Sprache (Wort, Kraft, Macht, Gewalt) die katastrophale Apokalypse - im Urteil zugleich Nichturteil (kollektiv verdrängt) - . Somit ist ihre Rückkehr in Gestalt einer anarchischen Explosion ungezügelter (nicht nur) religiöser Kräfte (so Scholem, dass Unheil voraus ahnend!) gegeben.
m+w.p21-2 < k. >
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