Patricia Highsmith: Tage- und Notizbücher . Anna von Planta (Hg.)

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P, Highsmith - Tage-, Notiz-Bücher
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Online-Publikation: Oktober 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Patricia Highsmith: Tage- und Notizbücher . Anna von Planta (Hg.).>>
1376 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag mit Leseband, 978-3-257-61198-4, € (D) 32,00 / sFr 35.00 (CH)
Diogenes Verlag AG, Zürich; http://www.diogenes.ch/

Charakteristika:
> Tage- und Notizbücher
Aus dem Amerikanischen von Melanie Walz, pociao, Anna-Nina Kroll, Marion Hertle und Peter Torberg
Soviel Patricia Highsmith geschrieben hat, eines hat sie immer ausgeklammert: sich selbst. Deshalb war es eine Sensation, als nach ihrem Tod 1995 in ihrem Wäscheschrank 18 Tage- und 38 Notizbücher gefunden wurden, die sie nahtlos seit ihrer College-Zeit geführt hatte. Eine Frau, die um die halbe Welt reiste, mindestens zwei Leben gleichzeitig führte und aus einer kühlen Halbdistanz psychologische Romane über elementare Themen schrieb wie Liebe, Fremdsein und Mord.

Inhalt
In dieser erstmaligen Auswahledition lernen wir Patricia Highsmith 1941 kurz vor Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg als eine von Frauen wie Männern umschwärmte 20-jährige Collegestudentin in New York kennen. Die sich vom Schreiben und nur vom Schreiben ernähren will, kaum schläft und mehrere Leben gleichzeitig lebt. Zu Hause in der New Yorker Bohème und unter der künstlerischen Avantgarde, bricht sie mit 28 voller Hoffnung zu einem nomadischen Leben in Europa auf – wo sie (dank Alfred Hitchcocks Verfilmung ihres Erstlings ›Zwei Fremde im Zug‹) bald zum gefeierten Star wird. Mit ihrer geographischen gibt sie jedoch auch ihre emotionale Heimat auf und versucht ihr restliches Leben, in der Fremde Wurzeln zu schlagen. Zuletzt spricht aus den Seiten eine oft bittere, aber wache Frau, die von wenigen Freunden sowie ihren Schnecken und Katzen umgeben in ihrer Tessiner Festung gegen das Kranksein und das Schwinden ihrer Kräfte anschreibt.

Autorin
Patricia Highsmith, geboren 1921 in Fort Worth/Texas, wuchs in Texas und New York auf und studierte Literatur und Zoologie. Erste Kurzgeschichten schrieb sie an der Highschool, den ersten Lebensunterhalt verdiente sie als Comictexterin, und den ersten Welterfolg erlangte sie 1950 mit ihrem Romanerstling >Zwei Fremde im Zug<, dessen Verfilmung von Alfred Hitchcock sie über Nacht weltberühmt machte. Patricia Highsmith starb 1995 in Locarno.
https://de.wikipedia.org/wiki/Patricia_Highsmith


Fazit
Im Patricia Highsmiths Wäscheschrank fand man 1995 im Nachlass in Locarno 18 Tage- und 38 Notizbücher, die nun in dem Band ‚Tage- und Notizbücher‘ auf 1376 Seiten von der Herausgeberin Anna von Planta umfassend und kompetent zusammengefasst herausgegeben wurden.
Dieses Konvolut umfasst die Anfangsjahre ab 1921 bis 1995, mit einem Nachwort von Joan Schenkar (Friend with Benefits & das internationale Frauenwerk der Protagonistin).
Ihre Tätigkeitsreise beginnt in Texas und New York, pendelt zwischen USA und Europa, England umd Frankreich, endet am Lebensabend in Tessin, der Schweiz.
Wie die Herausgeberin Anna von Planta in ihrer Betrachtung zu Highsmith Tagebuchschreiben-Verhalten erfahren bemerkt, dass das Erinnern ein Akt der Selbst-Interpretation ist und nicht als Autobiografisches verstanden werden kann, was auch für die reale, einmalige Persönlichkeit von Highsmith gilt, die als letzte Eintragung im Buch und darüber hinaus als Vermächtnis für uns gerade heute gedacht ist:
'Hoch lebe der Optimismus und der Mut! / Ein Hauch dem Wagemut! / Und ein Lorbeer dem, der springt! (Ein Toast, 1979)' .
m+w.p21-11 < k. >

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