Sven Hensel: „Aufhause“ . Von Zugvögeln und Fernverkehrern
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S. Hensel: Aufhause
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Online-Publikation: März 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Sven Hensel: „Aufhause“ . Von Zugvögeln und Fernverkehrern >>
196 Seiten, klappenbroschiert; ISBN/EAN 978-3-95461-093-8; 12,00 €
Lektora, D-33102 Paderborn ; http://www.lektora.de/
Charakteristika
'...und das ganze Ding, das nenn' ich dann Aufhause
– nicht Zuhause, denn die Tür steht immer offen.'
Inhalt
Wenn Sven Hensel auf der Bühne steht, regt er an, reißt mit und bewegt. Seine Texte sind Leidenschaft in Schwarz-Weiß und in diesem Werk für die Ewigkeit festgehalten. Sein Buch nimmt den Leser mit auf eine Reise und zwar nicht nur, weil diese Floskel so schön ist. Er schreibt über Anfänge, Wege, Abschiede, Erwachsen-Werden und Kind-Sein. Mit malerischen Beschreibungen und Wortspielen provoziert er sowohl Denkkanäle als auch Tränendrüsen. Vor allem aber offenbart er ein großes Stück seines persönlichen Weges und den Erfahrungen, die er bis hierhin gemacht hat.
Autor
Sven Hensel ist seit Januar 2014 aktives Mitglied der deutschsprachigen Poetry-Slam-Szene.
Seitdem trat er bei über 500* Spoken Word-Veranstaltungen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Belgien auf – Tendenz steigend.
Im seinem ersten Jahr als Slam Poet erreichte er das Finale des NRW-Slams, 2015 errang er den Titel des U20-NRW-Slam-Meisters, im selben Jahr stand er im Finale des U20-Slam 2015 in Regensburg und im Halbfinale des SLAM 2015 in Augsburg als einer der Bestplatziertesten von 120 Poet_innen. Weitere Meisterschaftsteilnahmen folgten; so schaffte er es auch 2016 auf den 4. Platz der NRW-Meisterschaften.
Neben dem Tourleben organisiert und moderiert er in Dortmund den Wohnzimmer-Slam und engagiert sich in der Nachwuchsförderung von Bühnenliterat_innen, unter Anderem auch durch Workshops.
Im echten Leben studiert Hensel Germanistik.
*Stand Januar 2017
http://www.facebook.com/poetrysven
Fazit
Der deutschsprechende SlamPoet Sven Hensel bewegt sich und andere energetisch sprech- wie sprachgewandtt - inmitten der europäischen Sprachregionen: Belgien, Deutschland, Österreich, Schweiz, Siebenbürgen, Südtirol ... .
Und Hensel ist unbekümmert ich-bewusst: ‚Ich bin -schön,-stolz, -laut, -mutig, gut....und ich sehe nicht ein, warum ich es nicht sein soll,'.
Und Hensel ist mitten unter und ein biss/chen in uns, wenn er auftritt als Über-/Zeitgefährte. m+w.p17-3
Stimmen
> Mit „Aufhause“ öffnet uns Sven Hensel die Tür zu
seiner Welt. Ausnahmsweise ist dies mehr als bloß
Sprichwort, denn Svens erstes Werk ist nicht nur
wortgewandt und tiefgründig, sondern vor allem
auch wahnsinnig persönlich. Seite für Seite bekommt
man das Gefühl, dass man eine Schicht mehr von der
Henselschen Gefühlszwiebel abpellt und dem Kern
etwas näher kommt.
Dabei darf man jedoch nicht den Fehler machen,
Svens Jugendlichkeit zu unterschätzen. Sein Buch ist
modern und beschäftigt sich mit den
Herausforderungen, denen junge Menschen in der
heutigen Zeit ausgesetzt sind. Gleichzeitig besteht
sein Werk jedoch auch aus zeitloser Leidenschaft und
zwischenmenschlichen Problemen, die weit entfernt
von Naivität sind.
Hensel ist einer von jenen Autoren, die einen
bewegen und überraschen. Er besitzt das Talent, mit
seinen Worten nicht nur ein Gefühl auszulösen, sondern die ganze Palette an Schmerz, Glück und
Freude an einer Sache abzurufen. „Aufhause“ ist das Werk eines aufstrebenden Autors –
abwechslungsreich, tiefgründig, clever – und verlangt, gelesen zu werden.
>„Sven Hensel ist die Zukunft. Dieser Junge kann alles. Ich schließe mich der Welt an und liege ihm zu
Füßen.“ (David Friedrich)
>„Vorsicht! Svens Texte sind so energiegeladen und voller Leben, dass sie beim Lesen Funken schlagen
könnten.“ (Sebastian 23)
Textauszug:
Atlanten sind gleich zweierlei, nicht nur Bücher,
auch Wesen aus griechischen Sagen.
Ich will genauso wie Atlanten sein
und die Welt auf meinen Schultern tragen.
Und umblättern auf vielen Seiten und unendlich akkurate Karten
der Welt in mir bewahren.
Ich will wissen, was da draußen ist,
will nicht nur im Meer schwimmen, sondern kartographieren,
ich will hier nicht rumpimmeln, nein, ich will kapieren,
will wissen, will wachsen, will vollends verstehen,
warum Sandkörner wie ich so klein bleiben und beigeben.
Scheiße, meine Meinung ist genauso viel Wert
wie die eines jeden anderen. Und zwischen Alter und Reflektion besteht kein Kausalzusammenhang,
ich will nicht erwachsen werden,
ich will einfach erwachsen sein.
Denn wer nimmt schon den Schmutz ernst,
bestehend aus ganz kleinen Steinen?
Über den Autor:
Mit seinen 21 Jahren mag Sven nicht der älteste Poetry-Slammer sein. An Erfahrung und Talent steht er den alten Hasen jedoch in nichts nach. NRW-Meisterschaftsfinalist 2014, U20-NRW-Slam-Sieger 2015 und U20-Meisterschaftsfinalist 2015 – all diese Dinge kann sich Sven schon nennen. Neben dem Tourleben engagiert er sich in der Nachwuchsförderung von Bühnenliterat_Innen. Wenn Sven gerade mal nicht auf der Bühne steht (was er in den vergangenen drei Jahren über 500 Mal getan hat), lebt er in Bochum, studiert Germanistik und organisiert und moderiert in Dortmund den Wohnzimmer-Slam.
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