M. Reinhardt: Regiebuch zu H.v. Hofmannsthals 'Jedermann'.

Werner Krausz als Tod mit einer Frau der Tischgesellschaft: 'Jedermann'
Salzburger Festspiele 1920 -Archiv; Foto Ellinger

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Sprache - Spiel . H. v. Hoffmannsthal - M. Reinhardt I-II Jedermann


Online-Publikation: Juli 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< M. Reinhardt: Regiebuch zu H.v. Hofmannsthals 'Jedermann'.
Faksimile . Band 1
Hg. vom Salzburger Festspielfonds. Zugeeignet von Don Juan Archiv Wien und Hans Ernst Weidinger>>
Edition und Kommentare . Band 2
Hg. von Harald Gschwandtner, Evelyn Annuß, Edda Fuhrich und Norbert Christian Wolf für den Salzburger Festspielfonds
572 Seiten, 17 x 23 cm, Deutsch, zwei Bände im Schuber, durchgehend vierfarbig, ISBN 978-3-99012-622-6 (hbk) € 80,00
Hollitzer Verlag, Wien; http://www.hollitzer.at/; Salzburger Festspielfond, https://www.sn.at/wiki/Salzburger_Festspielfonds

CHARAKTERISTIK
> Transkription:
- (Editionswissenschaft), die buchstabengenaue Abschrift eines Textes
- (Schreibung), die Umschrift eines Textes von einem Schriftsystem in ein anderes
> Salzburger Festspielfonds
ist seit 1950 Träger und Veranstalter der Salzburger Festspiele und bildet damit deren wirtschaftliche Grundlage

ÜBERBLICK
Am 22. August 1920 wurde Hugo von Hofmannsthals Jedermann in der Regie von Max Reinhardt erstmals auf dem Salzburger Domplatz aufgeführt: Es war die Geburtsstunde der Salzburger Festspiele.
Das Jedermann-Regiebuch, das hiermit in einer faksimilierten, transkribierten und kommentierten zweibändigen Edition vorliegt, ist besonders aufschlussreich, weil Reinhardt es nicht nur für eine, sondern zwischen 1911 und 1927 für zumindest drei Inszenierungen des Stücks verwendet hat – und sich daher auch Variationen und Entwicklungen seines Regiekonzepts im Lauf der Jahre nachverfolgen lassen.

Band I – Regiebuch zu Hugo von Hofmannsthals Jedermann |
Faksimile – bietet ein vollständiges Faksimile dieses faszinierenden Dokuments der Theatergeschichte sowie Reinhardts aus dem Nachlass edierten Essay „Das Regiebuch“.

Band II – Regiebuch zu Hugo von Hofmannsthals Jedermann |
Edition & Kommentare – liefert neben einem Bild- und Kommentarteil eine vollständige transkribierte und kommentierte Edition des Regiebuchs und macht damit die Akribie eines Regisseurs evident, der im Vorfeld einer Inszenierung ein „Phantasiebild“ der künftigen Aufführung in allen Details – und vielfarbig – skizzierte.

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FAZIT vorangestellt
100 Jahre "Jedermann" Spiel Vom Sterben (1) "Jedermann" sind derzeit in Salzburg
'Alle Schauspielerinnen und Schauspieler, die in den vergangenen Jahren Rollen im Jedermann gestaltet haben, eingeladen, in einer einmaligen Sondervorstellung den Text von Hugo von Hofmannsthal in einer szenischen Lesung gemeinsam zu erspielen. 100 Jahre Jedermann bringt eine einzigartige Tischgesellschaft auf die Bühne der Felsenreitschule und macht jenes Schau­spieluniversum greifbar, das den Jedermann zum Phänomen werden ließ und seit 100 Jahren das Publikum auf den Domplatz lockt'.
Im Faksimile-Regiebuch
zu Hugo von Hofmannsthals 'Jedermann' vernimmt man die eindringlich-behutsame Stimme von Reinhardts 'Sprech' unvermittelt - es geht ums Proben und mehr:... nach dem Kampf mit dem Texz, man ändert, verwirft, baut neu auf...alles ist im Fluss..man legt fest ...die Bereicherung des Tonfalls, der Melodie der Sprache, jüdisch-nordischer Tonfall ...- die Pausen: 'Lears Erwachen', das Stehenbleibenkönnen. ein Pferd zügeln..die Steigerung nach unten!
Das Spielen mit dem Requisit, Wände, aber selbst nicht spielend einzubeziehen, bleiben Dekor ...Pause : Schauspieler (sind Mondwandler) müssen alles mitzuteilen (Shakespeare), haben Lust zum Bösen, man muss ihnen weitesten Spielraum geben..Er spaziert im Trance an gefährlichen 'Abgründen'... so Reinhardt.
Im beiliegenden Band "Edition & Kommentare"
gibt es einen hervorragend erarbeiteten Bild- und Kommentarteil zu einer vollständigen transkribierten und kommentierten Edition des Regiebuchs, von Harald Gschwandtner, Evelyn Annuß, Edda Fuhrich und Norbert Christian Wolf
Darin richtet sich der analytische Blick, besonders der von Gschwandtner im Team, auf Reinhardts und seine 'Herausforderung' schliesst, dass < Das Spiel vom Sterben (*nicht nur (1) des reichen Mannes > für ihn selbst im amerikanischen Exil 'nie zu Ende' kommt., bis heute - wie für uns alle noch Lebende.
Etwas melancholisch stimmt, dass der Faksmile-Band nicht als eine separate Einlage
m+w.p20-7
Alle Bibliophilen stimmt etwas melancholisch, dass eine separat gestaltete 11,5 x 15,7 x 3,0 Klappenbroschur mit loser Einlage - integriert in die vorhandene Aussen-Klappenbrochur 17 x 25 x 2 cm zwischen 21 Seiten Vorsatz und mittiger Kartonage-Halterung auf hinterem Umschlagteil nicht realisiert wurde.
m+w.p20-7

Zu den Protagonisten
> Max Reinhardt
(ursprünglich Maximilian Goldmann; geboren am 9. September 1873 in Baden (Niederösterreich); gestorben am 31. Oktober 1943 in New York) war ein österreichischer Theater- und Filmregisseur, Intendant, Theaterproduzent und Theatergründer. Er hat mit seiner Jedermann-Inszenierung am 22. August 1920 die Salzburger Festspiele begründet.
Durch die dramaturgisch motivierte Verwendung der Drehbühne, plastische Dekorationen, die Arbeit mit festen Seitentürmen und Treppen als Auftrittsmöglichkeiten, den Rundhorizont mit seiner Tiefendimension, die indirekte Beleuchtung, das Spiel auf Podien, die in den Zuschauerraum hineinragen, und auf der Arenabühne, die Massenregie oder das Kammerspiel-Konzept setzte Reinhardt vielfältige, in der Breite wirksame Impulse zur Erneuerung der Theaterkunst
https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Reinhardt

Hugo von Hofmannsthal
Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal (genannt Hugo von Hofmannsthal;Hofmannsthal;
* 1. Februar 1874 in Wien; † 15. Juli 1929 in Rodaun bei Wien) war ein österreichischer Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker, Librettist sowie Mitbegründer der Salzburger Festspiele. Er gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschsprachigen Fin de Siècle und der Wiener Moderne.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_von_Hofmannsthal

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Zum Vorliegenden Doppelband im Schuber

INHALT
Band I – Regiebuch zu Hugo von Hofmannsthals Jedermann | Faksimile

Helga Rabl-Stadler
Vom Zirkus auf den Domplatz.
Max Reinhardts Regiebuch zum Jedermann als Dokument einer Erfolgsgeschichte

Edda Fuhrich
„Eine vollkommene Partitur“.
Anmerkungen zu Max Reinhardts Regiebüchern

Max Reinhardt
Das Regiebuch

Das Regiebuch zum Jedermann
Faksimile
Impressum

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Band II - Das Regiebuch zum Jedermann . Transkription

Harald Gschwandtner
Editorische Vorbemerkungen
Das Regiebuch zum Jedermann
Transkription

Harald Gschwandtner
Stellenkommentar .

Evelyn Annuß
Max Reinhardts Jedermänner –
Regiebuch als Hinterbühne

Auswahlbibliographie
Dank
Impressum
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Band II - Das Regiebuch zum Jedermann : Transkription der letzten Szene

'Jedermann' und der Tod:
...Was will mein Gott von mir?
Das will ich dich weisen.
 Abrechnung will er halten mit dir. Unverweilt!
Ganz und gar bin ich unbereit...
Ich bin der Tod, ich scheu keinen Mann,
Tret jeglichen an und verschone keinen
(Es flüchten viele.)
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