Sangspruch / Spruchsang . Ein Handbuch . Hrsg. v. Klein, Dorothea / Haustein, Jens / Brunner, Horst - In Gemeinschaft mit Runow, Holger

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Online-Publikation: August 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Reihe:  De Gruyter Reference: 640 Seiten; 24,0 x 17,0 cm; gebunden; ISBN 978-3-11-035182-8; 149,95 € / $172.99 / £136.50
De Gruyter Akademie Forschung: Seiten, gebunden  ISBN 978-311-064470-8; 59,95 €
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Walter de Gruyter, Berlin: http://www.degruyter.com

Charakteristik
> Sangspruchdichtung fasst die germanistische Mediävistik mittelhochdeutsche strophische Texte zusammen, die als Haupterkennungsmerkmal eine lehrhafte (didaktische) Ausrichtung teilen und gesungen vorgetragen wurden. Spruchdichtung ist die übergeordnete Gattungsbezeichnung, die auch die gesprochen vorgetragenen Texte miteinschließt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sangspruchdichtung
> Nachschlagewerk zu den Topoi:
- Schlagwort: Mittelalterliche Lyrik
- Zielgruppe: Germanisten, Romanisten, Niederlandisten, Mittellatinisten, Mediävisten
- Fachgebiete:  Literaturwissenschaft, -allgemein;  Deutsche Literatur > 8.-15. Jahrhundert

Inhalt
Das von ausgewiesenen Wissenschaftler(inne)n des Fachs erarbeitete Handbuch präsentiert zuverlässig und gut lesbar die aktuelle Forschung zu einer der Hauptgattungen der mittelalterlichen deutschen Lyrik: dem Sangspruch. Den Band eröffnen Darstellungen der Begriffs-, Forschungs- und Editionsgeschichte. Es folgen Abschnitte zu den primären und sekundären Rezeptionsformen des Spruchsangs und zu dessen pragmatischem Kontext, zu Interferenzen mit anderen literarischen Gattungen (Minnesang, lehrhafte Dichtung, Fabel, geistliche Literatur) und mit lateinischer und anderen volkssprachigen Literaturen, zu den wichtigsten thematischen Kernen der Gattung (religiöse Unterweisung, Ethik, Zeitkritik, Artes und Wissen, Kunst, Fürstenlob und Heische), zum Sangspruch als Formkunst sowie zu den wichtigsten Autoren von Walther von der Vogelweide über Frauenlob bis Michel Beheim. Ein Kapitel, das die historische Entwicklung der Gattung in drei Schritten von den Anfängen im 12. Jh. bis zu seiner Rezeption im städtischen Meistergesang skizziert, beschließt den Band. Ergänzt wird er durch Forschungsbibliographie und Register. Damit ist das Handbuch das grundlegende Referenzwerk für literaturwissenschaftliche Mediävisten und Studenten gleichermaßen

Fazit, vorangestellt
Das HerausgeberIn-Team, bestehend aus Dorothea Klein, Jens Haustein, Horst Brunner, und in Gemeinschaft mit Holger Runow, haben - zusammen mit rund dreissig beitragenden AutorInnen und  des zuweilen selbst eigene Beiträge geleistet - was diese aktuelle, präzise und zugleich umfassend erarbeitete und hochrangig dargebotene Forschungs- und Editionsgeschichtsarbeit als Handbuch zu "Sangspruch / Spruchsang" so sehr auszeichnet.
Inhaltlich werden pragmatische und mediale Kontexte wie Gattungsinterferenzen und literarische  System jeweils prozesshaft  auf ein anderes einwirkend - thematisch wie in der Form - beschrieben.
Dabei ist eine sehr tiefe und zugleich anschauliche Sicht, in die jeweilige Zeit mit ihren Protagonisten vollends gelungen, was die Sangspruchdichtung als literarische Art der mitthochdeutschen und frühneudeutschen Lyrik ist: nämlich gesungene, strophische Poesie, die von nichtadeligen Sängern verfasst, und in der Regel vor einem höfischen Publikum aufgeführt wurden.
In ihren Abgrenzungen zeigten sich Sangspruch, Meistergesang und Reimsprecherkunst  zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert mit ihren 14 Autorenprofilen  - von Walther von der Vogelweide bis zu Michel Beheim…
Das Ende des Meistergesangs lässt sich bis heute nicht voll klären, da die Forschung hier noch am Anfang steht, so die Herausgeber. Dieses Handbuch zur deutschen Lyrik - rund um die Mitte des ersten Jahrtausends - enthält einen Sprach-, Sprech- und Gesangschatz von grosser Dichte und Schönheit, das dieses Buch vollends auszeichnet - leider ohne übersichtliche Zwischen-Fazits.  Als Ganzes verdient es erweiternd und vertiefenderforscht zu werden. m+w.p19-8

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Inhaltsfolge:
Frontmatter
Seiten I-IV
Vorwort
Seiten V-VIII
Inhalt
Seiten IX-X
I. Der Begriff und seine Geschichte
Runow, Holger / Rettelbach, Johannes
Seiten 1-26
II. Forschungs- und Editionsgeschichte
Haustein, Jens
Seiten 27-42
III. Pragmatische und mediale Kontexte
Beck, Wolfgang / Obermaier, Sabine / Klein, Dorothea / Wenzel, Franziska / Lauer, Claudia
Seiten 43-118
IV. Gattungsinterferenzen und literarische Kontexte
Klein, Dorothea / Linden, Sandra / Dicke, Gerd / Wolf, Klaus / Callsen, Michael / Willaert, Frank / Burrichter, Brigitte / Hübner, Gert
Seiten 119-204
V. Thematische
Rosmer, Stefan / Klein, Dorothea / Herweg, Mathias / Bulang, Tobias / Knapp, Sophie / Braun, Manuel
Seiten 205-298
VI. Formen
Brunner, Horst
Seiten 299-328
VII. Autorenprofile
Kern, Manfred / Hamm, Joachim / Schubert, Martin / Haustein, Jens / Brunner, Horst / Klein, Dorothea / Schiwek, Leevke / Ukena-Best, Elke / Hübner, Gert / Runow, Holger / Lauer, Claudia / von Meißen, Heinrich / Kellner, Beate / Kellermann, Karina / Bulang, Tobias
Seiten 329-456
VIII. Historische Entwicklung
Brunner, Horst / Baldzuhn, Michael / Rettelbach, Johannes / Baldzuhn, Michael
Seiten 457-536
Verzeichnis der Abkürzungen
Seiten 537-542
Literaturverzeichnisse
Seiten 543-602
Register
Seiten 603-638
Autoren und Herausgeber
Seiten 639-642
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