Lucy Fricke: Töchter . Roman

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 L. Fricke : Töchter
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Online-Publikation: August 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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240 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag und Leseband; ISBN:  978-3-498-02007-1; 20,00 €
Rowohlt Verlag, D-10178 Berlin; http://www.rowohlt.de; http://www.rororo.de

Inhalt
Zwei Frauen brechen auf zu einer Reise in die Schweiz, mit einem todkranken Vater auf der Rückbank. Eine letzte, finale Fahrt soll es werden, doch nichts endet, wie man es sich vorgestellt hat, schon gar nicht das Leben.
 Martha und Betty kennen sich seit zwanzig Jahren und sie entscheiden sich fürs Durchbrettern. Vor sich haben sie das Ziel, von hinten drängt das nahende Unglück. "Es gab niemanden, mit dem ich so lauthals über das Unglück lachen konnte wie mit Martha. Die wenigsten Frauen lachten über das Unglück, schon gar nicht über ihr eigenes. Frauen redeten darüber, bis sie weinten und nichts mehr zu retten war. Was das Leiden betraf, verstanden Frauen keinen Spaß."
 Mit einem Humor aus Notwehr und einer Wahrhaftigkeit, die wehtut, erzählt Lucy Fricke von Frauen in der Mitte ihres Lebens, von Abschieden, die niemandem erspart bleiben und von Vätern, die zu früh verschwinden. Eine groteske Reise Richtung Süden, durch die Schweiz, Italien, bis nach Griechenland, immer tiefer hinein in die Abgründe der eigenen Geschichte. Und die Frage ist nicht, woher wir kommen, sondern: Wie finden wir da wieder raus?

Autorin
Lucy Fricke, 1974 in Hamburg geboren, wurde für ihre Arbeiten mehrfach ausgezeichnet; zuletzt war sie Stipendiatin der Deutschen Akademie Rom und im Ledig House, New York. Nach "Durst ist schlimmer als Heimweh", "Ich habe Freunde mitgebracht "und "Takeshis Haut" ist dies ihr vierter Roman. Seit 2010 veranstaltet Lucy Fricke HAM.LIT, das erste Hamburger Festival für junge Literatur und Musik. Sie lebt in Berlin.

Stimme
Marthas Vater will sterben. Sie soll ihn dazu in die Schweiz fahren, Freundin Betty kommt mit. Um das Trio entwickelt Lucy Fricke die furiose Road-Novel "Töchter" - einer der stärksten deutschsprachigen Romane des Frühjahrs.
Peter Henning; http://www.spiegel.de

Fazit
Es geht im Roman "Töchter" von Lucy Fricke um Leben, es zu vertrödeln und Sterben zu verzögern mittels schlingender Road Novel. Frickes Sprache klingt, wirkt cool  und berührt zugleich, wie im Zitat tief spürbar:' Ich gehe, bevor es weh tut. Leide auch du bitte nicht...'. m+w.p18-8
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