Lisa Eckhart: Omama .Roman
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L. Eckhart: Omama
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Online-Publikation: August 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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384 Seiten; fester Einband; ISBN 978-3-552-07201-5: DE: 24,00 €; AT: 24,70 €
Paul Zsolnay Verlag Deuticke Verlag, Wien; http://www.zsolnay.at / http://www.deuticke.at
Charakteristika
> Der Debütroman der Kabarettistin Lisa Eckhart
> Leseprobe:
...Es bedurfte keines Freud, um in Kindern die Ahnung zu wecken, dass die Liebe einer Mutter eine zutiefst unethische und amoralische Empfindung ist. Das leuchtet jedem Kinde ein. Es wird ihm spätestens bewusst, wenn ihm die Mutter einmal recht gibt, obgleich es tief im Unrecht liegt und die Mutter dies auch weiß. Wenn die Mutter das Kind tröstet, nachdem es andre Kinder schlug und sich dabei die Hand verstauchte. Denn eine Mutter liebt ihr Kind. Komme, was wolle. Sie liebt ihr Kind bedingungslos, wenn nicht sogar besinnungslos. Solch eine herrische Neigung zum Kind kann durch nichts gewonnen und durch nichts verloren werden. Sie ist intrinsisch motiviert, das heißt, sie kommt direkt aus der Mutter. Diese unerschütterliche Liebe ist ¬allerdings gerade aufgrund ihrer Unerschütterlichkeit vollkommen wertlos. Denn sie verwischt den Unterschied zwischen der zwanghaften Treulosigkeit einer Dirne, deren Beine jedem offenstehen, und der zwanghaften Treue der Mutter, deren Arme nur das Kind umschließen.... ..
Lisa Eckhart
Inhalt
Der Debütroman der Kabarettistin Lisa Eckhart ist ein wilder Ritt durch die Nachkriegsgeschichte: tabulos, intelligent, böse, geschliffen – und sehr, sehr komisch.
„Helga, schnell, die Russen kommen!“ 1945 ist Oma Helga in der Pubertät und kämpft mit ihrer schönen Schwester Inge um die Gunst der Besatzer. 1955 schickt man Helga dann aufs Land. Den Dorfwirt soll sie heiraten. Sowohl Helga als auch die Wirtin haben damit wenig Freude. 1989 organisiert die geschäftstüchtige Oma Busreisen nach Ungarn, um Tonnen von Fleisch über die Grenze zu schmuggeln. Bevor sie – inzwischen schon über achtzig – in See sticht und mit der Enkelin im handgreiflichen Wettbewerb um den Kreuzfahrtkapitän buhlt. Lisa Eckhart unternimmt einen wilden Ritt durch die Nachkriegsgeschichte: tabulos, intelligent, böse, geschliffen – und sehr, sehr komisch.
Autorin und Kabarettistin
Lisa Eckhart, geboren 1992 in Leoben, tritt als Kabarettistin in diversen Fernsehsendungen regelmäßig auf und steht mit Soloprogrammen auf der Bühne. Sie studierte in Paris und Berlin Germanistik und Slawistik. Heute lebt sie in Leipzig. Omama ist ihr erster Roman.
Fazit, vorangestellt
Lisa Eckhart versprüht Austriazismen in Präsenz-Satire eigener Art im 'Heugabelformat', direkt, auftrittszugewandt, dabei abgründig bitterböse, sensitiv und zugleich stets kühl aufheiternd. Die eloquente Kabarettistin bekennt sich unmittelbar zur österreichischen Kultur in deftiger Frauensprache (mit untergründig-wissensgestähltem Urgrund). Weiter so.
m+w.p20-8
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Weitere Stimmen
>„Leserinnen und Leser, die eine gehörige Portion Satire vertragen und Lust daran haben, sich mit den eigenen Abgründen zu beschäftigen, finden in Eckharts 'Omama' ein wahres Lesevergnügen, gerade weil ihnen hier und da das Lachen im Halse stecken bleiben wird.“ Helen Roth, SWR2 lesenswert, 16.08.20
>„Ein böser und lustiger Roman.“ Tobias Haberl, SZ-Magazin, 14.08.20
>„Ein Parforceritt durch den österreichisch-abendländischen Kulturkreis. Eckharts 'Omama' ist eine Farce, wie sie im Buche steht. Eine Posse in einem Mirakelspiel, in dem die Legende von der Omama durch den Fleischwolf gedreht wird, bis der Leser ein verzücktes Bäuerchen macht.“ Ute Cohen, der Freitag, 13.08.20
>„Im autobiografisch geprägten Roman 'Omama' erzählt Lisa Eckhart so scharf, wie man von ihren Auftritten gewohnt ist, von der resolut-goscherten Helga aus der Sicht ihrer Enkelin.“ Anne-Catherine Simon, Die Presse, 13.08.20
>„Schwarzhumorig und bitterböse. Der satirische Grundton unterscheidet Lisa Eckharts 'Omama' vom Großteil der bekannten Großelternliteratur.“ Wolfgang Popp, Ö1 Morgenjournal, 12.08.20
>„'Omama' will unterhalten und spielt auf jeder Seite mit verbalen Deftigkeiten. Der Roman hält mit viel Handlung bei der Stange, in den Szenen zur Besatzungszeit ist er böse und dennoch sensibel. Mag die Großmutter auch öffentlich furzen, er bleibt eine schamlose Liebeserklärung.“ Michael Wurmitzer, Der Standard, 12.08.20
> In ihrem Debütroman 'Omama' erzählt Eckhart mit viel Sprachwitz und ganz unsentimental von ihrer Großmutter.“ Lillian Moschen, ORF1 ZIB Nacht, 11.08.20
>„Sprachlich erinnert Omama durchaus an die Kabarettistin. Das Assoziative in der Sprache, das Deftige in den Dialogen, der ausgesuchte Austriazismus. Lisa Eckhart ist mit 'Omama' eine Art feministischer Roman geglückt. Es sprechen fast nur Frauen miteinander, nur selten geht es um Männer. Es fehlt das Diabolische, und das ist ein Gewinn.“ Arno Frank, DER SPIEGEL, 08.08.20
>„All das macht Mordsspaß, ist geschliffen und intelligent formuliert und ergibt in Summe ein funkelndes Debüt.“ Bernd Melichar, Kleine Zeitung, 08.08.20
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