Alexander Pechmann: Die Nebelkrähe . Roman

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A. Pechmann: Die Nebelkrähe
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Online-Publikation: Februar 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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176 Seiten . Fester Einband / Leineneinband; 12.6 x 20.8 cm; ISBN 978-3-95829-583-4 ; € 18.00 . Erscheint 03/2019
Steidl Verlag Göttingen; http://www.steidl.de

Inhalt
London im Juni 1923. Peter Vane kann nicht mehr schlafen. Eine unbekannte Stimme raunt ihm immer wieder ein einziges Wort zu: Lily. Doch der junge Kriegsveteran und Mathematikstudent kennt niemanden mit diesem Namen. Nur das Foto eines kleinen Mädchens, das ihm sein verletzter Kamerad Finley im Schützengraben zugesteckt hat, scheint auf merkwürdige Weise mit Lily in Verbindung zu stehen. Finley ist verschollen, und um ihn aufzuspüren, sucht Peter trotz aller Zweifel Hilfe bei der berühmten Spiritistin Hester Dowden, die behauptet, mit dem Jenseits Kontakt aufnehmen zu können. Doch als Peter an einer Séance teilnimmt, spürt er eine ganz andere unheimliche Präsenz: Oscar Wilde, der doch eigentlich seit 23 Jahren tot ist, diktiert ihm seine Gedanken. In der Hoffnung, all dies sei rational erklärbar, versucht Peter mithilfe der exzentrischen Dolly, das Rätsel um Lilys Foto zu lösen, Mrs. Dowden als Betrügerin zu entlarven und seine eigenen Dämonen zu besiegen. Doch je tiefer er in das Geheimnis eindringt, desto deutlicher wird, dass der Schlüssel dazu in seiner eigenen Vergangenheit verborgen liegt.

Autor
Alexander Pechmann, geboren 1968 in Wien, Autor und Herausgeber, übersetzte und edierte zahlreiche Werke der englischen und amerikanischen Literatur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts: u. a. von Herman Melville, Mary Shelley, Sheridan Le Fanu, Mark Twain, Robert Louis Stevenson, Henry David Thoreau, Lafcadio Hearn, Rudyard Kipling, F. Scott und Zelda Fitzgerald. Er versteht sich als Schatzgräber und Goldsucher der Literatur, mit einer großen Vorliebe für verlorene Texte und vergessene Geschichten.

Fazit
Es geht dem Protagonisten, einem Kriegsveteran in den beginnenden Zwanziger Jahren um Unbewältigtes des Vergangenen im Schützengraben des ersten Weltkrieges - das den Roman "Die Nebelkrähe" personalisiert und durchgehend stimuliert. Diese millionenfache Zwangserinnerungs-Stösse der Hauptperson werden vom Autor Alexander Pechmann sprachlich ungemein nüchtern, fast unpersönlich dokumentiert, wodurch eine eigene beinahe magisch-realistische Faszination auf dadurch verwunde/r/ten Lesende zukommt.
Quintessenz: Ein sich EntKRIEGen* erscheint hoffnungslos - denn der Schlüssel zum Vergangenen scheint verloren zu sein. m+w.p19-2

*) EntKRIEGen
http://www.kultur-punkt.ch/galerie/ueber-zeitgefaehrtinnen-topoi/inszenierung-entkriegen-r-schoenwald.html
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