Phöbus Poësie II :Hinter Kulisse und Stirn / Das Behagen am Unbehagen

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Poetik-Festival - Konstanz
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Phöbus Poësie II :Hinter Kulisse und Stirn / Das Behagen am Unbehagen
Kunstausstellung im Konstanzer Ulrich-von-Richental-Saal im Zeitraum vom 7. Oktober – 29. Dezember 2016
01.12.2016 – 04.12.2016 | Poetik-Festival

KORRELATION
VON DEN VIER ERSTEN UND LETZTEN DINGEN
Mit zwei schweizer und zwei deutschen Autoren des Münchner scaneg Verlag (jeweils 19 Uhr):
Donnerstag, 1. Dezember
Sebastian Goy (Dichter, Hörspielautor)
Elisabeth Günther (Schauspielerin)
Anton Kaun (Video/Noise-Artist)
Freitag, 2. Dezember
Xóchil A. Schütz (Autorin, Spoken-Word-Künstlerin)
Samstag, 3. Dezember
Peter K. Wehrli (Schriftsteller, Filmemacher)
Sonntag, 4. Dezember
János Stefan Buchwardt (Sprach- und Textarbeiter)
Roman Glaser (Querflötist)
Mediator: Matthias Klein (Mitveranstalter, Verleger)

Inhalt
Nicht ohne Stolz dürfen wir ein weiteres Glanzlicht für Anfang Dezember ankündigen: Im Kosmos des Politischen, Architekturkritischen und Archaischen muss selbstverständlich auch dem Schöngeistigen gebührend Platz eingeräumt werden. Nicht mehr und nicht weniger: Poesie ist angesagt, auf primär performative Weise präsentiert. Dichtkunst kann, sie muss fesseln, generationenübergreifend. Lyrik braucht Publikumsnähe, gerade die Adventszeit trägt zur Sensiblisierung bei.

Zum kleinen Poetik-Festival im Richental-Saal laden wir herzlich gern ein. An vier Abenden wird von Tod, Gericht, Himmel und Hölle gesprochen. Kein Grund zu erschrecken! Vier von zehn Autoren der Lyrikreihe Phöbus Poësie des Münchner scaneg Verlags werden ihre Arbeiten zur Aufführung bringen. Wechselbeziehungen werden im Raum stehen, Wort und Klang zum Leben erweckt. Begleitend treten etwa ein Rumpelkünstler und ein Querflötist auf. "Korrelation – Von den vier ersten und letzten Dingen" soll in erster Linie beglücken, aber auch zum Blick hinter eigene Kulissen verführen.

Zwei Autoren aus der Schweiz, zwei aus Deutschland (darunter eine Lyrikerin) präsentieren also vom 1. bis 4. Dezember ihre Sichtweisen auf Wegstrecken, die zwischen Schöpfung und Weltgericht, Lebensbeginn und Tod, Paradies und Inferno und Elysium und Tartarus liegen. Einen Besuch aller Veranstaltungen legen wir nahe, einzelne nach persönlicher Wahl aber ebenso gern ans Herz.

Das Kulturbüro der Stadt Konstanz, der scaneg Verlag München und die Künstler János Stefan Buchwardt, Christian Lippuner und Stefan Postius laden herzlich gern zu diesem kleinen Poetik-Festival ein.

TOD, GERICHT, HIMMEL UND HÖLLE

Die vier letzten Dinge sind im theologisch-dogmatischen Bereich fest verankert. Sie sind auch (im Gegensatz zu den vier ersten Dingen) genau festgelegt: Tod, Gericht, Himmel und Hölle.

Die ersten und letzten Dinge sind zunächst persönlicher Natur, können aber auch universell auf die Vollendung der gesamten Menschheit bezogen werden. Zwischen den Polarisationen der ersten und letzten Dinge bleibt eine Strecke, die von vier verschiedenen Dichtern mit ihren eigenen unterschiedlichen Darstellungsweisen und Ausdrucksvermögen beschritten wird. Dabei überführen sie die theologische Substruktion durch Wechselbeziehung in den Bereich der Poesie.



MITWIRKENDE
Sebastian Goy,
geboren in Stuttgart und Autor vieler Hörspiele, Drehbücher und Prosaveröffentlichungen, bewegt sich mit seinen beiden Mitstreitern (der Schauspielerin Elisabeth Günther und dem Geräusch- und Rumpelkünstler Anton Kaun) in seinem Langgedicht von 66 Seiten »Ans Leben verloren« zwischen Schöpfung und Weltgericht. Der Text sucht sich als Welttheater seine Form und seinen Rhythmus, indem er dem galoppierenden Inhalt folgt, sich im Sinne von Input und Output abrufen lässt, dann dem Gestaltungsprozess behutsam ausgeliefert wird. Bereits in der Darstellung der drei Agierenden wird eine Korrelation erkennbar, die dann durch Konfrontation der ersten und letzten Dinge noch verstärkt wird.
Xóchil A. Schütz
Ganz anders geht die als Slam‐Poetin bekanntgewordene Xóchil A. Schütz vor. Mit ihrer zarten und einfühlsamen Stimme kreiert sie einen magischen Sprechgesang, der den Weg zwischen Lebensbeginn und Tod, ihrem Korrelationsthema, nachzeichnet. Den Vornamen brachten die Eltern der in Mannheim geborenen aus Mexiko mit. Er stammt aus der Nahuatl-Sprache der Chichimeken und bedeutet »Maisblüte«. Der Name klingt wie ein Programm: Leben und Poesie, Poesie und Tod, schreiben und performen – seit mehr als einem Jahrzehnt europaweit in über 400 literarischen Live-Auftritten. Sie trägt aus ihren zwei »Windland«-Bänden vor, die als parallele Lebenswege angelegt sind.
Peter K. Wehrli
Der Schweizer Peter K. Wehrli ist Chronist seiner Reisen und Weltbegehung. Statt mit Fotoapparat dokumentiert er seine Schau mit Worten und Sentenzen. Seine Reisen führten den Schriftsteller und Filmemacher durch halb Afrika, Südamerika und besonders durch Länder mit portugiesischer Sprachtradition. Seine engagierte Teilnahme an der Thomas Mann Familie brachte ihm den Posten des Vizepräsidenten des eurobrasilianischen Kulturzentrums »Julia Mann« in Paraty, Rio de Janeiro, Brasilien ein. Der Schwerpunkt seines Korrelations-Auftritts sind die Gegensätze Paradies und Inferno. Beide finden ihre Wurzeln nicht im theologischen Jenseits sondern in dem irdischen Diesseits der Welt mit seinen Landschaften, Menschen und Geschichten. Sowohl aus seinem »Katalog von allem«, ein fortlaufendes Projekt von Reiseeindrücken seit den 1970er Jahren, wie auch aus seinem »Kapverdischen Dezember« liest Wehrli vor. Die Kapverdischen Inseln werden hier zwischen Erwartung, Durchführung und Erinnerung eines Aufenthaltes porträtiert.
János Stefan Buchward
Für den Deutsch‐Schweizer János Stefan Buchwardt, der sich zeitlebens in den Dienst des Schreibens und Vorlesens stellt, liegt sein Korrelationsbeitrag in dem poetischen »Kreuzfeuer der Musen«. Dort wird einerseits die Wechselbeziehung zwischen den Musen, Poetenzögling und einem räsonierenden Alter Ego zur Anschauung und dann vom Autor selbst zur Darstellung gebracht. Andererseits spielen hier die Gegensätze Elysium und Tartarus eine tragende Rolle in der dichterischen Auseinandersetzung mit dem Bühnenpersonal. Unterstützt wird der Autor dabei vom Zürcher Querflötisten Roman Glaser mit kontrapunktischer Begleitung.

Werkbeispiele:
Matthias Klein wird als Mediator der Korrelation an allen vier Abenden die Dichter und ihre Werke einführen.
Christian Lippuner, KOPF GEBURT, 2016, Holzschnitt 40 x 60 cm, s/w, auf Bütten gedruckt, © Christian Lippuner
János Stefan Buchwardt, fis-Moll, 2016, Phöbus 24, Im Kreuzfeuer der Musen, scaneg Verlag, München, © János Stefan Buchwardt
Stefan Postius, BRAUNTÖNE, 2016, Rassismus, Variationen 1-16, Fotografik 150 x 150 cm, Fotoprint, © Stefan Postius
Diese Werke können via Link eingesehen werden:
http://www.hinterkulisseundstirn.de/
http://www.hinterkulisseundstirn.de/426620185
Dr. Matthias Klein
scaneg Verlag e.K.
Postfach 70 16 06
81316  München
T   +49-89-759.33.36
F   +49-89-759.39.14
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HRA  München  77026
http://www.scaneg.de
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