Günter Grass, Heinrich Detering : In letzter Zeit . Ein Gespräch ..
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G. Grass, H. Detering: In letzter Zeit . Gespräch
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Online-Publikation: September 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Günter Grass, Heinrich Detering : In letzter Zeit . Ein Gespräch .. >>
128 Seiten; Leineneinband; 13 x 21.5 cm; ISBN 978-3-95829-293-2 ; € 14,00
Steidl Verlag Göttingen; http://www.steidl.de
Charakteristika
> Ein Gespräch im Herbst
Inhalt
»Die Idee war sehr einfach. Wir wollten ein langes Gespräch führen (und aufzeichnen), in derselben Weise, in der wir das im Laufe der Zeit in der Werkstatt in Behlendorf öfter getan hatten, wenn wir uns beim Tee und von Pfeifenrauch umhüllt über die Brüder Grimm und Andersen unterhielten, die neuen Radierungen zu den alten Hundejahren anschauten und Zeichnungen von der jüngsten Reise nach Møn, ohne dass uns Zeitdruck oder Moderationspflichten disziplinierten. Wir wollten also ohne
Gesprächsteilnehmer
Günter Wilhelm Grass
(* 16. Oktober 1927 in Danzig-Langfuhr, Freie Stadt Danzig als Günter Wilhelm Graß; † 13. April 2015 in Lübeck) war ein deutscher Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Grafiker. Grass gehörte seit 1957 zur Gruppe 47 und wurde mit seinem Debütroman Die Blechtrommel 1959 zu einem international geachteten Autor der deutschen Nachkriegsliteratur, ist Nobelpreisträger für Literatur.
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_Grass
Heinrich Detering
ist Prof. Dr. Dr. h. c. an der Georg-August-Universität Göttingen, Seminar für Deutsche Philologie...http://www.heinrichdetering.de/
Fazit
Günter Grass und Heinrich Detering führten einen Diskurs im Buch "In letzter Zeit . Ein Gespräch im Herbst". Wobei eine gewisse Doppeldeutigkeit sich bereits im Titel entbarg. So könnte es lauten: 'Ein letztes Gespräch im Herbst der Lebens-Zeit'.
Inhaltlich geht es dabei um ''den Grund meiner Verletztheit berührender Fragen (Grass) , die in öffentlichen Auseinandersetzungen auf Grund von ' Was gesagt werden muss, 2012' begannen.
Detering gesteht ihm 'das Erschreckende an seiner Position in den 90iger Jahren, seine Überzeugung, 'es lohne sich gar nicht Autoren wie Brecht oder die Grupppe 47 zu lesen. Grass hält dagegen, dass er nie ein Generationsproblem mit Leuten wie Böll, Heissenbüttel, und Koeppen gehabt habe.
Und nach dem Erscheinen der Danziger Trilogie, so Detering, 'entwickelte sich eines der hartnäckigsten Klischees vom Naturburschen (Adorno … ? ‚er schreibe sinnlich aber unreflektiert‘), darauf Grass : 'Ein Unsinn sondergleichen'. Und tiefer,
,so mein Versagen durch Nichtstun - im SS-Kapitel in 'Häuten der Zwiebel' - als Junge, dass ein Mitschüler plötzlich ein Mitschüler von der Schule verschwand... Aber zur Waffen-SS bin ich gegen meinen Willen und ohne meinen Wunsch gekommen - einfach eingezogen - ich wollte zu den U-Booten‘...
Erst ab 2000 habe ich (Grass) über den Unterschied und mein Misstrauen Gedächtnis und Erinnerung. die dazu neigt zu schönen, gesprochen; sie ist verführerisch schön und dramatisch. Und auch den 'Kollateralschaden' der Bombardierung der vollbesetzten Brücke in Belgrad sieht Grass als seinen Fehler 'so lange ich lebe, bereut Grass... . Also … gute Reise
zu uns Lesenden in das Überzeitliche.
Quintessenz: So ist ein Überzeitgefährten-Dokument entstanden, dass sich stets lohnt im wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass man nicht in eine geschönte Erinnerung abgleitet. Vertiefend dazu ist ein Leseband beigefügt - in dieser hervorragenden, bibliografischen Ausgabe beigefügt.
m+w.p17-9
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