Adam Zagajewski: Unsichtbare Hand . Gedichte
belletristik
Unsichtbare Hand - Gedichte
hanser13-2zagajewski-gedichte
http://www.kultur-punkt.ch/belletristik/hanser13-2zagajewski-gedichte.htm
Online-Publikation: Februar 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Adam Zagajewski: Unsichtbare Hand . Gedichte – übersetzt aus dem Polnischen von Renate Schmidgall >>
128 Seiten, Fester Einband, ISBN 978-3-446-23990-6; 14,90 € (D) / 21,90 sFR (CH) / 15,40 € (A)
Hanser Verlag, Edition Lyrik, München; http://www.hanser-literaturverlage.de; http://www.hanser.de;
Inhalt
Nach Jahren des selbstgewählten Pariser Exils ist Adam Zagajewski nach Polen zurückgekehrt, in seine alte Heimat Krakau, die „Stadt süßer Kuchen,/ bitterer Schokolade und schöner Beerdigungen“. Dennoch ist ihm „die Unruhe, die den Wanderer antreibt“, geblieben. In seinen Gedichten ist Zagajewski immer unterwegs: Ob er den Flug der Mauersegler beobachtet oder seinen alten Vater, der das Gedächtnis verloren hat, ob er von der Natur oder Geistigem spricht, von Enthusiasmus oder Melancholie. „Die Dichter bauen ein Haus für uns - doch sie selbst/können darin nicht wohnen“, schreibt er am Ende dieser persönlichen Auswahl seiner besten Gedichte aus den letzten zehn Jahren.
Autor
Adam Zagajewski, 1945 in Lemberg geboren, studierte Psychologie und Philosophie in Krakau, wo er auch heute lebt. Seit 2007 lehrt er regelmäßig an der University of Chicago. Er ist Autor zahlreicher Lyrik- und Essaybände sowie mehrerer Romane und wurde für sein Werk wiederholt ausgezeichnet. Bei Hanser erschienen zuletzt Mystik für Anfänger (Gedichte, 1997), Ich schwebe über Krakau (Erinnerungsbilder, 2000), Die Wiesen von Burgund (Ausgewählte Gedichte, 2003) und Verteidigung der Leidenschaft (Essays, 2008).
Auszeichnungen
2009 Samuel-Bogomil-Linde-Preis
2005 Spycher-Literaturpreis
2002 Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung
2002 Horst-Bienek-Preis
2000 Nikolaus-Lenau-Preis für europäische Lyrik
1988 Literaturpreis der Alfred-Jurzykowski-Stiftung
1987 Prix de la Liberté
1986 Andrzej-Kijowski-Preis
1985 Kurt-Tucholsky-Preis, Stockholm
STIFTUNG LYRIK KABINETT
Das Lyrik Kabinett ist eine Lesegesellschaft von Freunden und Liebhabern der Poesie.
Um die Ziele des Lyrik Kabinetts, insbesondere den Erhalt und den Ausbau der internationalen Lyrik-Bibliothek auch in Zukunft zu sichern, wurde von Ursula Haeusgen eine Stiftung errichtet, die als öffentliche, gemeinnützige Stiftung des Bürgerlichen Rechts am 8. Juli 2003 vom Bayerischen Stiftungsgesetz anerkannt wurde.
Fazit
Poesie quer durch alle Zeiten und Nationalliteraturen ist das Anliegen der Stiftung "Lyrik Kabinett" ein beständiges Forum und die Edition zur Verfügung zu stellen.
Diesmal sind es die Gedichte von Adam Zagajewski: "Unsichtbare Hand". Die Themen gliedern sich in Rückkehr, Antennen und dem Schwerpunkt Unsichtbare Hand. Die einzelnen Titel umkreisen und zielen unverkennbar auf "Das gewöhnliche Leben", zugleich aber beleuchten sie die historische Tiefen bis zum Bekenner-Gedicht "Die Griechen" der imaginären Zeitgenossenschaft mit dem Griechen Sophokles als dessen Schüler: "...aber als ich geboren wurde, lebte / und herrschte noch der pockennarbige Georgier / seine finsteren Theorien, seine Polizei." und schliesst mit der hoch-poetischen Wendung "er öffnete sorglos im April / seine weissen Blüten und brach / in ekstatisches Lachen aus." Dieser poetische Sprach-Bilder-Bruch kennzeichnet Zagajewski bestens und ist symptomatisch für seinen unverwechselbaren und zeitüberdauernden Stil. m+w.p13-2