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M. Kaleko: Leben - Rezepte
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Online-Publikation: Juni 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Mascha Kaléko,: Sei klug und halte dich an Wunder . Gedanken über das Leben >>
Herausgeber: Gisela Zoch-Westphal , Eva-Maria Prokop
dtv 25385: 173 Seiten; 978-3-423-34671-9; 9,90 € [D]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de

Inhalt
Dieses Bändchen versammelt Mascha Kalékos lebenskluge Gedanken zu den großen menschlichen Themen. Ihr eigenes von Schicksalsschlägen geprägtes Leben lässt die Autorin aus einem enormen Fundus schöpfen. Treffsicher und realistisch, ironisch und gewitzt schreibt die große Lyrikerin gegen den Alltag an: Eine wunderbare Lektüre, die amüsiert, Mut macht und zum Nachdenken einlädt.

Autorin
Mascha Kaléko (1907 – 1975) fand in den Zwanzigerjahren in Berlin Anschluss an die intellektuellen Kreise des Romanischen Cafés. Zunächst veröffentlichte sie Gedichte in Zeitungen, bevor sie 1933 mit dem ›Lyrischen Stenogrammheft‹ ihren ersten großen Erfolg feiern konnte. 1938 emigrierte sie in die USA, 1959 siedelte sie von dort nach Israel über. Mascha Kaléko zählt neben Sarah Kirsch, Hilde Domin, Marie Luise Kaschnitz, Nelly Sachs und Else Lasker- Schüler zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts.

Herausgeberinnen-Team
Gisela Zoch-Westphal
ist Erbin und Verwalterin des Nachlasses der Dichterin Mascha Kaléko und hat bei dtv drei Gedichtbände herausgegeben. Sie lebt in der Nähe von Zürich.
Eva-Maria Prokop
lebt und arbeitet als Lektorin in München und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem schriftlichen Nachlass Mascha Kalékos.

Stimme
»Eine große Biografie.« Der Spiegel

Fazit
Bereits in ihrem 'Stenogrammheft' vermag Mascha Kaléko ihre 'Gedanken über das Leben' in gebunderner Form so auszudrücken, dass Lesende direkt angesprochen fühlen, so wie hier in "Sei klug und halte dich an Wunder'.
Alles was sich im urbanen Leben in den Berliner Jahren abspielt, sowie das Exil in New York und das nach Jerusalem ist bereits im 'Inhalt' gesagt. Auch Ihre zum Expressionismus neigenden deutschsprachigen Zeitgefährtinnen von Mascha Kaléko sind da genannt.
So trägt der synästhetische und melancholisch- bis parodische Zug von Kaleko eine besondere zur poetischen Wirkkraft erweiternd bei.
Ihr Rezept (auszugsweise)?: Jage die Ängste fort / und die Ängste vor den Ängsten / Für die paar Jahre / wird wohl alles noch reichen./.. Richte dich ein / Und halte den Koffer bereit.'
Und so schliesst sie auch ihre Rezeptur am Ende: 'Was immer die Dinge bringen / ich steh über den Dingen /... Die Haltung zum Guten, zum Schlimmen / kann keiner als ich nur bestimmen.'. Es sind wunderbare, zugleich berührende Worte des Trostes, bescheiden sich durch das Leben zu mühen mit Würde und Standhaftigkeit. Dank gilt Kaleko. m+w.p17-6
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