KRYONIUM . Die Experimente der Erinnerung . Von Matthias A. K. Zimmermann . Mit einem Nachwort von Stephan Günzel

*
Belletristik - nach Topoi > Romane - aktuell gereiht >
Fantsiy - Kryonium . M.A.K. Zimmermann .
be-kadmos20-5kryonium-zimmermann

Online-Publikation: Mai 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< KRYONIUM . Die Experimente der Erinnerung . Von Matthias A. K. Zimmermann . Mit einem Nachwort von Stephan Günzel.>>
324 Seiten, 15 x 23 cm, gebunden; ISBN 978-3-86599-444-8;
Kulturverlag Kadmos, Berlin; http://www.kv-kadmos.com

Inhalt
Gefangen an einem unbekannten Ort, schmiedet der Erzähler heimlich Fluchtpläne. Die Tatsache, ohne Erinnerungen zu sein, erschwert das Vorhaben. Doch der Drang, endlich auszubrechen aus diesem furchteinflößenden, schneeverwobenen Schloss, lässt ihn jedes Risiko eingehen. Und so gerät der Erzähler immer tiefer hinein in einen wirren Strudel aus rätselhaften Begegnungen und magischer Paranoia, die er spielerisch zu entschlüsseln hofft, was ihn letztlich zum Ursprung seiner Erinnerungen führt.
Der All-Age-Roman ist ein technoides Märchen, das sich mit Virtualität auseinandersetzt und die Frage aufwirft, was Erinnerungen sind und was sie bedeuten. Nichts ist so, wie es scheint in der Geschichte und die Frage, was Realität ist, muss immer wieder neu überdacht werden.

Autor
Matthias A. K. Zimmermann (Matthias Alexander Kristian Zimmermann) wurde 1981 in Basel (Schweiz) geboren. Er ist Schriftsteller, Maler und Medienkünstler. Sein Werk erfuhr eine breite Rezension und befindet sich in Sammlungen und Archiven diverser Museen und Institutionen. Er studierte musikalische Komposition, Kunst & Vermittlung, Game Design, Art Education und Pädagogik. Weitere Informationen unter http://www.matthias-zimmermann.ch

Leseprobe
https://www.kulturverlag-kadmos.de/var/kadmos/files/books/Leseproben/9783865994448_kryonium.pdf

Fazit, vorangestellt
Die Erzählstränge von Zimmermann im KRYONIUM, dem Erinnerungsraum, wie er sagt, sind von der Formel zur Berechnung eines Kugelvolumens inspiriert, nach Archimedes (1) als 'All Age Roman' Groß und Klein gewidmet.
Der neue Trend heißt "all age": Romane, die von jugendlichen Protagonisten handeln, von Identitätskrisen und Jugendkultur erzählen, die aus dem allgemeinen belletristischen Bereich kommen. Zielgruppe sind Jugendliche bis junge Erwachsene und darüber hinaus.
Inhaltlich begegnen - laut Nachwort von Günzel - drei Momente einander, die sich in einer 'Kugelraumform' zueinander verhalten. Diese räumliche Praxis benennt Zimmermann mit Amnesie (2) im 1.Teil, als Monotonie im 2 Teil und Raumpräsentation als 3.Teil. Auf diese Weise entsteht eine Art Computerspiel anhand in einer zum Teil makabren virtuellen Schloss-Alltagswelt, die teils von aussen psychiatrisch wie gafferähnlich vom Lesenden beobachtet wird. Eine etwas verschrobene Art zu schreiben entbirgt sich damit. m+w.p.20-6

1) Archimedes : Kugelkoordinaten und kartesisches Koordinatensystem
Das Verhältnis des Volumens einer Kugel mit Radius r zum Volumen des umbeschriebenen Zylinders
https://de.wikipedia.org/wiki/Archimedes
2) Amnesie
Gedächtnisstörungen sind Beeinträchtigungen der Merk- und Erinnerungsfähigkeit. Sie werden auch häufig als Amnesie bezeichnet
https://de.wikipedia.org/wiki/Ged%C3%A4chtnisst%C3%B6rung

*
Stimmen
> 'Man muss in der grenzenlosen Weite verweilen,
hellwach und klar,
die Unendlichkeit des Raums schauend,
so, als säße man auf dem Gipfel eines Berges
mit freier Sicht nach allen Seiten.'
Shabkar (1781–1851), Tibetischer Yogi

>»Der Autor hat komplexe Verbindungen, Situationen und Räume in einer einfachen, klaren bildhaften Sprache ausgedrückt. [...] ›Kryonium‹ zeigt sich als ganzheitliches Werk, in dem Musik, Literatur, Mathematik, Natur, Psychologie und die moderne Arbeitswelt zusammentreffen und ein Ganzes bilden. Der philosophisch-theoretische Anspruch versteckt sich in den tausenden von Kleinigkeiten, die in ihrer Fülle nur staunen lassen.«
(Amandara M. Schulzke, phantastisch-lesen.com)
> »So nostalgisch der Roman zu Beginn auch anmutet, entwickelt er sich doch zu einer Geschichte, die dem Puls der Zeit folgt, in futuristische Visionen übergeht und interessante Fragen zum Sein des Menschen aufwirft.«
(Davis Schrapel, GamesArt)
> »[...] mehr als ein typischer Fantasyroman.«
(Kelly Spielmann, Aargauer Zeitung)
> »›Kryonium‹ von Matthias A. K. Zimmermann berichtet von einer geheimnisvollen Zauberwelt, aus der ein Entrinnen unmöglich erscheint und dennoch die einzige Option ist. [...] Ein ungewöhnlicher, gedankenvoller Beitrag zur Phantastik.«
(Ralf Steinberg, Fantasyguide.de)

***