Elena Peytchinska, Thomas Ballhausen: FAUNA . Sprachkunst und die neue Ordnung imaginärer Tiere. Language Arts and the New Order of Imaginary Animals

'Diagrammatisch-imaginäres Linien-Tier'
Zeichnung: Thomas Ballhausen (betitelt von W. Prankl)
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"Ah, vivre livre ou mourir!"
Alexandra Pizarnik
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Systematik, Anatomie (Textauszug)
'Fünf-Five'
'...Nimm das Gebaute auf, würfle. Verwirf...'
Elena Peytchinska
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Belletristik - nach Topoi > Dialekt - Kultur  > Tier - Mensch - Kultur 4.0
 Digital - Sprachkunst - Fauna 4.0 (E. Peytchinska, T. Ballhausen)
-be-degruyter-e-angewandte18-3fauna4.0
*) D= 2.0 - 3.0 Dimension: original - digital ...
http://www.kultur-punkt.ch/galerie/digitale-synaesthesie-gestaltung-4-0/trickster-kunst-schwindel.html

Online-Publikation: März 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<  Elena Peytchinska, Thomas Ballhausen: FAUNA . Sprachkunst und die neue Ordnung imaginärer Tiere. Language Arts and the New Order of Imaginary Animals >>
319 Seiten, durchgehend linear-geometrische Figurationen, Klappenbroschur; ISBN 978-3-11-057569-9; 39,95 € / $45.99 / £36.50
Edition Angewandte, Universität für angewandte Kunst Wien
http://www.dieangewandte.at ; http://www.degruyter.com/

Charakteristika
> Sprachkunst mit diagrammatisch-theoretisch-imaginäre Tierformen
• Der Buchraum als Denkbühne, als Option des Dialogs zwischen den Künsten
• Verknüpfung von künstlerischer Forschung mit Fragen der Raumtheorie
• Edition Angewandte – Buchreihe der Universität für angewandte Kunst Wien
• Topoi: Sprachkunst; Literatur; Zeichnung; Bildende Kunst; Philosophie; Künstlerische Forschung
• Zielgruppen:  Interessierte an  Literatur, künstlerischer Forschung, Ästhetik und Geometrie, Taxonomie (2), Origami & Puzzlesplitter...

Inhalt
Den Begriff des Tier(reichs) aufnehmend, entwerfen zwölf literarische Texte Ballhausens eine Zoologie des Imaginären. Auf der Basis des vierzehnteiligen mathematischen Denkspiels Stomachion entwickeln die digitalen Zeichnungen Peytchinskas ein Netz, ein sich faltend durch den Buchraum bewegendes theoretisches Tier (Origamion). Seine Linien, die gleichzeitig als Grenze und als Erweiterung von Sprache zu verstehen sind, verschränken sich in ihrer Bewegung mit dem Text. Literatur und Zeichnung treten in Dialog, ein Atlas der Sprachkunst manifestiert sich in Form einer neuen Ordnung.
So wird FAUNA als ein zu öffnender Denkraum erfahrbar, ohne dass die Lesbarkeit dieser künstlerischen Unternehmung beeinträchtigt wird – Zeichnungen und Texte treffen sich als Akteure auf der Bühne des Buchraums.

Fazit
Diskursiv ziehen an der schrift-geformten Sprachkunst von Elena Peytchinska, gerade/zu lustvoll geordnete, diagrammatisch-imaginäre 'Linien-Tiere' von Thomas Ballhausen vor den Augen der lesenden Betrachtenden vorüber.
Taxonomisch Kundige* vermögen das kühl verborgene 'unerwartete Objekt im Subjekt - das theoretische Tier' fast nur synästhetisch entbergen und so erfassend berührt werden. Und so wie es in der Einführung heisst, laut Valéry (1): eine 'Kraft des Aus-der-Welt-Schaffens und des Wieder-zum-Dasein-Bringens' sicht- und spürbar wird. Das erfordert allerdings Interessierte, die sowohl an aktueller Literatur, wie an künstlerischer Forschung von  'Tier-Mensch' Dialektbeziehung, Ästhetik und Taxonomie (2) Freude entfalten können und wollen.
m+w.p18-3

1) Ambroise Paul Toussaint Jules Valéry (* 30. Oktober 1871 in Sète, Département Hérault; † 20. Juli 1945 in Paris) war ein französischer Lyriker, Philosoph und Essayist.
Valéry verfasste zahlreiche Essays über politische, kulturelle, literaturtheoretische, -kritische und -geschichtliche sowie ästhetische und philosophische Themen. Er gilt damit als wichtiger französischer philosophischer Autor des 20. Jahrhunderts. Bekannt geworden ist neben seiner Narziss-Rezeption auch die fiktive Figur Monsieur Teste (frz. tête für „Kopf“ und lat. testis für „Zeuge“), ein sich seines Intellekts bewusster Beobachter und Erfasser der Welt:[3] „Dummheit ist nicht meine Stärke.“[4] Deutsche Philosophen wie Karl Löwith, Th. W. Adorno, Walter Benjamin, Hans Blumenberg erkannten die Tragweite seines Denkens.https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Val%C3%A9ry

2)Taxonomie (altgriechisch) ist ein einheitliches Verfahren oder Modell (Klassifikationsschema), mit dem Objekte nach bestimmten Kriterien klassifiziert, das heißt in Kategorien oder Klassen (auch Taxa genannt) eingeordnet werden.[1] Naturwissenschaftliche Disziplinen verwenden den Begriff der Taxonomie für eine in der Regel hierarchische Klassifikation (Klassen, Unterklassen usw.).
Taxonomien sind für die Entwicklung einer Wissenschaft von erheblicher Bedeutung: Sie erleichtern den Umgang mit Einzelfällen und ermöglichen summarische Aussagen, die bis hin zu einer Erklärung von Zusammenhängen führen können. Sie zwingen zur Klarheit über die Unterschiede zwischen den Kategorien und führen dadurch zu einem besseren Verständnis des Untersuchungsbereichs. https://de.wikipedia.org/wiki/Taxonomie

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'...Sag nicht niemals: Persephone*. Sag lieber: Kore**...

'...Sag nicht niemals: Persephone*. Sag lieber: Kore**...
Dialektik - Sprachkunst - Fauna 4.0 (E. Peytchinska, T. Ballhausen) S. 74

Die Inschriften auf meinem Körper , mich signierend, singen ihren eigenen
DIALEKT. (E. Peytchinska)
*)  Toten-, Unterwelt- und Fruchtbarkeitsgöttin

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Kore, Plural Koren

(von attisch κόρη kórē „Mädchen“, „Jungfrau“; auch κούρη kúrē (Homer), κώρα kōra (dorisch), κόρα kóra (Lesbos-Attisch); griechischer Plural: κόραι, auch κούραι, κώραι ko(u)rai) bezeichnet in der archaisch-griechischen Bildhauerei eine meist aus Marmor gefertigte, ursprünglich auch bemalte Skulptur.

Eine Kore stellt ein bekleidetes Mädchen dar und steht zumeist aufrecht mit geschlossenen Beinen oder wenig vorgesetztem linken Fuß bei gerader Körperhaltung. Die Arme hängen oft seitlich an dem Körper herab. Bisweilen ist ein Arm angewinkelt vor die Brust geführt und trägt ein Weihgeschenk. In der Regel tragen sie einen Peplos oder einen Chiton.

Derartige Koren wurden nicht nur als frei stehende Skulpturen, sondern in seltenen Fällen auch in der Architektur griechischer Tempel anstelle von Säulen verwendet. Dann werden sie als Karyatiden bezeichnet. Am bekanntesten sind die Koren oder Karyatiden des Erechtheions der Akropolis in Athen...

https://de.wikipedia.org/wiki/Kore_(Skulptur)

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