Christine Busta : Erfreuliche Bilanz . Dialektgedichte

Belletristik
Busta : Dialektgedichte
omvs13-2busta-erfreulichebilanz
http://www.kultur-punkt.ch/belletristik/omvs13-2busta-erfreulichebilanz.htm
Online-Publikation: Februar 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Christine Busta : Erfreuliche Bilanz . Dialektgedichte . Herausgegeben von  Christine Tavernier-Gutleben in Zusammenarbeit  mit Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider >>
196 Seiten, gebunden, mit Audio-CD, ISBN: 978-3-7013-1205-4; 24,00
Otto Müller Verlag, Salzburg; http://www.omvs.at

Inhalt
Eine neue Seite der Lyrikerin Christine Busta: Sowohl in gedruckter als auch in gesprochener Form werden in diesem Band mit beiliegender CD erstmals ihre Wiener Dialektgedichte publiziert. Die frühesten im Nachlass überlieferten Experimente stammen vom Beginn der siebziger Jahre, einer Zeit also, in der der Wiener Dialekt sich durch Fernsehserien, Filme und Lieder gerade großer öffentlicher Beliebtheit erfreute. Die schon seit Mitte der fünfziger Jahre entstandenen Dialektgedichte der Wiener Gruppe um H. C. Artmann und Gerhard Rühm hatten längst den Boden für diese sprachexperimentelle Lyrik bereitet. Zwar wurden Bustas Dialektgedichte zu Lebzeiten nie publiziert, waren aber wohl dafür vorgesehen, wie nicht nur entsprechende Notizen bezeugen, sondern auch Aufnahmen auf Audiokassetten. Die beiliegende CD vereint diese von Christine Busta gelesenen Gedichte im Originalton mit Interpretationen von Christine Nöstlinger – selbst Verfasserin von Lyrik im Wiener Dialekt.
Zahlreiche überlieferte Briefe bezeugen den hohen Stellenwert, den gesprochene Sprache für Christine Busta hatte. Dass man ihre Gedichte aber „nua hean kau, ned lesn“ (nur hören können, nicht lesen) widerlegt dieser vom Brenner-Archiv Innsbruck herausgegebene Band auf angenehme und unterhaltsame Weise.

Christine Busta,
geboren am 23. April 1915 in Wien, gilt heute als angesehene Lyrikerin der österreichischen Nachkriegsliteratur. 1950 erschien ihr erster Gedichtband „Jahr um Jahr“, viele weitere Lyrikbände und Kinderbücher folgten, die sie über Österreich hinaus bekannt machten. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter den Georg-Trakl-Preis, den Großen Österreichischen Staatspreis sowie den Anton-Wildgans-Preis. Christine Busta starb 1987 in Wien. Ihr Gesamtwerk erscheint im Otto Müller Verlag

Fazit
Rund zweihundert Dialektbegriffe erscheinen im Glossar von Christine Tavernier-Gutleben herausgegeben und in Zusammenarbeit  mit Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider verdienstvoll erkärt, so dass deutsche wie schweizer Leser an rund hundert Dialekt-Gedichten von Christine Busta : "Erfreuliche Bilanz" interessiert, auch hörbar- schmunzelnden Zugang zur Wiener Alltagswelt finden werden. Dazu ein köstliches Beispiel aus der Schwarzarbeitswelt* : "Moch kaan Schmäh / i wass eh, dassd auf / Bfusch* woast ".  Hochaktuell und ein Evergreen. m+w.p13-2