Hans Fallada: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt / Die Quangels
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H. Fallada: Die Quangels ...
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Online-Publikation:November 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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2 CDs, 126 Minuten Laufzeit; ISBN 978-3-86952-290-6; EUR 14,99 [D] | EUR 14,99 [A] 10,95 EUR
Hörbuch Hamburg HHV, Hamburg, http://www.hoerbuch-hamburg.de < Herunterladen 10,95 EUR
Charakteristika
Erstmals: Fallada-Hörspielschätze aus den 50ern ?
Inhalt
I
Zu den großen sozialkritischen Werken Falladas gehört auch der 1934 erschienene Roman Wer einmal aus dem Blechnapf frißt, der die Grundlage des Hörspiels darstellt. Der Häftling Kufalt kann sein Gefängnisleben nicht mit der Gefängniskluft abstreifen. Nach seiner Entlassung wird sein Leidensweg ins bürgerliche Dasein von den Vorurteilen seiner Umwelt begleitet.
Im Hörspiel Die Quangels, nach Falladas Roman Jeder stirbt für sich allein, der 2011 als ungekürzte Neuausgabe international Anerkennung fand, wird der aussichtslose Kampf einer Berliner Arbeiterfamilie gegen Hitlers Staatsmaschinerie geschildert.
II
Falladas tragikomischer Pechvogel
Der Häftling Kufalt kann sein fünfjähriges Gefängnisleben nicht mit der Gefängniskluft abstreifen. Es bleibt an ihm haften, begleitet ihn auf Schritt und Tritt wie unsichtbar an ihn gekettet. Sein Leidensweg ins bürgerliche Dasein ist von den Vorurteilen seiner Umwelt begleitet. Es platzt die Verlobung und sein Traum von der ehrbaren Existenz. Er, der ewige Pechvogel, bleibt ein Versager für die Bürger und für die Ganoven.
Erleichtert geht er zurück ins Gefängnis: Nun hat er Ruhe - er ist zu Hause.
»Nicht aus Freude am Abenteuerlichen, nicht als echte Milieuschilderung wirklicher 'Unterwelt' wird der Roman geschrieben, sondern um zu zeigen, wie der heutige Strafvollzug und die heutige Gesellschaft den einmal Gestrauchelten zu immer neuen Verbrechen zwingt. Die Strafe macht ihn untüchtig zum tätigen Leben des Bürgers, die Gesellschaft will ihn nicht in diesem tätigen Leben. Der kleine Lump Kufalt strampelt sich ab, noch in seinen schlimmsten Viechereien schimmert eine Goldader Menschentum ..., aber doch, aber doch, unentrinnbar, gegen seinen Willen, ohne seinen Willen, wird er das, was die Umwelt will, daß er es wird: ein bißchen Kot, eine Mikrobe, bösartig, die man vernichten muß.«
Hans Fallada im Exposé zum Roman (1932)
http://www.aufbau-verlag.de/index.php/wer-einmal-aus-dem-blechnapf-frisst.html
Der Protagonist Hans Fallada
war Chronist des kleinen Mannes
Er nannte sich nach dem geschundenen Schimmel Falada aus dem grimmschen Märchen, dessen abgeschlagenes Haupt die Wahrheit spricht. Hans Fallada, der eigentlich Rudolf Ditzen hieß, wurde mit Romanen wie "Kleiner Mann - was nun?", "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst" und "Der eiserne Gustav" bekannt. Der Schriftsteller starb 1947 morphium- und alkoholabhängig an Herzversagen. Die ungekürzte Neuausgabe des Romans "Jeder stirbt für sich allein", die Fallada kurz vor seinem Tod in kürzester Zeit geschrieben hat, wurde postum ein Weltbestseller.
http://www.spiegel.de/thema/hans_fallada/
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Fallada
Autor mit Hörspielteam ...
Rudolf Ditzen alias Hans Fallada wurde 1893 in Greifswald als Sohn eines hohen Justizbeamten geboren. Mit dem vielfach übersetzten Roman Kleiner Mann - was nun? (1932) wurde Fallada weltbekannt. In der Zeit des Faschismus lebte er als "unerwünschter Autor" zurückgezogen auf seinem Sechs-Morgen-Anwesen in Mecklenburg. 1945 siedelte er nach Berlin über, wo er 1947 starb. Hans Falladas Roman Jeder stirbt für sich allein avancierte rund sechzig Jahre nach der Entstehung noch einmal zum internationalen Publikumserfolg.
Fazit
Wer immer das Scheitern in sich trägt neigt zum Wiederholungsopfer. Das ist die Quintessenz aus dem Lehrstück "Wer einmal aus dem Blechnapf frißt / Die Quangels" von Hans Fallada: Hervorragend einfach und überzeugend wurde das in 126 Minuten in den 50er Jahren des 20.Jdts. realisiert, das hintergründig 'Hitlers kumulativ-monokratische Staatsmaschinerie*
hörspiel-gekonnt präsentiert. m+w.p15-11
*) kumulative monokratisch
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Mommsen
Hans Mommsen war der bedeutendste Historiker des Nationalsozialismus. Mit Leidenschaft und Kühle vertrat er die Schule der Funktionalisten. Jetzt ist er im Alter von 85 Jahren gestorben.
FAZ 05.11.2015, von Patrick Bahners
*)Hans Mommsen 1930 - 2015
Beim Deutschen Jungvolk in Marburg hatten die Zwillingsbrüder Hans und Wolfgang Mommsen eine Aufgabe, die ihnen das Mitmachen bei den Kriegsspielereien ersparte: Die Professorensöhne verwalteten die Bibliothek ihres Fähnleins. Noch 66 Jahre später hatte Hans Mommsen die Grunddaten der Ausleihstatistik im Kopf. Für fast alles interessierten sich die zehn- bis vierzehnjährigen Jungs, ganz besonders für Naturwissenschaft und Technik. Die Ausnahme: Das Schrifttum der Partei blieb ungelesen. Schlussfolgerung des Historikers: „Allzu groß war die Begeisterung für die Sache nicht.“
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