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 Klybeck - Mischnutzung & Altersgerechtes Wohnen?!

Im Rahmen der Sendereihe «über Basel – mit Basel» zur Stadtentwicklung Kleinbasels
übertrug Radio X on air am Samstag, 26. Mai 2018, eine Livesendung vom Hafenkran in der
Uferstrasse.  E-News 05.2018 – Livesendung von Radio X

Den Themenschwerpunkt der Ausstrahlung bildete dabei die Arealentwicklung
«klybeckplus», welche die geladenen Talkgäste umfassend beleuchteten.
Es war ein ungewohnter Anblick, der sich gleichermassen den frühen Joggern oder den späten
Partyheimkehrern am Samstag, 26 Mai 2018, in der Basler Uferstrasse bot: Unmittelbar neben
dem Hafenkran, den Novartis vergangenen September dem Kanton Basel-Stadt zum Geschenk
gemacht hat, öffneten sich die Türen eines umgebauten VW Kleinbusses, Modell LT35. Darin
das Team von Radio X, das derzeit zweiwöchentlich aus seiner mobilen Sendezentrale die
Reihe «über Basel – mit Basel» über den Äther schickt, die sich mit der Stadtentwicklung im
Kleinbasel auseinandersetzt. Nach Zwischenstationen am unteren Rheinweg und im Rosental
stand diesmal die städtebauliche Zukunft im Klybeck, genauer gesagt das Projekt klybeckplus
im Mittelpunkt. Während der Liveübertragungen war der Hafenkran für die interessierte
Bevölkerung bei strahlendem Sonnenschein zur Begehung geöffnet.
Zum Auftakt interviewte Moderatorin Claire Micaleff Kantonsbaumeister Beat Aeberhard und
Frank Bitterlin, Head Real Estate Management Switzerland bei Novartis, zum aktuellen Stand
des Projekts und den Schritten, die als nächstes folgen sollen. Für Beat Aeberhard ist der
Anfang bereits gemacht: «Wir haben letztes Jahr eine Testplanung durchgeführt, die wir zum
Ende des Jahres mit einer Synthese abgeschlossen haben. [...] Jetzt können wir in die nächste
Phase einsteigen.» Das Quartier solle ein vollwertiger Stadtteil werden, ein Stück Stadt mit
Beat Aeberhard und Frank Bitterlin
im Gespräch mit Claire Micaleff

Wohn- und Arbeitsflächen, Freizeit- und Kulturangeboten, Parks, Schulen und vielem mehr.
Groben Abschätzungen zufolge sei angedacht, das zur Verfügung stehende Gebiet zu 50
Prozent für Wohnräume und zu 50 Prozent für Gewerbe, Kultur, Sport und Freizeit zu nutzen.
Herausforderungen und grosse Chancen zugleich sieht Aeberhard bei der Neuplanung des
knapp 300‘000 Quadratmeter grossen Geländes im Hinblick auf den jetzigen Gebäudebestand:
«Es gibt Gebäude, die bereits leer stehen, bei denen man jetzt überlegen muss, was man mit
ihnen macht. Kann man diese einer neuen Nutzung zuführen? [...] Es gibt Gebäude, die sind
auch von denkmalpflegerischem Wert. Also in dem Sinne haben wir eine ganz komplexe
Ausgangslage von [...] Fragestellungen, die abgehandelt werden müssen.» Der Stadtteil habe
sich in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben, und es gelte auf dieser Geschichte und dem
damit verbundenen Potenzial aufzubauen, so Aeberhard. Gleichzeitig müsse man naturgemäss
typologische Überlegungen und eventuelle Verunreinigungen der Gebäude nach rund 150
Jahren Industriegeschichte berücksichtigen.
Die Frage nach kürzlich lautgewordenen Vorwürfen hinsichtlich Altlasten auf dem Gelände
nutzte Frank Bitterlin für eine terminologische Richtigstellung: Laut Amt für Umwelt und Energie
(AUE) handele es sich bei einer Altlast um einen sanierungspflichtigen, belasteten Standort
gemäss Altlastenverordnung. «Davon ist uns auf dem Areal nur ein Fall bekannt [...] und dieser
wird schon seit mehreren Jahren saniert.» Beide Interviewpartner äusserten sich positiv zum
Einbezug und Teilnahme der Bevölkerung am Planungsprozess. «Es braucht einen kontinuierlichen
Dialog mit der Bevölkerung», waren sich Beat Aeberhard und Frank Bitterlin einig.

Nach einem musikalischen Intermezzo sprach
Moderatorin Micaleff gegen 11.30 Uhr mit
Christoph Moerikofer vom Verein Zukunft.Klybeck.
Moerikofer unterstrich im Gespräch die
Bedeutung der Partizipation der Bevölkerung
am Projekt und stellte «Integration» als Schlüsselaspekt
für die Zukunft des Areals heraus.
Darüber hinaus skizzierte er den Aspekt, der für
ihn persönlich grosses Gewicht bei der künftigen
Gestaltung des neuen Stadtteils habe:
«[...] ein Ort, wo man 24 Stunden Lärm machen
kann. Es braucht Orte, an denen Menschen, die
nach 12 Uhr gerne andere Menschen treffen
möchten, dies uneingeschränkt machen können.
[...] Pro Jahr gibt es derzeit nur zwei Abende,
an denen man bis 2 Uhr morgens Lärm
machen kann.»

Das Herzstück: Die mobile Sendezentrale in der
Innenansicht
Auf die von lässigen Beats untermalte Mittagspause folgte um 14.00 Uhr ein weiteres Doppelinterview:
Moderatorin Anna Wirz sprach mit Katrin Oser, Projektleiterin vom Bau- und
Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt, und Ferenc Deme, Projektleiter seitens BASF,
über die künftige Nutzung des Geländes und die Informationsveranstaltungen, die bis dato
zum Projekt stattgefunden haben.
Für Katrin Oser steht fest, dass das künftige Quartier einer Mischnutzung unterliegen muss:
«Wir dürfen keine Monofunktionen bilden. [...] Wichtig ist, dass verschiedenste Arten von Wohnen
möglich sein müssen, verschiedenste Arten von Arbeiten mit den entsprechenden Freizeiteinrichtungen
oder auch öffentlichen Einrichtungen, die es dafür braucht.» Neue Impulse für
das Klybeck soll es jedoch bereits schon vor der Fertigstellung des neuen Quartiers geben: Die
Planungspartner haben sich darauf verständigt, einzelne Gebäude im derzeitigen Bestand von
BASF ab Ende des Jahres für Zwischennutzungen freizugeben. Auf die Frage nach dem Profil
potenzieller Zwischennutzer erklärte Ferenc Deme: «Grundsätzlich ist der Kreis der Zwischennutzer
nicht vordefiniert. Jeder kann sich melden, jeder kann eine Idee einbringen. Auch wegen
dieser Vielfalt arbeiten wir mit dem Verein «unterdessen» zusammen. Sie haben langjährige
Erfahrungen mit der Koordination von Zwischennutzungsaufgaben. Jeder, der einen Bedarf
melden möchte, kann sich auf der Internetseite von unterdessen das Projekt anschauen [...]
und über die angegebenen Kontaktdaten den Bedarf melden.» Darüber hinaus sei ein Workshop
für den 23. Juni geplant, bei dem man mit den Teilnehmenden eruieren werde, welche
Zwischennutzungen der Öffentlichkeit am meisten dienen. Diese Nutzungen werden selbstverständlich
erst dann möglich sein, wenn die dafür notwendigen behördlichen Bewilligungen
vorliegen.
Mit Daniel Reichmuth, der sich in der Wohngenossenschaft Klybeck und im Verein Dreieck
Klybeck engagiert, griff gut eine Stunde später der letzte Talkgast zum Mikrofon. Man sei im
direkten Kontakt mit dem Verein unterdessen und werde zwei Pilotprojekte in der Zwischen-
Katrin Oser und Ferenc Deme mit
Moderatorin Anna Wirz

Mischnutzung initiieren. Gleichzeitig wolle man in rund fünf Jahren eine Investorengruppe gründen
und altersgerechtes Wohnen für beispielsweise Seniorinnen und Senioren vor Ort realisieren,
was derzeit in der bestehenden Wohngenossenschaft Klybeck noch nicht möglich sei.

Die Planungspartner
Kanton Basel-Stadt, BASF, Novartis
Basel, 5. Juni 2018
Bau- und Verkehrsdepartement Kanton Basel-Stadt
Anlaufstelle «klybeckplus»
Münsterplatz 11, 4001 Basel
Tel. 061 267 91 52,
mailto:info@klybeckplus.ch
http://www.klybeckplus.ch
klybeckplus – ein Stadtquartier entsteht

Das Klybeckareal wird von BASF und Novartis heute kaum mehr für die industrielle Produktion benötigt. Die
Grundeigentümerinnen haben sich 2016 mit dem Kanton Basel-Stadt zusammengeschlossen, um die Zukunft
dieser Fläche von rund 300‘000 Quadratmetern gemeinsam zu planen. Der breite Gürtel zwischen Rhein und
Wiese wird sich allmählich öffnen und zu einem vielfältigen, durchmischten und vernetzten Stadtquartier
wandeln, das Raum für Wohnen, Arbeit, Freizeit und Kultur bietet. In den langen Planungsprozess ist die
Öffentlichkeit mittels Beteiligung von Anfang an als Gesprächspartnerin und Impulsgeberin einbezogen.
Weitere Informationen unter www.klybeckplus.ch oder im Info-Center klybeckplus, das jeweils am Mittwoch
(12–14 Uhr) an der Mauerstrasse 1 frei zugänglich ist.
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