Erste Schritte der Testplaner für das Klybeckareal. Lampugnani - Diener - Braun - Herzog - Kollhoff - Heller -Speer

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Klybeckareal - Testplanung 2017
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ÜBERBBLICK
23.02.2017
Vier Planerteams sind aktuell dabei, die Potenziale des Klybeckareals auszuloten und Zukunfts-ideen dafür zu entwickeln. Diese städtebauliche Testplanung dauert mit verschiedenen Zwischen-schritten bis Mitte Jahr.
Einer dieser Zwischenschritte fand am 31. Januar als ganztägiger Workshop statt. Die Teams tauschten sich mit der Projektleitung sowie Vertretern aus dem Begleitgremium, der politischen Projektsteuerung und den Stadtteilsekretariaten über ihre ersten Ideen aus. Dies haben wir zum Anlass genommen, um einen Bericht zur städtebaulichen Testplanung zusammenzustellen, der auch kurze Interviews mit Projektbeteiligten enthält.
Die Teams werden ihre Ergebnisse den Planungs¬partnern am 16. Juni 2017 präsentieren. Ihre Arbeiten werden eine Bandbreite von Möglich¬keiten auf¬zeigen, die tags darauf an der zweiten Beteiligungsveranstaltung vom 17. Juni 2017 (in Kurz¬form auch am 21. Juni) vorgestellt, diskutiert und kommentiert werden.
Viel Spass bei der Lektüre!
Im März-Mail werden wir über die Aufgaben der Grün- und Freiraumplanung in einer Arealentwicklung informieren.
Mit besten Grüssen
Die Planungspartner
BASF, Novartis, Kanton Basel-Stadt

INHALT
Einen eigenständigen Stadtraum schaffen
Vier Planerteams sind aktuell dabei, die Potenziale des Klybeckareals auszuloten und
Zukunftsideen dafür zu entwickeln. Dieses Verfahren dauert mit verschiedenen Zwischenschritten
bis Mitte Jahr. Die Teams werden ihre Ergebnisse am 16. Juni 2017 den Planungspartnern
(BASF, Novartis und Kanton Basel-Stadt) in Form von Bildern, Modellen und
Empfehlungen präsentieren. Ihre Arbeiten werden eine Bandbreite von Möglichkeiten aufzeigen,
die tags darauf an der zweiten Beteiligungsveranstaltung vom 17. Juni 2017 (in
Kurzform auch am 21. Juni) vorgestellt, diskutiert und kommentiert werden. Ein Begleitgremium
nimmt die fachliche Bewertung der Szenarien vor.
Dieser Beitrag enthält auf den ersten Seiten Informationen zum Stand, zum Ablauf und zur Funktion der
Ergebnisse der städtebaulichen Testplanung. Die weiteren Seiten präsentieren Interviewaussagen von Vertretern
der Planerteams und des Begleitgremiums:

- Vittorio Magnago Lampugnani, Architekt, Zürich
und Mailand (Begleitgremium)
- Roger Diener, Diener & Diener Architekten, Basel
(Planerteam)
- Rita Illien, Landschaftsarchitektin, Zürich
(Begleitgremium)
- Philippe Braun, OMA, Rotterdam (Planerteam)
- Jacques Herzog, Architekt, Basel
(Begleitgremium)
- Hans Kollhoff, Prof. Hans Kollhoff Generalplanung
GmbH, Berlin (Planerteam)
- Michael Heller, Albert Speer + Partner GmbH,
Frankfurt (Planerteam)

Im November hatten die beauftragten Teams ihre Arbeit zur Testplanung aufgenommen.
Grundlage dazu waren der Austausch mit der Projektleitung, Arealbegehungen, das Testplanungsprogramm
mit allen Anforderungen des Projekts sowie die Ergebnisse aus der ersten
Beteiligungsveranstaltung vom September 2017.
Was ist unter der städtebaulichen Testplanung zu verstehen?
Die städtebauliche Testplanung für das Klybeckareal erfolgt in Form eines Dialogverfahrens mit
vier eingeladenen Teams aus Basel (Diener & Diener Architekten), Berlin (Hans Kollhoff Architekten),
Frankfurt (Albert Speer + Partner) und Rotterdam (OMA Office for Metropolitan Architecture).
Ein Dialogverfahren bedeutet, dass die Teams immer in Kontakt mit Projektleitung
und Begleitgremium und nicht in Konkurrenz zueinander stehen.
Die Teams entwickeln ein städtebauliches Gesamtkonzept, das die Einbettung des Areals in die
Stadt und die Potenziale der Entwicklung aus einer gesamtstädtischen Sicht aufzeigt. Darin gilt
es unter anderem folgende Themen zu bearbeiten:

- Volumen- und Nutzungsanordnung
- Gestaltung der Aussen- und Strassenräume und Funktionszuordnung
- Wirtschaftlichkeit / Stadtökonomie
- Erschliessung und Parkierung, Anbindung an das umgebende Verkehrsnetz
- Synergien, Etappierbarkeit und Schnittstellen zwischen den Grundeigentümern
- Nachhaltigkeit bezüglich Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft
Erkenntnisgewinn als Ziel und Nutzen der Testplanung
Das Testplanungsverfahren ist als offener Meinungsaustausch aller Beteiligten angelegt, der
möglichst viele Erkenntnisse für die weiterführende Planung schaffen soll. Im Idealfall entsteht
ein breites Spektrum möglicher Ansätze für die komplexe Situation im Klybeckareal.
Ziel der Testplanung ist es, Übereinstimmungen und Unterschiede mehrerer Strategien zu erkennen
und sich schrittweise einer verfolgenswerten Richtung anzunähern. Bei Abschluss der
Testplanung geht es demzufolge weder um eine Rangliste noch um Sieger und Verlierer, sondern
um Erkenntnisgewinn. Mit Abschluss der städtebaulichen Testplanung stehen Ideen im
Raum, die den vorgegebenen Rahmenbedingungen entsprechen und deshalb grundsätzlich
realisierbar wären. Daraus eine Vorstellung zu entwickeln, wohin die Arealentwicklung steuern
soll, ist Aufgabe der nachfolgenden Syntheseplanung. Diese Synthese wird möglicherweise
auch eine Kombination von Elementen verschiedener Teams darstellen.
Wo steht die Planung aktuell?
Als erster Zwischenschritt der Testplanung fand am 31. Januar 2017 ein ganztägiger Workshop
statt. Die Planerteams, die Projektleitung sowie Vertreter aus dem Begleitgremium, der politischen
Projektsteuerung und den Stadtteilsekretariaten trafen zusammen, um erste Ansätze zu
diskutieren. Diese wurden im Plenum vorgestellt und in Gruppengesprächen unter die Lupe
genommen. Ausgestattet mit kritischem Input und neuen Impulsen nehmen die Teams nun
ihre nächste Arbeitsphase in Angriff, in der korrigiert, vertieft und konkretisiert werden wird.

Unter welchen Rahmenbedingungen findet die Planung statt?
Die Arealentwicklung klybeckplus findet nicht auf der sprichwörtlichen grünen Wiese, sondern
in einem bebauten Gebiet und unter spezifischen Rahmenbedingungen statt. Diese stecken die
Freiheiten und Grenzen für die Planung ab und leiten die Gedanken von Beginn weg in realistische
Bahnen. Die Rahmenbedingungen ergeben sich aus Vorgaben der beiden Grundeigentümerinnen
BASF und Novartis, aus gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zielen des Kantons
Basel-Stadt, den Erkenntnissen aus der Beteiligung sowie aus der Industriegeschichte des
Areals und der bestehenden Infrastruktur.
Das Klybeckareal hat eine bebaute Vergangenheit und Gegenwart. Diese gilt es – basierend auf
dem heutigen Stand und im Rahmen des definierten Handlungsspielraums – fortzuschreiben
und weiterzudenken.
Wie ist die Bevölkerung in das Projekt klybeckplus eingebunden?
Um die Bevölkerung einzubinden, fand im September 2016 die erste Beteiligungsveranstaltung
zum Projekt klybeckplus statt. Rund 150 Personen hatten sich dazu angemeldet. Was dort über
das Klybeckareal als zukünftiger Lebensraum diskutiert worden ist, ging zusammen mit dem
fachlichen Testplanungsprogramm als Grundlagen an die eingeladenen Planerteams. Die
nächste Etappe der Beteiligung ist auf den 17./21. Juni 2017 datiert und wirkt auf die folgende
Syntheseplanung ein.
Der Kanton Basel-Stadt beschreitet zusammen mit den Grundeigentümerinnen BASF und
Novartis mit diesem System der Beteiligung Neuland. Interessierte Bürgerinnen und Bürger
haben die Möglichkeit, sich jeweils vor einer Planungsphase zu äussern und damit das Denken
und Handeln im Projekt proaktiv zu beeinflussen.
Was läuft ausserhalb der offiziellen Beteiligung?
Aus der ersten Beteiligungsveranstaltung heraus hat sich eine Gruppe engagierter Einzelpersonen
gebildet, die sich ausserhalb des Beteiligungsverfahrens vertieft mit der Zukunft des
Klybeckareals beschäftigen wollen. Diese Gruppe gab sich den Namen ZukunftKlybeck und ist
mit einer Webseite und einer Facebook-Seite öffentlich präsent. Die Projektleitung hat sich mit
den Initianten Ende Januar zu einem Gedankenaustausch getroffen. Am offiziellen Ablauf der
Beteiligung, die aus Veranstaltungen für interessierte Private besteht, ändert sich durch diese
Initiative nichts. Die Gruppe kann ihre Überlegungen aber am zweiten Beteiligungsworkshop
vom 17. Juni einbringen.
In welchem Zeitraum spielt sich die Arealentwicklung klybeckplus ab?
Verbindliche Entscheidungen über konkrete Entwicklungsschritte können erst nach Vorliegen
von Zonen- und Bebauungsplänen gefällt werden. Die ersten Pläne werden voraussichtlich ab
2020 vorliegen und werden vom Grossen Rat verabschiedet. Erst im Anschluss daran ist mit
E-News_02-2017_Testplanung, 23.02.2017, Seite 4/8
den ersten durch die Arealentwicklung angestossenen Veränderungen zu rechnen. Zwischennutzungen
sind hierbei von Interesse, allerdings aufgrund der vorherigen industriellen
Nutzung zurzeit nicht möglich.

Im Gespräch mit...
Am Testplanungs-Workshop vom 31. Januar 2017 haben sich Vertreter der Planerteams und
des Begleitgremiums für kurze Gespräche zur Verfügung gestellt.
Vittorio Magnago Lampugnani, Architekt, Zürich und Mailand (Begleitgremium)
Herr Lampugnani, welche Besonderheiten zeichnen die Arealentwicklung klybeckplus aus?
Dieses Verfahren ist besonders interessant, weil es ein wirklich grosses Grundstück zum
Gegenstand hat. Das ist in der Schweiz eine Seltenheit. Man hat die Chance, einen Wurf zu
realisieren und die Stadt zusammenzunähen. Deswegen interessieren mich vor allem die
Projekte, die eine eigene klare, durchaus auch radikale Stadtidee zeigen. Erste Ansätze dazu
sind bereits zu sehen. Die Präsentationen waren extrem unterschiedlich, teilweise liegen
Lichtjahre zwischen ihnen. Dieses sehr breite Spektrum ermöglicht es, zu wirklich guten
Empfehlungen für die Stadt zu gelangen.
In der Syntheseplanung am Ende der Testplanung werden die Ideen zusammenfinden.
Lassen sich diese unter einen Hut bringen?
Ich hoffe nicht, dass die Ideen gezwungen werden zusammenzufinden. Ich hoffe nicht, dass es
zu einer «Minestrone-Planung» kommt, in die alles Mögliche und Unmögliche zusammengemischt
wird. Ich hoffe, dass man sich für einen Ansatz entscheidet. Vereinzelte gute Ideen aus
den anderen Projekten können vielleicht darin einfliessen, wenn sie das Konzept nicht verwässern
oder gar konterkarieren. Ich glaube, dass Stadtplanung ein gewisses Mass an Autorenschaft
braucht – angepasst natürlich an die konkreten Rahmenbedingungen, die manche
rigorose Idee noch mildern werden.

Roger Diener, Diener & Diener Architekten, Basel (Planerteam)
Herr Diener, wie erging es Ihnen beim Kennenlernen des Klybeckareals – wurden auch Sie
als ortsansässiges Team noch überrascht?
Das Areal hat Überraschungen geboten – aber das war keine Überraschung. Solche Industrieareale
sind total interessant, eine Erweiterung einer städtischen Erfahrung. Im Klybeckareal gibt
es die grossen Strukturen, die teilweise sehr unmittelbar auf Naturräume treffen und selber
auch langsam zu einem Teil des Naturraums werden, wenn die Produktion nicht mehr läuft.
Wie intensiv und eigentlich fast schon dramatisch hier der urbanisierte Raum auf die ganz
wichtigen Naturräume von Basel (Rhein, Wiese, Naturgebiete) stösst, das haben wir eigentlich
noch nie in dieser Wucht und Spannung erlebt. Sich in diesen Räumen zurechtzufinden, sie
zunächst physisch zu erkunden und die entscheidenden Themen kennenzulernen, das war
faszinierend. Unsere Faszination im Entwicklungskonzept umzusetzen, erlebe ich aber auch als
sehr anspruchsvoll.

Was braucht es für eine solche Umsetzung?
Natürlich spielen sozio-ökonomische Fragen eine grosse Rolle, aber lassen sich in einem so
grossen Stadtgebiet besonnen und intelligent austarieren. Dabei braucht es Teile, die man
intensiv urbanisiert, um eine entsprechende Wertschöpfung zu generieren. Wenn man dadurch
im Gegenzug auch Teile dieses Stadtgebiets vom wirtschaftlichen Druck entlasten kann, ergeben
sich grosse Chancen. Ich habe den Eindruck, dass alle Beteiligten für dieses Thema und
seine Mechanismen grosse Aufmerksamkeit haben. Ich bin optimistisch, dass gewisse Gebäudestrukturen
auch für Nutzer und Interessen erhalten bleiben werden, die niemals in der Lage
wären, sich in einen Neubau einzukaufen oder einzumieten. Man könnte eine Durchmischung
und eine Vielfalt erzielen, die bis jetzt noch in keinem Basler Quartier existiert.
Rita Illien, Landschaftsarchitektin, Zürich (Begleitgremium)
Frau Illien, welche Eindrücke haben Sie aus den ersten Präsentationen und Gesprächen mit
den Planerteams gewonnen?
Es ist immer interessant, wie Planerteams eine Stadt „lesen“, wie sie zu ihren Konzepten
kommen, wie man die Stadt weiterentwickeln könnte. Aus freiraumplanerischer Sicht finde ich,
dass die Teams in dieser frühen Projektphase den Räumen entlang der Flüsse noch recht wenig
Aufmerksamkeit gewidmet haben. Hier sehe ich ein Riesenpotenzial. Man hat eher von innen
heraus gedacht. Das Gebiet zwischen den Flüssen ist aber riesengross, es wird nicht von heute
auf morgen komplett bebaut werden. Vielleicht gibt es ja Möglichkeiten der Etappierung, die
von einem der beiden Flussräume ausgehen. Die Wiese und der Rhein sind unterschiedlich in
das Stadtgefüge eingebettet; das Wiese-Ufer hat eher einen natürlicheren, wilderen Charakter,
das Rheinufer grenzt direkt an die harte, gebaute Stadt. Es könnte extrem spannend sein, die
unterschiedlichen Qualitäten dieser beiden Flussräume herauszuschälen.

Philippe Braun, OMA, Rotterdam (Planerteam)
Herr Braun, wie nähert man sich einer neuen Planungsaufgabe an, einem Ort, einer Kultur?
Erfahrung ist dafür ein ganz wichtiger Punkt. Wir haben ja schon an vielen Orten der Welt gearbeitet,
auch in ähnlichen Projekten. Das ist zwar nirgends das Gleiche, aber als lokale Bevölkerung
ticken wir am Ende gar nicht so verschieden. Wir machen viel Recherche. Zu Themen,
die uns in einem Projekt spezifisch interessieren, informieren wir uns tiefgründig. Dann versuchen
wir zu verstehen und uns hineinzuversetzen, was lokal dazu in einem Bereich schon läuft,
wie die Leute darüber denken. Wir wollen den Kontext verstehen. Vieles finden wir aus der
Entfernung heraus, aber wir wollen immer auch vor Ort sein. Ich bin jetzt in Basel schon einige
Stunden herumgelaufen, um die Atmosphäre zu spüren. Ich habe hier gewohnt bis zum vierten
Lebensjahr. Da sind Bilder wach geworden, die ich als Kind hatte: die Altstadt, der Rhein, die
Fähre, das Münster und – die grossen Kamine, das hatte ich immer noch in Erinnerung.
Dauert es lange, bis Sie eine konkrete Vorstellung zur Ausrichtung Ihrer Planung haben?
Am Anfang wissen wir selber noch nicht, was wir wollen, was sinnvoll ist. Im Dialog entwickelt
sich das; dann kristallisiert sich eine Richtung heraus. So funktionieren wir. Das ist ein Herantasten
in langsamen Schritten.

Jacques Herzog, Architekt, Basel (Begleitgremium)
Herr Herzog, welche Ansätze erachten Sie für die Arealentwicklung klybeckplus als sinnvoll?
Ansätze, die pragmatisch sind, aber trotzdem auch visionär. Diese Verbindung braucht es. Es
muss etwas sein, das in die Zukunft weist. Basel ist ein sehr begrenztes Territorium, mit
Landes-, Kantons- und Gemeindegrenzen. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Dichte nutzen
und ein lebendiges Quartier schaffen, das bestehende Gebäude sensibel in ein Gewebe von
neuen einbindet und auch einen Ort schafft, der wie ein Magnet sein wird für dieses neue
Quartier. Bei den Präsentationen habe ich Ansätze gesehen, bei denen man jetzt schon spürt,
dass Interessantes entstehen kann. Alle Teams haben von uns kritischen Input erhalten – man
wird sehen, wie sie sich darauf einstellen und damit umgehen.
Was verstehen Sie unter „Pragmatismus“ in diesem Projekt?
Dass man ganz nüchtern sagt, welche Gebäudestrukturen schön und schützenswert sind, aber
auch dauerhaft – die also ein weiteres Leben von 50 oder 100 Jahren haben können und neu
genutzt werden. Das ist für mich Pragmatismus, der sinnvoll und positiv zu verstehen ist, nicht
im Sinne einer Resignation oder als Weg des geringsten Widerstandes. Gleichzeitig ist es so,
dass man relativ bald dazu kommen sollte, Neues zu schaffen. Ich finde es wichtig, dass – auch
wenn das insgesamt ein langer Prozess ist – man schon relativ bald sieht, wohin die Reise
hingehen soll, und einzelne Pflöcke einschlägt. Das ist diese Verbindung zwischen pragmatisch
und visionär, die ich sehr wichtig finde.

Hans Kollhoff, Prof. Hans Kollhoff Generalplanung GmbH, Berlin (Planerteam)
Herr Kollhoff, wie viel Innovation ist in einem gewachsenen Areal wie dem Klybeck möglich?
Innovation ist ja nicht das Neue per se, sondern das Neue, das sich gegenüber dem Alten
bewährt. Was wir heute in der Stadtplanung und in der Architektur machen, das sind häufig
Versuchsballons, die sich vielleicht nach fünf oder zehn Jahren als gescheiterte Innovation
herausstellen. Demgegenüber haben so genannte gewachsene Strukturen, die aufgrund von
generationenlanger Erfahrung entstanden sind, eine enorme Flexibilität. In den Quartieren des
19. und des frühen 20. Jahrhunderts kann sich alles einnisten. Das ist eine gute Baustruktur, die
man umbauen, erweitern, aufstocken, aber auch abreissen und als Hausbau auf der Parzelle
neu erstellen kann. In solchen Altstadtquartieren kann man sich die Mieten leisten. Die Stadträume
sind gross, mit einer sozialen Mischung, in der es unglaublich spannend ist und einem
nie langweilig wird. So etwas kann ich mir auch im Klybeck vorstellen; deswegen setzen wir da
an, wo die Basler Stadtstruktur noch intakt ist und erweitern diese in das Klybeckareal hinein.
Wie kriegt man solch ein komplexes Projekt in den Griff?
Wie das hier läuft, das ist schon richtig. Es gibt unterschiedliche Architekten und Stadtbauer,
die unterschiedliche Hypothesen entwickeln. Diese werden an der Wirklichkeit gemessen und
entwickeln sich weiter. Wichtig ist, dass in der Planung ein individuelles Stück Stadt entsteht.
Nicht nur ein Sammelsurium von Gebäuden, sondern ein Stadtraum, den man sich einprägen
kann, den man im Gedächtnis behält und der für Basel als Gesamtstadt eine Signifikanz hat. Es
geht also nicht um einzelne interessante Objekte. Es braucht mehr als eine Schnittmenge von
unterschiedlichen Interessen. Es braucht eine Raumform, die Prägnanz und Bestand hat. Ich bin
da ganz egoistisch. Ich entwerfe Orte, an denen ich selber gerne sein würde – in diesem Park,
um spazieren zu gehen, an jenem Platz oder Ufer, in jenem Café, um an einem sonnigen Tag
dort zu sitzen und einen Campari zu trinken.

Michael Heller, Albert Speer + Partner GmbH, Frankfurt am Main (Planerteam)
Herr Heller, Ihnen standen Resultate aus einer Beteiligungsveranstaltung zur Verfügung,
bevor Sie in die Planung eingestiegen sind. Welche Bedeutung hat dies für Ihre Arbeit?
Wir machen mit solchen Beteiligungsverfahren ausgesprochen und überraschend gute
Erfahrungen. Die Projekte werden dadurch zum Teil viel interessanter und aufregender. Wir
kommen selber aus einer Flussstadt und wissen, worauf man bei einem urbanen Flussraum zu
achten hat. Gleichwohl passen wir sehr auf, dass wir nicht Modelle aus Frankfurt nach Basel
übertragen. Die Stadt hat ganz andere Begabungen als Frankfurt – diese müssen wir in unsere
Wahrnehmung aufnehmen und in eine Richtung entwickeln, die nur hierher passt und nicht
austauschbar ist. Das Klybeckareal war ja bislang eine „verbotene Stadt“, die jetzt geöffnet
wird. Das weckt in der Regel viele Hoffnungen, insbesondere in der Kulturszene. Diese Erwartungen
haben wir u.a. in den Unterlagen zur Beteiligung aufgenommen. Niederschlag hat das
in der ersten Planungsphase zum Beispiel in einem speziellen, fabrikartigen Gebäude gefunden,
über das wir versuchen, etwas mit Strahlkraft am Rhein zu entwickeln. Die Beteiligung hat
uns auf jeden Fall inspiriert, einen solchen Vorschlag zu denken. Insofern sind die Bürgerinputs
extrem hilfreich.

Ist es ein Vor- oder ein Nachteil, wenn man als Planerteam aus der Distanz an ein Projekt
herangeht?
Als externes Büro geht man auf alle Fälle vorurteilsfrei an die Aufgaben heran. Wenn wir durch
die „Brille von aussen“ einen vorurteilsfreien Blick auf das Gelände werfen, kommen wir unter
Umständen zu ganz anderen, bisher noch nicht wahrgenommenen Erkenntnissen. Arbeiten wir
international, bringen wir jedenfalls keine Patentlösungen, die an einem anderen Ort bereits
gut funktioniert haben. Sondern wir versuchen, die Besonderheiten einer Stadt aufzuspüren
und dann eine massgeschneiderte Antwort zu finden, die genau an diesen Standort passt.
Klybeckplus ist ein hochspannendes Projekt. Und ein schwieriges. Wir kennen Basel kaum und
haben bisher sehr viel Zeit investiert, um überhaupt «Witterung» aufnehmen zu können.

Die Planungspartner
Kanton Basel-Stadt, BASF, Novartis
Basel, 23. Februar 2017
Bau- und Verkehrsdepartement Kanton Basel-Stadt
Anlaufstelle «klybeckplus»
Münsterplatz 11, 4001 Basel
Tel. 061 267 91 52

mailto:news@klybeckplus.ch 
mailto:info@klybeckplus.ch
http://www.klybeckplus.ch
***

Von Basel - Glyybi zu KLybeck Plus ?!

 

Architektur Lebensraum A-Z  Urbane Muster > B
Basel - Klybeck Plus ?!
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Von Basel - Glyybi  zu KLybeck Plus ?!

Charakteristika
•  Aktuelle Lage
•  Vorhaben - Überblick
•  Drei Haupt-Protagonisten:
   • •  BASF
   • •  Novartis
   • •  Stadt- & Hafenentwicklung
   • • • Paradigmatische Denkmalpflege*
•  Stimme zu Klybeck Plus
• Periphere Protagonisten

Fazit, vorangestellt
Das 'Basel - Klybeck Plus - Projekt' hat visionäre Züge. Die Vorplanung wird voraussichtlich 2018 - konsenserfüllt bis zur Einigung der drei Haupt-Protagonisten BASF - Novartis - Stadt Basel ... . Und wird 10 Jahre Plus realisiert werden (wobei die ungeklärten Produkt- und wirtschaftspolitischen (zwischen 1939-45) Altlast- Nichtaussagen und Lösungen diesen Umbau begleiten & weiter belasten werden...).
Unklar bleiben dabei - wie so oft - auf der Ebene der Alltagsbedürfnisse in diesen Mischgebieten zwischen Wohnen, Arbeit & Dienstleistungen (was die kryptografischen Aussagen zu Gewerbe & Konzernen vor Ort ) die KURZEN URBANEN FUSSWEGE IM LEBENSRAUM STADTQUARTIER mit der Erhaltung alter architektonischer Schönheiten (Dirk Schmid, paradigmatischer Denkmalpfleger*) . Dennoch wünschen wir das Beste für die zukünftigen Menschen in GLYYBI...auch wenn das Projekt in Teilen scheitert..  m+w.p16-9

Erweiternde &v ertiefende Hinweise:
Urbane Muster - Stadt I-II :
http://www.kultur-punkt.ch/urbane-natur-gestalten.html
http://www.kultur-punkt.ch/Lebensraum/architektur-lebensraum-urbane-muster/muster-stadt-ii-utopie-oekologie-geomantie/w-prankl-stadtleitbild-die-vierte-hau.html
*
Klybeck :
Aktuelle Lage
Ein Quartier von Basel  - rechts am Rhein-Knie (von Ost-West nach Nord)
im Baseldeutsch Glyybi genannt, ist ein Stadtteil der Stadt Basel. Es liegt im Kleinbasel an der Mündung der Wiese in den Rhein und grenzt im Norden an Kleinhüningen (Wiese) sowie an die Quartiere Matthäus im Süden (Dreirosenstrasse, Horburgstrasse) und Rosental im Osten (Riehenring). Das Quartier bildet zugleich einen eigenen Wohnbezirk.
Früher war das Klybeck ein typisches Arbeiterquartier. Heute zeichnet sich das Quartier aus durch eine bunte Mischung von Ausländern, Studenten und anderen Bewohnern.
Im Klybeck-Quartier sind grosse Werksareale der chemischen Instustrie (Novartis, BASF, Huntsman) beheimatet. Folgende Firmen hatten ihren Hauptsitz an der Klybeckstrasse 141: Ciba, Ciba-Geigy, Ciba SC.
https://de.wikipedia.org/wiki/Basel-Klybeck

*
Vorhaben  - Überblick
Das Quartier (er-)findet sich neu:  BASF + Novartis + Stadt Basel - Planungsamt-Arealentwicklung
Der südliche Teil des Klybeck hat eine mehr als 100-jährige industrielle Geschichte. «Bis etwa 1870 wurde das unbebaute Land zwischen der Stadt Basel und dem Fischerdorf Kleinhüningen hauptsächlich als Weide genutzt. (…) Neben den Hafenanlagen war es vor allem die Chemische Industrie, die sich in diesem Quartier niederliess. Einen Einfluss auf die Standortwahl hatte sicher die Lage am Rhein, ausserhalb der damaligen Stadt. Wohl aber auch das weiche und klare Wasser der aus dem Schwarzwald stammenden Wiese, das sich gut für die Färberei eignet. Aus der Färberei wiederum hat sich die für Basel bedeutende Chemische Industrie entwickelt. Ihre Anfänge bildeten erfolgreiche Versuche, Farbstoffe für die Seidenbandfärberei synthetisch herzustellen. Die Prägung des Quartiers durch die Industrie war bereits bei seiner Entstehung so deutlich, dass das Statistische Amt bei der Darstellung der Ergebnisse der Volkszählung von 1910 festhielt: ‹Zwischen Horburgstrasse und der Wiese liegt das Industrieviertel Klybeck. (…)›.» (Auszug aus:  » statistik.bs )

*
Drei Haupt-Protagonisten

BASF iSchweiz AG
Das Forschungszentrum Basel ist einer der grössten Standorte im BASF-Forschungsverbund und Teil der BASF Schweiz AG. Geforscht wird an den Schwerpunkten Additive und Pigmente für Kunststoffe und Lacke, Inhaltsstoffe für Home & Personal Care sowie zukunftsorientierte Materialien für die Organische Elektronik sowie für den 3D-Druck.
Am Standort Basel sind auch die Unternehmensbereiche Performance Chemicals sowie Dispersions & Pigments vertreten. Seit 2015 bearbeitet ein eigenes BASF-Vertriebsteam für Pflanzenschutz aus Basel heraus den Markt in der Schweiz.
Zudem unterhält die BASF hier die Einheit Engineering & Maintenance Switzerland, die Dienstleistungen der Projektierung und Instandhaltung anbietet.
https://www.basf.com/ch/de/company/about-us/BASF-in-Switzerland/group-companies/BASF-Schweiz-AG.html
Im Klybeckareal in Basel befindet sich der Sitz der Schweizer Vertretung der BASF Schweiz AG. Hier sind auch die Service-Plattform für die BASF-Gruppengesellschaften in der Schweiz sowie Einheiten des Unternehmensbereichs Dispersions & Pigments angesiedelt. Seit 2015 bearbeitet ein eigenes BASF-Vertriebsteam für Pflanzenschutz von hier aus den Markt in der Schweiz. Zudem unterhält die BASF im Klybeck die Einheit Engineering & Maintenance Switzerland, die Dienstleistungen der Projektierung und Instandhaltung anbietet.
Ein weiterer BASF-Standort befindet sich auf dem Rosentalareal in Basel. Das dortige Forschungszentrum ist einer der grössten Standorte im BASF-Forschungsverbund mit den Schwerpunkten Additive für Kunststoffe und Coatings, Inhaltsstoffe für Home & Personal Care sowie zukunftsorientierte Materialien für die Organische Elektronik sowie für den 3D-Druck. Ebenfalls in Basel aktiv sind verschiedene Funktionen des Unternehmensbereichs Performance Chemicals.
Die BASF plant, die Nutzung von Büro- und Laborgebäuden am Standort Basel zu optimieren und das Klybeckareal zu verkaufen. Die für BASF zukünftig benötigten Büro-Arbeitsplätze sollen langfristig in angemieteten Immobilien im Grossraum Basel untergebracht werden.

*
Novartis Campus
Am Standort Basel befinden sich viele international arbeitende Einheiten, darunter unser Unternehmenssitz und der Hauptsitz der globalen Division Pharmaceuticals. Der Campus ist ausserdem einer unserer wichtigsten Forschungsstandorte: Wissenschaftler, Ärzte und Experten aus aller Welt erforschen hier neuartige Medikamente.
https://www.novartis.ch/de/ueber-uns/novartis-standorte-in-der-schweiz/basel-bsbl
Am früheren globalen Hauptsitz von Ciba-Geigy AG am Standort Basel im Werkareal Klybeck befindet sich heute neben BASF und Huntsman auch die Novartis Pharma AG mit Labor- und Büroarbeitsplätzen von ca. 2000 Mitarbeitern. Die Novartis-Fläche im Klybeck Areal beträgt rund 165 000 Quadratmeter und ergänzt den Novartis Campus im Werkareal St. Johann auf der gegenüberliegenden Rheinseite, der das globale Hauptquartier von Novartis mit rund 7800 Mitarbeiter ist.
Die Division Pharmaceuticals von Novartis ist ein weltweit führender Anbieter von innovativen patentgeschützten Medikamenten für Patienten und Ärzte. Pharmaceuticals erforscht, entwickelt und vertreibt patentierte, rezeptpflichtige Pharmazeutika. Novartis verbindet eine lange Geschichte mit dem Klybeck Areal. Mit der Fusion von Ciba und Sandoz verfügte Novartis in der Stadt Basel über drei grossflächige Standorte: Rosental, Klybeck und St. Johann. Nach der Abspaltung der Agrodivision übernahm Syngenta das Rosental-Areal als neues Hauptquartier, während Novartis das Werk St. Johann als Standort für Forschung und Entwicklung, Marketing und Konzernleitung bestimmte, um unnötige Wege sowie Doppelspurigkeiten zu vermeiden und die Zusammenarbeit zu optimieren.
Im Klybeck Areal soll der Grossteil der bisher in verschiedenen Bauten angesiedelten Labor- und Büroarbeitsplätze in dafür geeigneten Gebäuden räumlich zusammengeführt und verdichtet werden. Durch die geplante Bündelung der Aktivitäten in verschiedenen Schwerpunktzonen stehen grosse Bereiche des Areals für die städtebauliche Entwicklung Basel Nord zur Verfügung. Bei der Planung der links- und rechtsrheinischen Werkareale handelt es sich um langfristige Projekte mit einem Zeithorizont bis 2030 und darüber hinaus. Die verschiedenen Bauphasen sind gestaffelt und werden immer wieder mit den aktuellen Bedürfnissen des Konzerns abgestimmt. Dabei findet immer auch eine Gesamtbetrachtung der verschiedenen Areale von Novartis in der Stadt Basel in Bezug auf vorhandene Raumkapazitäten, Ersatzinvestitionen und dem Bedürfnissen der Geschäftseinheiten statt.
http://klybeckplus.ch/areal/

*
Stadt- & Hafenentwicklung  Klybeck - Kleinhüningen
Ziele
Aufgrund des stark wachsenden und weiter zunehmenden Güterverkehrs kommt der heutige Hafen in Bezug auf den Containerumschlag an seine Kapazitätsgrenzen, weshalb ein Ausbau sowie die teilweise Verlagerung der Hafenanlagen auf das Gebiet des ehemaligen badischen Rangierbahnhofs geplant werden muss.
Ein drittes Hafenbecken, ein trimodales Containerterminal (Schiff-Schiene-Strasse) und eine verbesserte Hafenbahn bilden in Zukunft eine betriebliche Einheit und werden eine grosse Effizienzsteigerung bringen.
Die Optimierung der Hafeninfrastruktur sichert und stärkt den Basler Hafen, der nicht nur als grösste Verkehrsdrehscheibe der Stadt, sondern auch für den gesamtschweizerischen Güterverkehr eine grosse Bedeutung hat. Mit diesen Investitionen eröffnet sich für den Kanton Basel-Stadt aber auch die Möglichkeit, am Rhein ein neues Stadtquartier zu schaffen und die bestehenden Quartiere Kleinhüningen und Klybeck besser an den Rhein anzubinden.
Die bisherigen Vorarbeiten skizzieren die Vision einer Entwicklung der Klybeckquai-/ Westquaiinsel als dichten urbanen Stadtteil mit einem breiten Nutzungsmix und einer zentralen Bedeutung für die trinationale Agglomeration. Weitere Entwicklungsziele sind frei zugängliche, durchgängige Rheinufer und neue Verbindungen über und entlang des Rheins.
Vorgehen
Die Entwicklungsplanung Kleinhüningen-Klybeck soll wichtige Themen, Ziele und Massnahmen der Hafen- und der Stadtentwicklung erarbeiten. Akteure aus der Bevölkerung, öffentlichen Institutionen und aus der Wirtschaft sollen daran teilhaben. So können nicht nur die Ziele konkretisiert, sondern auch potenzielle Konflikte und mögliche Lösungsansätze aufgezeigt werden.
Der Entwicklungsplan ist in mehrere Teilgebiete unterteilt, wo spezifisch Ziele und mögliche Massnahmen herausgebildet werden. Massnahmen können einerseits baulicher Natur sein und Aussagen zur Bebauung, Freiräumen oder zu Verbindungen machen (insbesondere für die neuen Entwicklungsgebiete). Anderseits können Massnahmen auch für soziale, kulturelle oder gewerbliche Bereiche erarbeitet werden (auch für die bestehenden Quartiere). Die Entwicklungen sollen damit für die Bewohnerinnen und Bewohner des Klybecks und von Kleinhüningen keine Bedrohung darstellen, sondern positive Zukunftsperspektiven eröffnen.
Ähnlich wie der kantonale Richtplan wird der Entwicklungsplan nicht rechtlich verpflichtend sein. Mit der Genehmigung durch den Regierungsrat ist er hingegen bindend für die weitere Arbeit der planenden Behörden. Als Grundlage für den Entwicklungsplan Kleinhüningen-Klybeck müssen jedoch zuerst die Rahmenbedingungen geklärt werden. Insbesondere die Hafenentwicklung ist hierbei von zentraler Bedeutung.
Im Rahmen des Projekts 3Land soll die Basler Hafenentwicklung auch mit ähnlichen Absichten der Nachbarstädte Weil am Rhein und Huningue grenzüberschreitend abgestimmt werden. Mit der Unterzeichnung der Planungsvereinbarung 3Land bekennen sich die drei Städte zu einer gemeinsamen Planung und Zielvereinbarung für das Gebiet zwischen der Dreirosenbrücke und der Palmrainbrücke. Daraus resultiert die Entwicklungsvision 3Land für eine trinationale Teilstadt.
Projektdauer
Projektplan: Der Zeitplan stellt bewusst aufeinander folgende Phasen dar und orientiert sich weniger an Jahreszahlen.
•Im Mai 2014 hat der Grosse Rat einen Ausgabenbericht zu den Vorarbeiten zum geplanten Stadtteilentwicklungsplan genehmigt.
•Die erste Planungsphase (Vorarbeiten) soll innerhalb von 1 bis 1½ Jahren, also etwa bis Ende 2015, abgeschlossen werden.
•Die darauffolgende längere zweite Phase folgt mit der Erarbeitung des Entwicklungsplans und ersten nutzungsplanerischen Massnahmen. Erste Bebauungen sind aus heutiger Sicht ab ca. 2018 möglich.
Partner
•Schweizerische Rheinhäfen
•Stadtteilsekretariat Kleinbasel
•Trinationaler Eurodistrict Basel
•IBA Basel 2020
http://www.planungsamt.bs.ch/arealentwicklung/hafen-und-stadtentwicklung-klybeck.html

*
Paradigmatische Denkmalpflege*
durch Einbettung des Klybeck - Inventars als schützenswerte Bauten :
Die Aufnahme ins Inventar bedeutet, dass die Denkmalpflege als Fachinstanz eine Erhaltenswürdigkeit festgestellt hat. Bei Renovationen, Umbaumassnahmen oder Abbruchvorhaben, die Inventarobjekte betreffen, werden die entsprechenden Baugesuche vom Bauinspektorat der Denkmalpflege zur Stellungnahme vorgelegt. Im Fall eines Abbruch- oder Umbauvorhabens, das massive Veränderungen des Inventarobjekts vorsieht, wird die Schutzwürdigkeit vertieft untersucht. Wird ein Objekt als schutzwürdig befunden, verhandelt die Kantonale Denkmalpflege mit der Eigentümerschaft über die Erhaltung oder beantragt beim Regierungsrat die Unterschutzstellung. Dies kann zu einer Eintragung ins Denkmalverzeichnis führen.
Vielfalt der Baudenkmäler
Der Begriff des Baudenkmals ist im Gesetz über den Denkmalschutz (SG 497.100, § 5) erläutert. Er umfasst eine Vielfalt von Objekten, deren Erhaltenswürdigkeit aus ihrem kulturellen, geschichtlichen, künstlerischen oder städtebaulichen Wert hergeleitet wird. Die Objekte im Inventar der schützenswerten Bauten sind mehrheitlich Wohnhäuser. Neben diesen findet sich ein breites Spektrum anderer Bauwerke – vom Geschäftshaus bis zum Industriegebäude, von der Brücke bis zum Brunnen. Die hier vorgestellten Beispiele geben einen Einblick in die gesamte Bandbreite.
Ein Ausschnitt aus dem Inventar der schützenswerten Bauten:*)
• Industrie- und Gewerbebauten
 - Maschinenfabrik Burckhardt, 1899–1929 – Pharma-Produktionsgebäude der CIBA, 1946–1952 – Umschlaghof im Rheinhafen
-  CIBA Suter & Suter  Bauten: 125 > Urbanes Zeichen (Barriere gen Norden); K-90 > Urbane Chiffre (Fassadengliederung durch
    Zeichen ..V-X-Y-Z.. Reflexion); Ensemble Mauerstrasse > Passerelle (auch als urbane/n Durch -Lüftung / -Blick) mit neuen     Backsteinfassaden -in Symbiose zu bestehenden Industrietypologien ...
http://www.denkmalpflege.bs.ch/forschung-dokumentation/inventar-bauten.html

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Stimme zu  «Klybeck Plus»
von Stefan Schuppli — sda •24.5.2016 :
Das Klybeck-Areal
hat als Industriequartier weitgehend ausgedient. Jetzt haben der Kanton Basel-Stadt, Novartis und BASF eine Planungsvereinbarung unterzeichnet.  Als vor rund drei Jahren die BASF beschloss, das Klybeck-Areal der ehemaligen Ciba-Spezialitätenchemie zu verkaufen, war klar: Mit dem Quartier wird über kurz oder lang etwas geschehen. Auch Novartis beabsichtigt, nicht mehr benötigte Grundstücke einer anderen Verwendung zuzuführen. Klar ist aber schon heute, dass Novartis die beiden «Filetstücke» am Kleinbasler Rheinufer behalten will – «als strategische Reserve», sagte Matthias Leuenberger von Novartis Schweiz an einer gemeinsamen Medienkonferenz mit BASF und dem Kanton Basel-Stadt. Welche Grundstücke der Kanton schliesslich effektiv kauft, sei noch offen.
Zusammenhängendes Quartier
Mit der unterzeichneten Planungsvereinbarung hätten sich die Partner darauf verständigt, ein neues, zusammenhängendes Stück Stadt zu entwickeln, sagte Baudirektor Hans-Peter Wessels. Dieses soll eine eigene Identität erhalten und «optimal an die Nachbarquartiere angebunden» sein. Das grosse Areal biete Raum für unterschiedlichste Nutzungen wie Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Kultur und öffentliche Einrichtungen. Wohnen ist in unterschiedlichen Segmenten vorgesehen. Als grösste zusammenhängende Grünfläche wird dem Horburgpark noch grössere Bedeutung zukommen als bisher.
Teil des Innovationsparks?
Rund 50'000 Quadratmeter Grundstücksfläche sollen für die laufende Marktnachfrage nach Wirtschaftsflächen bereitgestellt werden, eventuell auch als Erweiterungsstandort für den Innovationspark von Basel Area, dessen erster Teil in Allschwil im vergangenen Jahr in Betrieb genommen wurde. Auch Aufenthaltsflächen mit Freizeitmöglichkeiten, zum Beispiel Verbindungen zu Rhein und Wiese, oder Kulturnutzungen sollen möglich sein. Denkbar sei, dass die Mauerstrasse bis an den Rhein gezogen oder die Kleinhüningerstrasse verlängert wird. In der zweiten Jahreshälfte 2016 beginne eine städtebauliche Testplanung, bei der mehrere Planungsbüros unterschiedliche Entwicklungsszenarien entwerfen sollen. Die erarbeiteten Szenarien werden voraussichtlich bis Ende 2017 «in einer Synthese verdichtet», wie es in der Medienmitteilung heisst.
Umsetzung frühestens ab 2023
Danach wird ein Stadtteilrichtplan Klybeck-Kleinhüningen erstellt, der die behördenverbindliche Grundlage für alle weiteren Planungsschritte sein und öffentlich aufgelegt werden soll. Mit der Umsetzung könne allenfalls 2023 begonnen werden.
Die interessierte Bevölkerung werde sich frühzeitig beteiligen können, wenn Grundlagen für die Testplanung erarbeitet würden. Die Planungspartner führen ein Beteiligungsverfahren durch, damit die Bevölkerung ihre Interessen einbringen kann. Über den aktuellen Planungsstand informiert fortlaufend die Internetseite www.klybeckplus.ch. Gestern Abend wurden die Quartiervereine und das Stadtteilsekretariat informiert.
Arealteile westlich der Klybeckstrasse lägen im Perimeter des Raumkonzepts «3Land» rund um das Dreiländereck. Das Areal befindet sich darüber hinaus in der Nachbarschaft der Hafen- und Stadtentwicklung Kleinhüningen-Klybeck. Die Planung dieser verschiedenen Entwicklungen verlaufe weitgehend unabhängig voneinander, werde aber laufend aufeinander abgestimmt und wird im genannten Stadtteilrichtplan zusammengeführt werden.
Altlasten werden saniert
Nur ein Areal an der Mauerstrasse weise chemische Verschmutzungen auf. Es werde derzeit saniert, sagte Klaus Ruf, Geschäftsführer der BASF Schweiz. Die Arbeiten dürften 2019 abgeschlossen sein. Auf dem Areal von Novartis wurden 600 Bodenbohrungen vorgenommen und bislang nichts Verdächtiges gefunden, sagte Leuenberger. Ein Bericht zu den Belastungen werde im September des laufenden Jahres veröffentlicht.
Verwandte Themen:
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klybeckplus
http://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/die-planung-fuer-das-neue-quartier-wird-jahre-dauern-130293371


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Periphere  Protagonisten
Klybeck-Insulaner
Wir selber bauen unsere Stadt - Ein widerständiges Quartier organisiert sich
Das Basler Klybeckquartier soll völlig umgebaut werden. Regierung, Stadtplanerinnen und das Baudepartement arbeiten an einem Masterplan, der Privatinvestoren und Baulobby riesige Gewinne bescheren wird, aber keinerlei Rücksichten auf die Bedürfnisse der Quartierbevölkerung nimmt. Dagegen wehren sich viele Bewohnerinnen und Bewohner aus Kleinhünin­gen und dem Klybeck
http://www.klybeckinsel.ch/

HOLZPARK KLYBECK - Raum für Anderes
Als Teil unserer Hafenutopie auf der Zwischennutzungsinsel Klybeck, möchten wir neben vielen kleinen, bereits bestehenden Projekten, drei Eventmodule aus Holzpaletten mit insgesamt ca. 3′350 Quadratmetern Nutzungsfläche bespielen. Auf ihren Dächern soll ein einzigartiges und bis anhin in Basel noch nie umgesetztes Solar-Energielabor entstehen. Das Ziel ist es, die vor Ort und durch die Hafensonne gewonnene Energie neu nicht mehr ins öffentliche Stromnetz einzuspeichern, sondern für eine grösstenteils unabhängige, autarke Stromversorgung aller Zwischennutzungsprojekte zu sorgen. Bis mindestens Dezember 2019 (mit Aussicht auf weitere 5 Jahre Zwischennutzung) integrieren sich die Gebäude als gedeckte, zum Teil Schall- und Wärme-isolierende Kultur- und Veranstaltungspavillons in den kreativen Freiraum. 
http://holzpark-klybeck.ch/; mailto:ahoi@holzpark-klybeck.ch

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Ablaufplan Planung, Öffentlichkeit und Politik (Stand November 2016)

 

Ablaufplan Planung