Daniela Burkart : Architektur der Moderne und Denkmalpflege . Erhalten, neugestalten, nutzen - Beispiele aus Luzern

Luzern: Dula-Turnhalle Dachterrasse Innenhof

*
Architektur Lebensraum A_Z -> Urbane Muster - Planen & Leben -> Luzern: Denkmalpflege
Luzern - Denkmalpflege Architektur modern
-al-merian-cmv18-5denkmalpflege-luzern


Online-Publikation: Mai 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Daniela Burkart : Architektur der Moderne und Denkmalpflege . Erhalten, neugestalten, nutzen - Beispiele aus Luzern  >>
140 Seiten, 182 farbige Abbildungen, gebunden, 30 x 30 cm ISBN 978-3-85616-866-7 ; CHF 49.00 ; EUR 48,00
cmv , Christoph Merian Verlag Basel, http://www.merianverlag.ch; http://www.merianstiftung.ch/de/aktuell.html

Charakteristika
> Denkmalpflege moderner Architektur - Luzern CH:
> Beispielhaft: BeMeilibau, Dula-Schulanlage, St. Karli-Kirche und MaiHof
> Mit zahlreichen grossformatigen Farbfotografien

Denkmalpflege:
Wieso sind Bauten des 20. Jahrhunderts würdige Denkmalschutzobjekte?
Vier aussergewöhnliche Luzerner Gebäude aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts werden in dieser Publikation vorgestellt. Zwei Kirchen, eine Kaserne und ein Schulhaus wurden zu Denkmälern und somit zu sichtbaren Zeugen unseres Kulturerbes. Dank sorgfältiger Sanierung können die Bauten auch in der Gegenwart genutzt werden: Manche erfüllen ihre ursprüngliche Funktion weiterhin, andere wurden durch Umnutzung zu neuem Leben erweckt.
Im Mittelpunkt stehen Fotografien der vier von Armin Meili, Albert Zeyer, Fritz Metzger und Otto Dreyer errichteten Baudenkmäler, welche die architektonischen Qualitäten der einzelnen Bauten aufzeigen. Beschreibungen der Baugeschichte, der Sanierung und der Unterschutzstellung durch die Denkmalpflege ergänzen die eindrücklichen Fotografien.

Autorin
Daniela Burkart versteht es ausgezeichnet die "Architektur der Moderne und Denkmalpflege" des frühen 20. Jahrhunderts am Beispiel Schweiz und am Genius loci Luzern mit 4 Protagonisten geradezu synästhetisch zu zelebrieren.
Es ist nach zwei Generationen heftigen Diskursen Zeit zum Topos Funktionalismus und seine Protagonisten im 20. Jahrhundert – auch gerade in der Schweiz - gebührend Stellung zu beziehen. Dank gilt ihren Vorreitern des Funktionalismus Gottfried Semper > Adolf Loos  > und Roland Rainer *)...
Es ist der bewussten Blickweise der Denkmalpflegenden zu danken, dass sie 'bereits in den 1960er-Jahren die ersten Bauten aus der frühen funktionalistischen Moderne unter Schutz gestellt' haben,
'Mit einem Minimum an Material (Arbeit, Technik, Material wie geometrischer Stringenz) ist die Grundlage für eine funktionalistische Architektur' so Roland Rainer zu Walter Prankl, 1965 in Wien, an der Akademie der bildenden Künste, in der auch Otto Wagner lehrte.
Das ist zugleich das ehrende Schlusswort zur gelungenen Darstellung funktionalistischer Architektur in der Schweiz. m+w.p18-5

*) Funktionalismus und seine Protagonisten im 20. Jahrhundert:
Gottfried Semper > Adolf Loos  > Roland Rainer >
https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Semper
https://www.uni-kl.de/FB-ARUBI/gta/Lehrveranstaltungen_SS_2008/Seminar_Gottfried_Semper_Literatur.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Loos
https://www.amazon.de/Roland-Rainer-Architekten-1927-2003-Stadtraum/dp/3211838384
*
> Lotze, Semper, Greenough
https://de.wikipedia.org/wiki/Horatio_Greenough
>In Architektur und Design versteht man unter Funktionalismus das Zurücktreten rein ästhetischer Gestaltungsprinzipien hinter den die Form bestimmenden Verwendungszweck des Gebäudes oder des Geräts. Daher stammt der berühmte Ausspruch „Form follows function“ („die Funktion bestimmt die Form“) von Louis Sullivan, der der populären Auffassung entsprang, eine zeitgemäße Schönheit in Architektur und Design ergebe sich bereits aus deren Funktionalität.
Zentral für den gestalterischen Funktionalismus ist der Begriff der Funktion, der allerdings nach Andreas Dorschel von Anfang an mehrdeutig war; "Funktion kann sowohl praktische Funktion bzw. Zweck als auch technische Funktionsweise bzw. Produktionsweise meinen" Die Anfänge des Funktionalismus in Design und Architektur reichen zu den ästhetischen Theoretikern des 19. Jahrhunderts zurück
> Lotze, Semper, Greenough
werden in Deutschland jedoch erst mit der Gründung des Deutschen Werkbundes unter den Schlagworten Sachlichkeit und Zweckform in den Rang einer künstlerisch ernstzunehmenden Gestaltungsweise erhoben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Funktionalismus_(Design)
>Adolf Loos
und seine Bedeutung für die Architektur - mit seinem Vortrag Ornament und Verbrechen, 1910
1896 ließ er sich endgültig in Wien nieder. Dort begann er seine Tätigkeit als Journalist und Architekt. Trotz eines gewissen Einflusses von Otto Wagner gilt Loos als energischer Gegner des Jugendstils, insbesondere seiner österreichischen Variante, der Wiener Secession. Adolf Loos war ein scharfer Kritiker der angewandten Kunst und aller zeitgenössischen Ideen, die Kunst in Gestalt des Kunstgewerbes mit dem Alltag zu versöhnen, also Gebrauchsgegenstände in besonderer Weise künstlerisch zu gestalten. Er grenzte sich damit insbesondere von den Künstlern der Wiener Werkstätte ab, die seit 1903 eine Verbindung von Alltag und Kunst umzusetzen versuchten. 1904 besuchte er erstmals die Insel Skyros und wurde mit der kubischen Architektur der griechischen Inselwelt konfrontiert.
Loos' berühmteste Schrift ist der Vortrag Ornament und Verbrechen (1910)
Darin wird argumentiert, dass 'Funktionalität und Abwesenheit von Ornamenten im Sinne menschlicher Kraftersparnis ein Zeichen hoher Kulturentwicklung seien und dass der moderne Mensch wirkliche Kunst allein im Sinne der Bildenden Kunst erschaffen könne. Ornamentale Verzierungen oder andere besondere künstlerische Gestaltungsversuche an einem Gebrauchsgegenstand seien eine ebenso unangemessene wie überflüssige Arbeit'..
https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Loos
„Gewiss, die kultivierten Erzeugnisse unserer Zeit haben mit Kunst keinen Zusammenhang. Die barbarischen Zeiten, in denen Kunstwerke mit Gebrauchsgegenständen verquickt wurden, sind endgültig vorbei“, so Loos bis:
> Roland Rainer:
Das Werk des Architekten Roland Rainer.  1927-2003. Vom Sessel zum Stadtraum - geplant errichtet verändert vernichtet
Roland Rainer ist ohne Zweifel der Doyen der österreichischen Architektur. Seine Rolle als zentrale Figur ist in vielerlei Hinsichten belegbar: als fordernder und gleichsam prägender Lehrer mehrerer Architektengenerationen an verschiedenen internationalen Schulen, als Stadtplaner von Wien in den Jahren 1958–63 und vor allem als Theoretiker und Praktiker einer menschengerechten Architektur. Das Buch bietet einen Gesamtblick auf ein Leben für die Architektur: nicht etwa, um am Ende eine Bilanz zu ziehen, sondern um einen Blick auf das Wesen der Architektur selbst zu werfen, um das Unwesentliche wegzulassen und Raum für das Wesentliche zu schaffen.
https://www.amazon.de/Roland-Rainer-Architekten-1927-2003-Stadtraum/dp/3211838384
*
> in Soziologie und Ethnologie
In der Soziologie und Ethnologie werden mit diesem Begriff Theorieansätze bezeichnet, die soziale Phänomene über ihre soziale Funktion in bzw. für die betreffende Gesellschaft oder Gruppe hin zu erklären versuchen. In der soziologischen Systemtheorie bedeutet dies, dass Systemen eine Funktion (bezüglich ihrer Umwelt oder anderer Systeme oder Suprasysteme) unterstellt wird, und Prozesse und Strukturen darin in Hinblick auf diese Funktion analysiert werden können.
Roland Rainer ist ohne Zweifel der Doyen der österreichischen Architektur. Seine Rolle als zentrale Figur ist in vielerlei Hinsichten belegbar: als fordernder und gleichsam prägender Lehrer mehrerer Architektengenerationen an verschiedenen internationalen Schulen, als Stadtplaner von Wien in den Jahren 1958–63 und vor allem als Theoretiker und Praktiker einer menschengerechten Architektur. Das Buch bietet einen Gesamtblick auf ein Leben für die Architektur: nicht etwa, um am Ende eine Bilanz zu ziehen, sondern um einen Blick auf das Wesen der Architektur selbst zu werfen, um das Unwesentliche wegzulassen und Raum für das Wesentliche zu schaffen.

>Funktionalismus im Kontext politikwissenschaftlicher Systemtheorien
Die Begründung des Funktionalismus als theoretische Perspektive für die Politikwissenschaft geht auf David Easton und Gabriel Almond zurück und ist soziologisch geprägt.Der Ansatz wird häufig in Verbindung mit der Systemtheorie gebraucht. Grundannahme ist, dass eine Funktion die Wirkung oder Aufgabenerfüllung eines Teils innerhalb eines Systems ist. Diese Erfüllung von Aufgaben der einzelnen Teile innerhalb des Systems ist innerhalb dieser Theorie Voraussetzung für Systemstabilität.
Easton legt, wie auch das soziologische Theoriegebilde, ein Modell zu Grunde, in dem ein environment-input-output-feedback-Geflecht besteht.Der Input in diesem Modell ist nach Almond die Bildung einer Politischen Sozialisation, die Klärung der Personalfragen, das Vertreten von Interessengruppen innerhalb der Politik sowie die politische Kommunikation. Als Output kann nach Almond ein politisches System gesehen werden, das mit Legislative, Judikative und Exekutive die Merkmale der Gewaltenteilung auf sich vereint und somit die „Regelbildung, -anwendung und verbindliche Auslegung“ als Ergebnis dieses Prozesses betrachtet, in dem eine gewisse Interaktion der einzelnen Elemente des Systems vorausgesetzt wird.
***