Nikolai Roskamm: Die unbesetzte Stadt . Die Fundamente der Stadt

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Stadt - Postfundamentales Denken
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Online-Publikation: Juli 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Bauwelt Fundamente 158: 403 Seiten; Paperback, ISBN: 978-3-0356-1077-2;  34,95 € / $40.99 / £28.99 / eBook (PDF) ISBN: 978-3-11-054771-9
Birkhäuser Verlag AG, Basel; http://www.birkhauser.ch;   http://www.degruyter.com; https://www.degruyter.com/dg/page/442

Charakteristika
•Die Fundamente der Stadt
•Postfundamentalische Analysen der Theorien von Marx, Lefebvre, Foucault, Derrida u.a.
•Versuch einer kritischen Stadttheorie

Inhalt
Die Prämisse der `postfundamentalistischen Überlegung´ ist es, dass es kein eindeutiges Fundament gibt, auf dem alles andere aufbaut: keinen Gott, keine städtebauliche Wahrheit, keinen Markt und auch sonst kein Prinzip, das den Lauf der Dinge notwendig und vorhersagbar bestimmt.
Nikolai Roskamm nimmt diesen Gedanken zum Ausgangspunkt für einen Durchgang durch die Theorien von Marx, Lefebvre, Laclau, Foucault, Arendt, Derrida, Harvey u.a. Er zeigt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der dort zu findenden postfundamentalistischen Ansätze und untersucht, welche Rolle der Begriff der Stadt in diesem Denken jeweils spielt. Mit seiner These von der `unbesetzten Stadt´ konfrontiert er eingefahrene Denkroutinen auf dem urbanistischen Feld und unternimmt den Versuch einer kritischen Stadttheorie.

Fazit
So wie sich der "Fundamentalismus gegen die Moderne wendet und eine Rückbesinnung auf die Wurzeln einer Ideologie anzielt (2) so ist Nikolai Roskamm in seinem umfangreichen Traktat "Die unbesetzte Stadt" unterwegs zu den ‚Fundamenten der Stadt'. Schlicht gesagt, ist er unterwegs zum ent-räumlichten Topos Urbanität  als Unbesetzbares . Interessiert Denkende werden auf überraschend sophistische Weise zu einem formellen wie informellen Fehlschluss-Paradoxon führt:
Bei dieser langfädigen hin-und-her-schweifenden Studie  mit einer 'diskursforscherischen Perspektive-Losigkeit handelt es sich nicht um eine Gegenstandstheorie .. als Handlungspraxis, sondern vielmehr um eine Analyse, die ontologische Voraussetzungen explizit macht  (1)', jedoch in der Topos-Leere 'unbesetzt' endet.
m+w.p17-7

1)Eine postfundamentalistisch-diskursforscherische Perspektive
Mark Humme
Während es der Diskursanalyse um forschungspraktische methodische Umsetzungen, also um die empirische Untersuchung von Diskursen geht, bezeichnet die Diskurstheorie wissenschaftliche Unternehmungen, denen es um die systematische Ausarbeitung des Stellenwertes von Diskursen im Prozess der Realitätskonstitution geht (vgl. Keller et al. 2006, S. 15f.). Bei dieser Ausarbeitung einer diskursforscherischen Perspektive handelt es sich nicht um eine Gegenstandstheorie sozialpädagogischer Handlungspraxis, sondern vielmehr um eine diskursforscherische Analyse, die ontologische Voraussetzungen explizit macht.
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-11370-4_4
2) Fundamentalismus
(von lateinisch fundamentum ‚Unterbau‘, ‚Grund‘, ‚Fundament‘) ist eine Überzeugung oder eine Geisteshaltung sozialen Bewegung, die ihre Interpretation einer inhaltlichen Grundlage (Fundament) als einzig wahr annimmt. Fundamentalismus wird durch eine stark polarisierte Auslegung einer Letztbegründung umgesetzt.
Im weiteren Sinne stellt sich der Fundamentalismus gegen die Moderne und fordert eine Rückbesinnung auf die Wurzeln einer bestimmten Religion oder Ideologie, welche notfalls mit radikalen und teilweise intoleranten Mitteln durchgesetzt werden soll. Der Vorwurf des Fundamentalismus wird auch auf soziale oder politische Gruppen bezogen, die – angeblich oder tatsächlich – ihre ideologische Orientierung absolut setzen und um die gesellschaftliche Vormacht kämpfen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fundamentalismus
3)Sophismus
(Pl. Sophismen) oder Sophisma (Pl. Sophismata), von altgriechisch sophízesthai ‚ausklügeln‘, ‚aussinnen‘ und altgriechisch sophós ‚geschickt‘, ‚klug‘ ist ein Argument, das scheinbar einen logisch gültigen Beweis führt, tatsächlich aber einen formellen oder informellen Fehlschluss darstellt. Ein unabsichtlicher Trugschluss wurde auch als Paralogismus bezeichnet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sophismus_(Rhetorik)
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Inhaltsverzeichnis
Seiten 5-6
Ein unbesetzter und unbesetzbarer Ort
Seiten 7-26
1. Die Suche nach dem Grund
Seiten 27-86
2. Das Ganze und der Rest
Seiten 87-154
3. Postfundamentalistische Fundamente
Seiten 155-236
4. Zur Genealogie des Urbanismus
Seiten 237-330
5. Dinge und Gespenster
Seiten 331-392
Dank
Seiten 393-393
Bibliografie
Seiten 394-403
Bauwelt Fundamente (Auswahl)
Seiten 404-404
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