Anette Freytag: Dieter Kienast : Stadt und Landschaft lesbar machen . Mit Fotografien von Georg Aerni und Christian Vogt
Architektur Lebens- & Landschaftsraum
Stadt & Landschaft lesbar machen
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Online-Publikation: April 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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432 Seiten, 257 Abbildungen, 23 x 31 cm, Hardcover; ISBN 978-3-85676-312-1; 98.00 CHF / 94.00 EUR
gta Verlag, Institut für Geschichte und Theorie der Architekturn, Zürich , books@gta.arch.ethz.ch ; http://www.verlag.gta.arch.ethz.ch;
https://verlag.gta.arch.ethz.ch/publikationen
Charakteristika
- Prägnante Darstellung der 70er Jahre in der Landschaftsarchitektur
- Einsatz und Impulsgebung für eine integral-integre Stadtentwicklung
- Synthese zwischen Gestaltung und Ökologie
- Bibliophile Präsentation
Der Protagonist
Der Schweizer Dieter Kienast (1945–1998) ist eine Schlüsselfigur der europäischen Landschaftsarchitektur. An einer markanten Wende im gesellschaftlichen Verständnis von Natur suchte er nach einer Synthese zwischen Gestaltung und Ökologie, ohne stadtfeindlich zu sein oder einem sentimentalistischen Naturbild anzuhängen. Seine Freiräume sollten die sich auflösenden Gegensätze von Stadt und Land lesbar machen und in ihrer ästhetischen Erfahrbarkeit die Bewältigung eines immer komplexer werdendes Alltagsleben unterstützen.
Dieter Kienast (* 30. Oktober 1945 in Zürich; † 23. Dezember 1998 ebenda) war ein Schweizer Landschaftsarchitekt, international präsent..
https://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Kienast
Die Autorin
Since 1997, art historian Anette Freytag has focused on urban design and designed landscapes and has published many papers on these topics. She has been working with Professor Girot since 2005 and wrote her dissertation on the work of Swiss landscape architect Dieter Kienast (1945–1998). It is the first comprehensive and critical presentation of his work and shows its cultural and sociopolitical context of the 1970 – 1990’s. The dissertation was awarded the ETH Medal for Outstanding Scientific Research in 2011 and the Theodor Fischer Prize 2012 for Outstanding Research on the Architecture of the 19th and 20th centuries.
As of August 3, 2015, Anette is working as Scientific Advisor for the Swiss Federal Government. At the chair, she remains Visiting Lecturer and Doctoral Advisor. Before, she was Senior Lecturer and Head of Research as well as project manager of the Topology project. As principal of the office ville.jardin.paysage in Brussels and Zurich she carried out several studies on monuments such as the garden at Stoclet House in Brussels (1905-1911), which was designated a Unesco World Heritage site in 2009, and German First World War cemeteries in Flanders. Anette Freytag is expert member of the ICOMOS-IFLA International Scientific Committee on Cultural Landscapes.
http://girot.arch.ethz.ch/current-staff/anette-freytag
mailto:freytag@arch.ethz.ch
Inhalt
In ihrem Buch bietet Anette Freytag die erste kritische Auseinandersetzung mit Kienasts realisiertem Werk, seiner Entwurfshaltung und seinen theoretischen Positionen. Es beleuchtet zugleich eine prägnante Epoche der Landschaftsarchitektur, die seit den 1970er Jahren darum kämpft, wieder ein integraler Teil der Stadtentwicklung und Impulsgeber für die grossmassstäbliche Planung zu werden.
Kienast wurde deren charismatische Leitfigur. Er hat die neuen Herausforderungen erkannt, benannt und als Entwerfer, Planer, Forscher und Hochschullehrer zur Diskussion gestellt. Städtebaukritik, Partizipationsprozesse und die Bedeutung der spontanen Vegetation der Stadt spielen dabei ebenso eine Rolle wie Kunst, Literatur, Architektur und die Populärkultur der Postmoderne.
Das Fotografen-Team
Georg Aerni
hat mit Christian Vogt die bahnbrechende und zugleich zeitlose Sprache von Kienasts Œuvre in aktuellen Neuaufnahmen festgehalten. Fasziniert von den Kontrastwirkungen zwischen den vom Menschen gesetzten Formen und der sich diesen Formen widersetzenden Natur, erdachte Kienast ein Reservoir an Ideen und Lösungen, um zur Gestaltung einer Umwelt beizutragen, die lebenswert und zugleich schön ist. Seine hochentwickelte Sensibilität für Material und Raum verband ihn mit Künstlern wie Joseph Beuys, Sol LeWitt oder Mario Merz und machte ihn zum engen Partner von Architekten und Stadtplanern wie Herzog & de Meuron oder Diener & Diener.
http://www.georgaerni.ch/
Christian Vogt
born 1946. Since the late 1960s Christian Vogt has produced a photographic oeuvre impressive for its creative inventiveness and its unexpected twists. He is a master of the art of photographic haikus, and a virtuoso of associative story telling with pictures. To Vogt, photography is never a mere reproduction but always a speculation about the meaning of the story hidden behind the surface, a reflection on the subjectivity of the photographic eye, in the awareness that the actual picture only emerges through the perception of the beholder… Martin Gasser, «Today I've been you» 2009,
Recipient of Swiss National Scholarships; the first Grand Prix Triennale of Fribourg; Canada Council Grant; Art Director's Awards from Switzerland, Germany, New York und Los Angeles; the 'Clio' Award, New York, 1992; Kulturpreis der Stadt Basel 1991; etc. Lectures and Workshops at the ICP und Swiss Institute, New York; the Rencontres Internationales, Arles; The University of Coimbra, Porto; Yale University, New Haven, Brissago; Ryerson Institute, Toronto; St. Lukas Institute, Brussels; the Art Center, College of Design, Vevey; European Institute of Design, Milan; Lecture Tours in Australia, Scandanavia (Denmark, Norway), Southeast Asia, (Hong Kong, Indonesia); etc. http://www.christianvogt.com/images/works-2000-2015.html
Fazit
mit Begegnungs- & Inhaltsfolge:
Wir haben es mit einem Einfluss-Bildenden in der Frei- und Zwischenraum-Planung zu tun, der im europäischen Raum seine Spuren hinterlassen und seine Sporen verdient hat.
Begegnung mit dem Werk-Buch
Der Protagonist Dieter Kienast wird nun im bibliophilen und doch einfachst gestalteten Würdigungsbuch von Anette Freytag "Stadt und Landschaft lesbar" und zugleich erlebbar gemacht. Dank der meisterlichen Fotoaufnahmen des Teams Georg Aerni hat mit Christian Vogt.
Diese ästhetische Komponente zeigt sich bereits beim Aufschlagen an den Vorsatzblatt-Ornamenten, die den Buch-Block s/w-marmorisierend, dreidimensional mit haptischer Oberfläche (Noppen-Ornament) umsäumen (das alles entgeht den e-Book-wie den pdf-Format-Lesern).
Ein synästhetischer* Genuss entfaltet sich, bevor noch Interessierte die Inhaltsfolge wahrnehmen.
Begegnung mit dem Inhalt und der Botschaft 'Kienast':
I
Stadtnatur auf den Spuren von Kassel und vielleicht mit Oluf Richert**?
Dazu zählen die Muster:
- Freiraum- & Grünplanung, (& die Kritik von Lucius Burchhardt) in Kassel; das Trockenbiotop in Basel;s die - Ecole cantonale de langue francaise in Bern; Vorgarten und Garten-/Hof, Zürich..
II
Formen der Nutzung durch Alltagsbewältigung und ästhetischer Erfahrung
- Frei- & Umraumgestaltung für eine Wohnsiedlung; die Antithese zum Naturgarten in Wettingen/ZH:
- Lesbarkeit von Stadt & Landschaft durch 'Transparenz & Collage'..
- Der eigene Garten als Experimentierfeld
-Trauer & Naturerfahrung dank des Trostes durch die Schönheitswahrnehmung als Alltagsbewältigung
III
Zeichnung und Wahrnehmung in den Medien der Darstellung
- Kunst als Phänomenologie der Postmoderne von befreiter (Kunst) & angewandter Gestaltug (Architektur) & Belletristik
- Wort-/Begriffsschatz/-Topoi beinhaltet: Terain, Topografie in Formen & Materialien
- Wirkweisen der Präsentation von Texten, Fotoszenen, Ausstellungen und Videos..
und wie hier Internet-Rezensionen.
Quintessenz:
Die kritische und erhellende, ja zukunftsweisende Studie von Anette Freytag: Dieter Kienast "Stadt und Landschaft lesbar machen" mit hervorragenden Fotografien & -Szenen von Georg Aerni und Christian Vogt, vermittelt Mut, gepaart mit Tiefenkenntnis und visionärer Klarheit, wie nur sprachbegabte Frauen besser vermitteln als ihre ebenbürtigen Kultur-Zeitgefährten. m+w.p16-3
*) Die synästhetische Wahrnehmung äußert sich in vielerlei Facetten: durch Formen und Farben, Zeichen, Buchstaben ..
Wahrnehmungs-Auslöser sind: sensorischer, kognitiver, emotionaler > synergetischer Art
Darüber hinaus zeigt sie Gefühlsregungen wie Angst oder Freude…
http://synaesthesia.com/de/Information/synasthetische-wahrnehmung/
https://de.wikipedia.org/wiki/Syn%C3%A4sthesie
**) Oluf Richert
https://www.goyellow.de/suche/oluf-richert/-http://www.opendi.de/hessen/kassel/R/richert/