Martin Lendi :: Geschichte & Perspektiven der schweizerischen Raumplanung & als öffentliche Aufgabe & wissenschaftliche Herausforderung

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Raumplanung: Geschichte & Perspektiven - CH
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Online-Publikation: März 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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421 Seiten; 17,0 x 24,0 cm; gebunden; ISBN: 978-3-7281-3866-8; CHF 68,00 | € 65,00 
vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich; http://www.vdf.ethz.ch; mailto:verlag@vdf.ethz.ch; mailto:signer@vdf.ethz.ch

Charakteristika
> Raumentwicklung, Siedlungsentwicklung, Landesplanung,
> Verfassungsgrundlage, Raumplanungsgesetze, Politik

Inhalt
Der Lebensraum Schweiz hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Die höheren Ansprüche an Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Mobilität führten vermehrt zu neuen Knappheiten – die Schweiz wird im Mittelland immer mehr zu einer Stadt, geprägt durch überregionale Metropolitanräume.

Traditionell spielt die Raumplanung in der Schweiz eine starke Rolle. Ausgehend vom 19. Jahrhundert, kulminierten die Bestrebungen zu Schutz und Gestaltung des Lebensraums im Erlass der Verfassungsartikel über die Raumplanung und die Eigentumsgarantie im Jahre 1969. Eine Totalrevision des Raumplanungsgesetzes (1979/2012) wird derzeit diskutiert, ist aber offen, auch wenn sie sachlich dringend wäre. Für die Zukunft stellt sich die Frage, ob Ziele, Instrumente und Massnahmen genügen, um Herausforderungen wie Immobilienboom, Engpässe bei Infrastrukturen und Gefährdung offener Landschaften zu begegnen. Auch die Entwicklung nach innen mit Prioritäten im Städtebau ruft nach neuen Lösungsansätzen.

Der Autor zeigt auf, wie sich die Raumplanung zur öffentlichen Aufgabe und zugleich zur wissenschaftlichen Disziplin an der Schnittstelle von Wirtschaft, Politik und Lebensraumgestaltung entwickelte. Die Einbettung in Geschichte und Hintergründe ermöglicht es, Wege und Fallstricke aufzuzeigen, wie den neuen Problemstellungen begegnet werden kann.

Die Publikation wendet sich zwei zentralen Fragen zu:
◦Welches sind die Wurzeln, die verankernden Ereignisse und die Persönlichkeiten sowie die wegweisenden Kräfte der tatsächlichen und der geplanten Raumentwicklung?
◦Was brauchte es und was musste vorbedacht werden, um eine neue öffentliche Aufgabe und eine junge wissenschaftliche Disziplin zu etablieren und problemorientiert in die Zukunft zu führen?

Zielpublikum: Die Darstellung wendet sich mit ihren geschichtlichen und zukunftsträchtigen Intentionen an Raumplaner, Städtebauer, Stadtplaner, Geografen, Vertreter der Regionalwissenschaften, Historiker, Ökonomen, Juristen, aber auch direkt an die Politik und die Träger der Raumplanung aller Stufen und Ebenen.

Zum Autor:
Martin Lendi befasste sich seit 1961 als Departementssekretär des Baudepartementes des Kantons St. Gallen und ab 1969 als Professor der ETH Zürich mit der Raumplanung.

Fazit
Der Raum- & ORL*- Planer und Professor der ETH Zürich Martin Lendi  befasst sich in seiner Untersuchung mit der "Geschichte & Perspektiven der schweizerischen Raumplanung & als öffentliche Aufgabe & wissenschaftliche Herausforderung".
Seine Vorgehensweise hat den Anspruch durch professionelles 'Herantasten' an die angepeilten XVIII Topoi eine umfassende Übersicht und Einsichten zu gewinnen.
Das gelingt ihm, in dem er Tatsächliches, Konstanten, Langzeitwirkungen, Vor- & Nachwirkungen der ORL*Planung zusammenfasst.
Dabei fliessen auch die Neigungen des Bundes zum sektoralen Vorgehen ein, wie prozess- und raumwirkenden Bereichsfunktionen.
Lendi geht auch auf präjudizierende Volksinitiativen ein, merkt sehr wohl Verstetigungen im aktuell beschleunigten, räumlichen Geschehen.
Verknüpfen von Ideen, Theorien und Methoden ist sein Kredo,  um Begleiteinwirkungen wie Erfolge, aber auch - trotz Scheitern - sich zu verpflichten, konstruktiv-herausfordernd dranzubleiben.
Das ist diesem Diskursbuch zur Raumplanung hiermit überaus gelungen. m+w.p18-3

Weitere Vertiefende Hinweise:
https://vdf.ch/geschichte-und-perspektiven-der-schweizerischen-raumplanung.html?search=geschichte
*) ORL / Orts, Raum- und Landesplanung
Arbeitsgruppe ORL, Beispiel  Uni Münster
In der Arbeitsgruppe ORL (Orts-, Regional- und Landesentwicklung / Raumplanung) beschäftigen wir uns mit Themen aus den Bereichen der räumlichen Planung und geographischen Nachhaltigkeitsforschung. Im Vordergrund stehen dabei die vielfältigen und komplexen gesellschaftlichen Transformations- und Steuerungsprozesse auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen.
 Was bedeutet es etwa, wenn wir nachhaltig wohnen, konsumieren und uns fortbewegen wollen? Welche Rolle spielt die räumliche Planung in diesem Zusammenhang? Kann zwischen konkurrierenden räumlichen Nutzungsansprüchen neutral vermittelt werden und lässt sich Gesellschaft im traditionellen Sinne ordnen? Oder ist die räumliche Planung selbst gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen untergeordnet? Welche Rolle spielt Planung dann, welche Machtverhältnisse konstituieren sich im Kontext planerischer Aufgaben und wie können alternative Formen der Organisation in das bestehende Planungsinstrumentarium integriert werden? Was bedeutet all dies für eine demokratische Planung?
 Anstelle das im Rahmen von nachhaltiger Planung produzierte Wissen als gesichert anzunehmen, rückt es vielmehr selbst in den Forschungsfokus. Damit untersuchen wir in der Arbeitsgruppe nachhaltigkeits- und planungsbezogene Handlungsmuster sowie institutionelle Steuerungsmodi aus einer dezidiert kritischen Perspektive.
https://www.uni-muenster.de/Geographie/ag/orl.html
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