Mehr als Wohnen . Genossenschaftlich planen - Ein Modellfall aus Zürich . Hrsg. v. Margrit Hugentobler, Andreas Hofer und Pia Simmendinger

Architektur - Lebensraum
Mehr als Wohnen - genossenschaftlich
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Online-Publikation: Dezember 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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183 Seiten; gebunden; ISBN 978-3-0356-0469-6; € [D] 49.95; US$ 70.00 ; GBP 37.99
Birkhäuser Verlag AG, Basel; http://www.degruyter.com/;  http://www.degruyter.com/dg/page/birkhauser

Charakteristika
- Ein Modellprojekt zur Zukunft der Stadt
- Report über ein dichtes, sozial und energetisch nachhaltiges Wohnquartier
- Bauten von Duplex Architekten, Futurafrosch, Müller Sigrist Architekten, Pool Architekten und Miroslav Šik
- Sonderband der Edition Wohnen mit dem ETH Wohnforum

Inhalt
Die Arealentwicklung ‚mehr als wohnen' im Zürcher Norden ist ein Leuchtturmprojekt für nachhaltiges genossenschaftliches Wohnen. Die dreizehn Neubauten bieten Wohn- und Arbeitsraum für mehr als 1100 Menschen, sie weisen den Weg für künftiges urbanes Zusammenleben: Neben neuen Typologien für Familien-, Alters-, und Cluster-Wohnungen bietet dieser Stadtbaustein umfangreiche Serviceangebote wie ein Gästehaus, ein Restaurant und eine Mobilitätsstation. Darüber hinaus experimentieren die Planer mit neuen Baumaterialien und innovativen energetischen Konzepten.
Eine Initiative von 30 Zürcher Wohnbaugenossenschaften hat seit 2007 das Projekt als Innovationsplattform entwickelt. Im Zentrum des Planungsprozesses steht der Dialog zwischen den Beteiligten. Zudem stellt sich das Projekt den drängenden Aufgaben, jenseits der bekannten Energielabel energie- und ressourcenschonend zu bauen und zu wohnen.
Das Buch verbindet die Elemente eines Architekturbuchs mit sozialwissenschaftlichen Analysen: Eine Plansammlung vom Masterplan über Wohnungsgrundrisse bis hin zu ausgewählten Details dokumentiert die realisierten Bauten. Des Weiteren erläutern die beteiligten Architekten, Fachplaner, Genossenschaftler und Fachleute ihre Erfahrungen und geben Einblick in die genossenschaftlichen und planerischen Hintergründe. Sie zeigen, wie sich diese vorbildliche Arealentwicklung in den Diskurs und die Realität des aktuellen Städtebaus einordnet. Über dies diskutieren sie, wie durch städtebauliche Planung eine zukunftsfähige Stadtentwicklung möglich ist.

HerausgeberInnenteam:
Hugentobler, Margrit
Margrit Hugentobler arbeitet seit 1992 am ETH Wohnforum - ETH CASE als wissenschaftliche und leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin. Von 2009 bis 2015 leitete sie die Forschungsstelle, seither hat sie die stellvertretende Leitung übernommen. Von 1980 bis 1992 studierte und forschte sie an der University of Michigan in Ann Arbor (USA),  Abschluss Master of Social Work (Gemeinwesenarbeit) und anschliessende Promotion in "Urban, Technological and Environmental Planning" mit soziologischer und politikwissenschaftlicher Ausrichtung. Von 1994 bis 2000 war sie zudem Mitinhaberin der Firma Denkbar AG, Bildung und Beratung.
http://www.wohnforum.arch.ethz.ch/de/team/margrit-hugentobler
Hofer, Andreas
http://www.archipel.ch/#__46
Simmendinger, Pia
https://ch.linkedin.com/pub/pia-simmendinger/26/230/796
Zusammen:
mit rund 30 Mitwirkenden

Fazit
"Mehr als Wohnen" heisst das hervorragende Diskursbuch des HerausgeberInnenteams Margrit Hugentobler, Andreas Hofer und Pia Simmendingerund ist ein Modellfall aus und für  Zürich präsent.
Die Geburt des Gemeindebaus 1919 (1) der sozialdemokratischen Wiener Stadtregierung hat den Weg bereitet dazu - für Europa - besitzlosen Arbeitern (heute -Arbeitslose & Geflüchteten) eine urban integrierte Wohnaufenthalt zu realisieren - mit geringer Gettowirkkraft da bildungsbegleitet - und dank zweitem Bildungsweg - gesellschaftstragend bis heute sozio-demografisch (") mitzuwirken.
In fünf Topoi gliedert Hugentobler auf markante und begeisterte Weise 'Mehr als Wohnen' als: 1 Die Gründung; 2 Kollektive Wohnform im Urbanen; wobei Architekturdesign keine Schlüsselrolle - zu recht - spielt; freiraum-mit integriert; partizipierend; 3 das Zuhause wird im Kinder-Workshop erprobt mit Bewohnerschaft und Bewerbern am Modell; 4 auch mit Ernergiekonzept; mit der Frage: Wohnst Du noch oder lebst Du schon?; eine Ökonomie für die Gemeinschaft und nicht reziprok; Lowtech zur 2000 Watt Gemeinschaft, zugleich sozialintegriert.
Quintessenz: Das gibt Hoffnung für uns alle - von gemeinschaftsorientierten urban- bis -periphen Genossenschaften in sich integrierender Gesellschaft mit minimaler Ausgrenzung und Gettobildung. Ganz gelingt es nicht, was am Muster-Beispiel Vauban (D-Freiburg) erfahren werden kann, leider zu homogen und mittelklassig - sich absichernd - orientiert, wie der Mensch so ist? Ja. m+w.p15-12

(1) Eve Blau: Rotes Wien: Architektur 1919-1934 . Stadt-Raum-Politik
Architektur des Roten Wien und der Geburt des Gemeindebaus
1919 initiierte die sozialdemokratische Wiener Stadtregierung ein Reformprogramm um die Infrastruktur nach sozialistischen / arbeiterwürdigen Vorstellungen zu formen.
http://www.kultur-punkt.ch/rotes-wien-architektur.html

(2) Christiane Feuerstein, Franziska Leeb: Generationen Wohnen
Der (sozio-)demografische Wandel gehört zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Für das funktionierende Zusammenleben einer älter werdenden Gesellschaft mit einer wachsenden Vielfalt unterschiedlicher Bedürfnisse kann die Gestaltung der baulichen Umwelt einen wesentlichen Beitrag leisten. Wandelnde Altersbilder, verschiedenartige Lebenslagen und Lebensstile erfordern die Entwicklung neuer Wohntypologien und kleinräumige Verknüpfungen verschiedener Wohn- und Betreuungsangebote im Quartier, sowie ein innovatives Flächenmanagement.
Exemplarische Projekte – abseits der klassischen institutionellen Altenpflegeeinrichtungen – orientieren sich nicht mehr an Defiziten, sondern stellen die Förderung von Fähigkeiten und die Erweiterung von Kompetenzen in den Mittelpunkt. Die altersgerechte Infrastruktur fängt an sich in ein Netzwerk altersgerechter Unterstützung zu verwandeln.
Die in diesem Buch vorgestellten Beispiele umfassen daher ein großes Spektrum an Planungen auf unterschiedlichen Maßstabsebenen: Von der Konzeption ganzer Siedlungen bis zur Gestaltung von Freibereichen und Innenräumen.

http://www.kultur-punkt.ch/Lebensraum/architektur-lebensraum-urbane-muster/muster-generationenwohnen.html