Die Frauen der Wiener Werkstätte / Women Artists of the Wiener Werkstätte . Hg.: MAK – Museum für angewandte Kunst, Christoph Thun-Hohenstein, Anne-Katrin Rossberg, Elisabeth Schmuttermeier

 

Vally Wieselthier
Liegender Akt, 1928
WW-Originalkeramiken. Galerie bei der Albertina. Zetter, Wien

*
Architektur Design 2.0 - 4.0 WerkzeugInnen der Betrachtung : I > Überblicke > Design > O
Überblicke - Ornament - Wiener Werkstätte . Frauen
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Online-Publikation: September 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Die Frauen der Wiener Werkstätte / Women Artists of the Wiener Werkstätte . Hg.: MAK – Museum für angewandte Kunst, Christoph Thun-Hohenstein, Anne-Katrin Rossberg, Elisabeth Schmuttermeier >>
288 Seiten, 30,5 x 23 cm, Abb. farbig: 320, gebunden, ISBN: 978-3-0356-2211-9, € 44,95
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Birkhäuser Verlag AG, Basel; http://www.degruyter.com/; http://www.degruyter.com/dg/page/birkhauser

Charakteristika
> Im Kern geht es um die ORNAMENT-Kraft der Wiener Werkstätte-Frauen
> Neu entdeckte Gestalterinnen der Wiener Werkstätte
> Erste Dokumentation und Beiträge internationaler Expertinnen
> Schlagworte: Künstlerin; Kunst-Handwerk-Design: Skulptur, Keramik, Interieurdesign, Grafik; Mode; Textil; Bibliografie
> Zielgruppen: GestalterInnen, ArchitektInnen, Interessierte
> Etwa 180 Gestalterinnen der Wiener Werkstätte
> Vielfältige Produkte aus den Bereichen Kunst-Handwerk-Design: Grafik, Skulptur, Textildesign, Mode, Dekor, Spielzeug, Keramik


Inhalt
Das Schaffen der Künstler der Wiener Werkstätte besitzt weltweites Renommee, doch den Künstlerinnen galt bisher nur vereinzelt Interesse. Die Keramikerinnen Gudrun Baudisch, Susi Singer oder Vally Wieselthier sind bekannt, Mathilde Flögl, Hilda Jesser, Maria Likarz oder Felice Rix wecken noch Assoziationen, aber nur Experten kennen Martha Alber, Rose Krenn oder Margarete Reingold.
Im Zuge der MAK-Recherchen konnten etwa 180 Künstlerinnen namhaft gemacht werden, deren Beteiligung an der Entwicklung des Wiener Kunsthandwerks in diesem Ausstellungskatalog erstmals präsentiert wird. Er analysiert das Berufsbild „Kunstgewerblerin" und dessen emanzipatorisches Potenzial, veranschaulicht vor allem aber den Ideenreichtum der Gestalterinnen, der die einzigartige Stellung der Wiener Werkstätte mitbegründet hat.

HerausgeberInnen-Team
Christoph Thun-Hohenstein,
Anne-Katrin Rossberg,
Elisabeth Schmuttermeier
mailto:presse@MAK.at

Fazit
Die Frauen-Wunderkunstkammer MAK, ursprünglich 'Museum für Angewandte Kunst, hat sich u.v.a. dank der musealen Um- und Weitsicht nach dem zweiten Weltkrieg unter der Leitung von Wilhelm Mrazek (1) wurden auch diese wiederentdeckten Archive der angewandten und 'vogel/freien Kunst (k.), wie die Künste der Frauen der Wiener Werkstätte, wiederentdeckt und vorsorglich gepflegt.
So konnten 180 Künstlerinnen namhaft gemacht werden
Rückblickend und synästhetisch (2) zeitvergleichsweise musste das Bauhaus (5) in Berlin 1933 endgültig aufgrund des Widerstandes gegen ein 'liberales Schulsystem, Frauenemanzipation und die Moderne' aufgeben. Bei der Wiener Werkstätte (2 ) waren es - neben parallel heranrückenden ähnlichen Erscheinungen (k.)' die mangelnde wirtschaftliche Kapazität und die Weltwirtschaftskrise 1929, die das Ende besiegelten', so Angela Volker, sinngemäss im Katalogbuch "Die Frauen der Wiener Werkstätte".
Inhaltlich und sowohl synästhetisch* als auch im Kernbereich geht es um den hochumkämpften Topos 'Ornament und Verbrechen', seit Loos (3).
Dagegen hielt Franz Čizek (4), Ornament-Formenlehrer + Kinetist, Anhänger der Wiener Secessionisten, durch seine breit gefächerte Schulungsbreite von Adoleszenten wie auch für die Wiener Werkstätte
Dennoch hatte die Aussage von Loos danach schwerwiegende Folgen für das Ornamentale im Stofflichen, puritan Funktionalen, in Ergonomischen und Erlebnisweltlichen bei der Gestaltung besonders bereits in Kriegs- wie in den beiden jeweils nachfolgenden Friedenszeiten - vorrangig bis heute.
In einem Gespräch mit einer Studierenden von Joser Hoffmann in der Zeit der Wiener Werkstätte gebrauchte sprichwörtlich Hoffmann folgenden Satz: <<A Ornament will i sehen>> Metaphysische Gestaltung + Überleben im 21. Jahrhundert Ruth Dieckmann-Spiethoff im Gespräch mit Walter Prankl, Wien-Göttingen, 3/2000 (6 )
Die Quintessenz dazu führt zur Erkenntnis, wie wichtig diese Re/naissance des Ornaments in dieser Inszenierung für die kommende Gestaltungshoheit Ornament ist.
m+w.p.20-11 < k. >

1) Wilhem Mrazek
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Mrazek
2) synästhetisch
https://www.kultur-punkt.ch/galerie/werkzeuge-n-der-betrachtung/aesthetik-reflexionen/synaesthetisches.html
3) Ornament und Verbrechen 1910
Adolf Loos (* 10. Dezember 1870 in Brünn, Mähren, damals Österreich-Ungarn; † 23. August 1933 in Kalksburg bei Wien, Niederösterreich; heute Teil von Wien) war ein österreichischer Architekt, Architekturkritiker und Kulturpublizist. Er gilt als einer der Wegbereiter der modernen Architektur.
https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Loos
4) Ornamentale Formenlehre + Kinetismus, Anhänger der Wiener Secessionisten
Čizek, Franz, Ornamentale Formenlehre + Kinetismus, Anhänger der Wiener Secessionisten
1906 erfolgte seine Ernennung zum Professor und gleichzeitig die – zunächst versuchsweise – Eingliederung seiner privaten Kunstschule in die k. k. Kunstgewerbeschule. Unter der Direktion von Alfred Roller richtete Čižek, Anhänger der Wiener Secessionisten, erstmals eine eigene Jugendkunstklasse ein und übernahm auch die Leitung des Kurses für Ornamentale Formenlehre, der bald zum Anziehungspunkt für experimentierfreudige Studierende werden sollte. Für besonderes Aufsehen sorgten vor allem die ab 1919 entstandenen Werke, die sich stilistisch an der internationalen Avantgarde orientierten und unter dem Begriff Wiener Kinetismus weltweit Bekanntheit erlangten.
https://litkult1920er.aau.at/litkult-lexikon/cizek-franz
5) Das Bauhaus
interpretierte, anders als Sullivan*, den Gestaltungsgrundsatz „form follows function“ als „Verzicht auf jegliches Ornament“. Kritiker wie Adolf Loos erhoben jedoch bereits damals den Einwand, dass auch eine („ornamentfreie“) überdimensionierte Glasfassade eines Hochhauses ohne praktischen Nutzen eine Art Ornament sei. Besser als in der Architektur zeigt sich der Einfluss von „form follows function“ in den am Bauhaus entwickelten Produkten. Der Einsatz neuartiger Werkstoffe und Technologien in den Werkstätten des Bauhauses eröffnete in der Entwicklung von Alltagsgegenständen oftmals revolutionäre Perspektiven – nicht zuletzt auch unter ökonomischen Gesichtspunkten – in der Gestaltung von Gebrauchsgegenständen aller Art, von der Lampe bis zur Architektur.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bauhaus
* Im Gegensatz dazu:
Sullivan fordert damit keinen Verzicht auf Schmuck oder Ornamente, da zum Beispiel bei Repräsentationsbauten auch Zierrat ein funktionales Element sei. Auch Ästhetik und Symbolik selbst haben eine Funktion, insbesondere wenn es um Wohnraum für Menschen geht. Für Sullivan waren der Mensch und die Architektur untrennbar miteinander verbunden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Sullivan
6) Ruth Dieckmann-Spiethoff im Gespräch mit Walter Prankl, Wien-Göttingen, 3/2000>>
https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Hoffmann_(Architekt)
'Begegnung ist, wie in unserem Fall, sinn-entscheidend, dauert ein Leben. Auch dann, wenn man sich räumlich und im Tätigkeitsfeld weit entfernt. Du hast bei Josef Hoffman studiert. Was ist Deine wichtigste Erinnerung an ihn, wann und wie?
Es wurde erzählt, dass er beispielsweise bei einer Beurteilungssitzung in der Akademie, immer seinen von ihm entworfenen, quadratisch-gelochten Blechkubus-Papierkorb neben sich stehen hatte. Und dass er stillschweigend die Entwürfe durchgesehen hat, wobei er die für nicht geeigneten nach links (nahe seines von ihm entworfenen kubischen Papierkorbs) gelegt hat und die in seiner Sicht geeigneten nach rechts getan hat? Ruth Spiethoff-Dieckmann'.
https://www.kultur-punkt.ch/architektur-design/architektur-topoi-2-0-4-0/architektur-protagonisten/ornament-diskurs.html
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Ornament - Wiener Werkstätte . Frauen

Maria Likarz
Entwurf für einen Perlbeutel, um 1929
MAK, ki 12318-3

*
 Ornamentale Formenlehre + Kinetismus, Anhänger der Wiener Secessionisten
Čizek, Franz, Ornamentale Formenlehre + Kinetismus, Anhänger der Wiener Secessionisten
1906 erfolgte seine Ernennung zum Professor und gleichzeitig die – zunächst versuchsweise – Eingliederung seiner privaten Kunstschule in die k. k. Kunstgewerbeschule. Unter der Direktion von Alfred Roller richtete Čižek, Anhänger der Wiener Secessionisten, erstmals eine eigene Jugendkunstklasse ein und übernahm auch die Leitung des Kurses für Ornamentale Formenlehre, der bald zum Anziehungspunkt für experimentierfreudige Studierende werden sollte. Für besonderes Aufsehen sorgten vor allem die ab 1919 entstandenen Werke, die sich stilistisch an der internationalen Avantgarde orientierten und unter dem Begriff Wiener Kinetismus weltweit Bekanntheit erlangten.
https://litkult1920er.aau.at/litkult-lexikon/cizek-franz