Kerstin Schankweiler: Bildproteste. Digitale Bildkulturen . Hg.: Annekathrin Kohut, Wolfgang Ullrich

Wir ersuchen die Besucher die Aufnahmequalität der Titel-Abbildungen + Ausgangsqualität der Darstellungen in der Buchreihe als Teil des mehrheitlichen Betrachtungs-Werkzeug-Auftritts in den A/sozialen Medien in ihre Beurteilung paradigmatisch mit einzubeziehen.
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Architektur - Design > Werkzeuge/n der Betrachtung : I -> Digitale Bildkulturen
Bildproteste - digital . K. Schankweiler
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Online-Publikation: März 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Kerstin Schankweiler: Bildproteste. Digitale Bildkulturen . Hg.: Annekathrin Kohut, Wolfgang Ullrich >>
80 Seiten. Broschiert. Mit vielen Abbildungen; ISBN 978-3-8031-3688-6; 10,– € / E-Book 7,99 €
Über 50 Jahre Verlag Klaus Wagenbach, Berlin; http://www.wagenbach.de; http://www.digitale-bildkulturen.de;

Charakteristika
> Ein Band der Buchreihe 'Digitale Bildkulturen', die sich systematisch mit der ästhetischen gesellschaftlichen und politischen Dimension von Bildphänomenen des Digitalen beschäftigt.

Inhalt
Wie funktioniert das Selfie als Protestwerkzeug? Erzeugen Bildphänomene im Netz eine globale Community? An Protestbewegungen in aller Welt zeigt Kerstin Schankweiler, welche Dynamiken schnell verbreitete Bilder in Zeiten der Sozialen Medien entwickeln können.
Spätestens seit dem Arabischen Frühling im Jahr 2011 sind die Sozialen Medien als Orte politischen Protests wichtig geworden. Erfolgreiche Protestkampagnen bestehen aus geschickten Verknüpfungen zwischen dem öffentlichen Raum und den Räumen des Internet. Dabei spielen Bilder oft eine zentrale Rolle. Mit ihnen lassen sich Botschaften besonders prägnant und emotional formulieren und Geschehnisse scheinbar hautnah vermitteln. Bilder, die in den Sozialen Medien rasch verbreitet werden, können einer politischen Bewegung ungeahnte Dynamik verleihen. Sie verbinden Menschen für kurze oder längere Zeit zu Affektgemeinschaften.
Die Kunstwissenschaftlerin Kerstin Schankweiler analysiert an einer Vielzahl von Beispielen, welche Formen, Praktiken und Politiken von Bildprotesten es gibt und wie die Paradigmen der digitalen Kultur Protestbewegungen verändern.

Autorin
Kerstin Schankweiler studierte Kunstgeschichte an der Universität Trier und der University of Queensland, Brisbane. Sie war wissenschaft­liche Mitarbeiterin an den Kunsthistorischen Instituten der Universität zu Köln und der Freien Universität Berlin und Juniorprofessorin für Künste der Gegenwart an der Universität Siegen. 2019 hat sie den Ruf auf eine Professur für Bildwissenschaft im globalen Kontext an der Technischen Universität Dresden angenommen. Schankweiler publi­zierte zur Gegenwartskunst Afrikas, zur Ästhetik der Gewalt und zu Bildpraktiken in den Sozialen Medien.

Fazit
Die Uni-Mitarbeiterin von Berlin, Köln und Juniorprofessorin in Siegen Kerstin Schankweiler hat sich in ihrer Studie "Bildproteste" .dem Topos 'Digitale Bildkulturen' zugewandt. Dabei kommt sie mit kritischen Blick direkt auf dem 'Clicktivism, Slacktivism, Feel Good Activism' im Bereich der Bildproteste zu sprechen. Hinzu kommt die generelle Skepsis gegenüber den A/sozialen Medien, die durch Algorithmen, Filtern und Infrastrukturen bestimmt sind. Ja, hinter manchen Accounts stecken zudem keine Menschen sondern 'social bots' (digitale Roboter), um Mitteilungsprozesse zu beeinflussen
Danach kommt Schankweider zügig zur Praxis und Theorie der Bildproteste: Damit zu aktuellen, aufwühlenden Medialen Ereignissen als Zeugnis, mit ikonischen Bildformeln (wiederholtes Auftreten von Aktionen..), politische Ambivalenz (Leak-Videos : Übergriffe, M.-verletzungen, Affektzeugen, Selfie-Proteste, Screen-Shots ..Memes (1)...) sowie 'Graswurzel-Protest-Zeugnisse: Zettel,- Schilder- Transparente- in Händen oder auf Wänden befestigt.
Schliesslich kommt Schankweiler auf die Bilderschwärme zu sprechen und das Ende von Bildikonen:
Bilderschwärme ermöglichen grundsätzlich eine kollektive und direkte Mitteilungsstruktur in Selbstorganisation (ähnlich den Fischen, Vögeln..)...Ikonen wie z.B. Benno Ohnsorg, Napalm-Mädchen…
Quintessenz daraus von Schankweiler -, in ihrer grosso modo hervorragenden Studie ist - dass diese Bilderschwarm-Entwicklung das Zeitalter der Bildikonen beendet.
m+w.p20-3

1) Meme/s
Mehrzahl Memes, direkt aus dem Englischen) werden verschiedene Manifestierungen eines Kulturphänomens zusammengefasst, das sich durch das Verbreiten kleiner Medieninhalte mit einer meist humoristischen, aufheiternden oder manchmal auch satirischen und entsprechend gesellschaftskritischen Aussage kennzeichnet
https://de.wikipedia.org/wiki/Meme_(Kulturph%C3%A4nomen)
Memes entstehen aus Bildern, Videos, Blogs, Texten oder ganzen Webseiten, die sich wie Lauffeuer über das Internet verbreiten. Dabei handelt es sich in der Regel um aussagekräftige Motive, die mit einem Text kombiniert werden – und so neue Bedeutungen erhalten.
Memes beziehen sich in ihrer Entstehung zumeist auf aktuelle Ereignisse oder beliebte Serien und Filme. Diese Bilder, Wörter und Videos verbreiten sich rasend schnell viral im Netz – vor allem über soziale Netzwerke, aber auch über Webseiten wie 9GAG, reddit und Imgur. Kurz zusammengefasst: Memes sind der Insider-Witz der Netzgemeinde
http://www.digitalwiki.de/memes/.

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