Daniel Hornuff : Hassbilder . Digitale Bildkulturen . Hg.: Annekathrin Kohut, Wolfgang Ullric

Wir ersuchen die Besucher die Aufnahmequalität der Titel-Abbildungen + Ausgangsqualität der Darstellungen in der Buchreihe als Teil des mehrheitlichen Betrachtungs-Werkzeug-Auftritts in den A/sozialen Medien in ihre Beurteilung paradigmatisch mit einzubeziehen.
*

*

Architektur - Design > Werkzeuge/n der Betrachtung : I -> Digitale Bildkulturen
Digitale Hassbilder . D. Hornuff
-ad-wagenbach20-3-ad-wagenbach20-3hassbilder-digital


Online-Publikation: März 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Daniel Hornuff : Hassbilder . Digitale Bildkulturen . Hg.: Annekathrin Kohut, Wolfgang Ullrich >>
80 Seiten. Broschiert. Mit vielen Abbildungen; ISBN 978-3-8031-3692-3; 10,– €
Über 50 Jahre Verlag Klaus Wagenbach, Berlin; http://www.wagenbach.de; http://www.digitale-bildkultirem.de;

Charakteristika
> Ein Band der Buchreihe 'Digitale Bildkulturen', die sich systematisch mit der ästhetischen gesellschaftlichen und politischen Dimension von Bildphänomenen des Digitalen beschäftigt.
> Gewalt posten, Erniedrigung liken, Feindschaft teilen, Mainstream der A/sozialen Medien

Inhalt
Hass-Postings kennt jeder – und viele denken dabei nur an Hasskommentare. Daniel Hornuff aber zeigt: Wer die Bilder übersieht, die zusammen mit den Texten in Umlauf gebracht werden, unterschätzt die Gefahr, die vom Hass in den Sozialen Medien ausgeht.
Kann man von einer Ästhetik des Hasses in den Sozialen Medien sprechen? Wie entstehen Radikalisierungen, wie verhärten sich Ressentiments? Hornuff macht deutlich, dass Hass nicht nur sprachlich entfaltet wird: Es sind Bilder, die ihn ästhetisch auffächern und anschlussfähig werden lassen.
So deutet Daniel Hornuff den Hass in den Sozialen Medien nicht als psychische Regung, sondern als kommunikativen Akt. Und er weist darauf hin: Niemand muss diesem Phänomen machtlos gegenüberstehen!

Autor
Daniel Hornuff, geboren 1981, ist Professor für Theorie und Praxis der Gestaltung an der Kunsthochschule/Universität Kassel. Zuletzt veröffentlichte er Bücher über die Inszenierungsgeschichte der Schwangerschaft sowie das Design neu-rechter Bewegungen.

Fazit
Der Professor für Theorie und Praxis der Gestaltung Daniel Hornuff weist in seiner Untersuchung "Hassbilder" präzise darauf hin wie Hassbilder grossteils übersehen werden: virtuell körperlich, in kontexueller Verwendung und kommunikativer Verkettung. Bei Mystifizierung verstärkt sie diese. Auch bei Denunziation werden sie erfolgreich eingesetzt. Und unabhängig von der Gesinnung fördern erniedrigende ‚likes‘ wie gepostete Hassbilder Gewalt. Und im Prinzip der Wiederholung (am Beispiel des 'Ewigen und Welt- Judentums). Hinzu tragen einerseits rechtsextremistische, digital-popästhetische Bildmuster zu diesen hybriden Hassbildern dazu bei.
Andererseits wird jihadistischer Hass als Lebens- und Wertentscheid in Bildhafte gesetzt.a
Erweiternd geraten liberale Mediengesellschaften durch dieses digitale 'Feindschafts-Teilen' und dem ,Mainstream der A/sozialen Medien‘ in ein moralisches Dilemma: So kommt es, dass durch originelle Gesten, visuelle Tiraden, die moralische Last durch die Mittel zur Hass-Legitimation erhöht wird.
Die Quintessenz von Hornuff lautet, dass Bilder den Hass nicht widerlegt werden können, aber Brüche sichtbar gemacht werden können, Counter-Bilder entkräftend wirken (z.B. Nachahmung + Entgegnung) und verarbeiten helfen.
So entbirgt sich durch diese ausgezeichnete Studie ein aussergewöhnlich schlagkräftiger Ratgeber gegen digitale Hassbilder-Kommunikation!
m+w.p20-3
***