Neue Architektur in Südtirol 2006–2012
Architektur-Design
Neue Architektur in Südtirol
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Online-Publikation: Februar 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< 2006–2012 Neue Architektur in Südtirol | Architetture recenti in Alto Adige | New Architecture in South Tyrol Südtiroler Künstlerbund; Kunst Meran – Merano Arte (Hrsg.) >>
Ausstellung: in Kunst Meran | Merano Arte vom 10.02.2012 – 06.05.2012
Katalogbuch: 336 S. 450 Abb. in Farbe. Brosch., ISBN 978-3-7091-1076-8; 48,59 €
Verlag Springer Wien, New York, Heidelberg; www.springer.at; www.springer.com;
http://www.kunstmeranoarte.org; http://www.kuenstlerbund.org;
Inhalt
Über dieses BuchAutoren & Herausgeber.Überblick zum aktuellen Architekturgeschehen in Südtirol
Ausstellung in Kunst Meran | Merano Arte vom 10.02.2012 – 06.05.2012
Mit Bauten von Alles Wird Gut, Feld 72, Christoph Mayr Fingerle u.v.a.
Südtirol ist aufgrund seiner besonderen geopolitischen und kulturellen Dimension eine wahre „case history“ zeitgenössischer Architektur. Auch in dieser Ausgabe, ausgehend von „Neue Architektur in Südtirol 2000–2006“, wird ein kritisches Augenmerk auf die lebendige und innovative Architekturbewegung gerichtet, die auf immer größeres internationales Interesse stößt. Eine internationale Jury, bestehend aus Flavio Albanese (I), Wolfgang Bachmann (D), Bettina Schlorhaufer (A), Annette Spiro (CH) und Vasa Perovic (SI), hat die neueste Südtiroler Architektur einer eingehenden Analyse unterzogen und aus den 280 eingereichten Projekten schließlich 36 Werke ausgewählt. Die Auswahlkriterien sind aktuelle Themen wie: Unbeständigkeit, Vorläufigkeit, Narrativität sowie die Frage einer zeitgenössischen Neudefinition der Idee der Landschaft.
South Tyrol is truly a case history of contemporary architecture due to its special geopolitical and cultural status. This edition follows “New Architecture in South Tyrol 2000–2006” and casts a critical eye on the region’s lively and innovative architecture movement, which has met with increasing international interest. An international jury consisting of Flavio Albanese (I), Wolfgang Bachmann (GER), Bettina Schlorhaufer (AUT), Annette Spiro (CH) and Vasa Perovic (SI) analyzed the newest architecture in South Tyrol thoroughly before selecting the final 36 of 280 submitted projects for publication. The selection criteria were current topics such as, impermanence, transience, narrativity and the issue of a contemporary re-definition of the concept of landscapes.
La peculiare dimensione geopolitica e culturale dell’Alto Adige continua a farne un case history dell’architettura contemporanea. Dopo il successo ottenuto dalla prima edizione del 2006, si è deciso di proseguire sulla strada di un focus critico intorno a un movimento architettonico vivace e innovativo, che attira sempre maggiore interesse in ambito internazionale. Per questa seconda edizione una giuria internazionale composta da Flavio Albanese, Wolfgang Bachmann (D), Bettina Schlorhaufen (A), Annette Spiro (CH) e Vasa Perovic (SI) ha sottoposto l'architettura altoatesina a un’analisi rigorosa, selezionando 36 opere fra oltre 280 progetti proposti. La scelta ha abbracciato questa volta una vocazione più sensibile a temi attuali: impermanenza, provvisorietà, narratività, ricerca di una ridefinizione dell'idea di paesaggio.
Inhaltsverzeichnis Vorwort / Introduzione / Introduction
Projekte / Progetti / Projects:
· Vinschgau / Val Venosta
· Meran und Burggrafenamt / Merano e Burgraviato
· Bozen, Überetsch und Unterland / Bolzano, Oltradige e Bassa Atesina
· Eisacktal und Wipptal / Valle Isarco e Alta
· Pustertal / Val Pusteria
Fazit
Gleich anfangs zum Ende - die Lese-Effizienz
Lassen Sie uns mit den Projektdaten in der "backlist" am Ende des Katalogbuches "2006–2012 Neue Architektur in Südtirol vom Südtiroler Künstlerbund; Kunst Meran, herausgegeben, beginnen, da beim Aufschlagen und Durchblättern, diese sofort das Augenfeld in höchste Anstrengung versetzen . Es sind die entsetzlich kleinen fast unlesbaren Schriftgrössen, die das Auge belasten:
- Da werden durchgehend "6 -5 Punkt-Grössen" für Autoren, Legenden und Ortshinweisen lithografiert, die sich dem gereiften Auge von Interessierten verweigern, um in leseeffizienter Weise sich zu nähern.
- Im Fliesstext- und Statementteil ist es nicht viel besser: Es erscheinen " 7 Punkt-Grössen" , im Haupteil wurden
" 8 Punkt- Grössen" verwendet.
Das bedeutet eine Leseverminderung bis zu 40% durchgehend, siehe "Packunsbeilagentexte".
Zur Ausstellungsfolge und Impression im Katalogbuch
Die Zweiteilung der ausgezeichnet ausgewählten Projekte wirkt durch die Verdoppelung / Wiederholung ermüdend wie verwirrend und schmälert so die Aussagekraft der Bilddynamik wobei der Teil I in seiner sw-Bilderfolge bedeutend intensiv-magischer wirkt als die Farbbildsequenz im Teil II.
Zur neuen Südtiroler Architektur '06 - '12
Es ist allen voran der 20-jährigen Direktion von Josef March zu danken, wie es "Flavio Albanese* im Vorwort schreibt - und wir stimmen überzeugt zu, dass die öffentliche Hand und der private Gemeinsinn für "unsere subalpinen Horizonte" - und das gilt auch für den österreichischen, subalpinen Nachbarsraum Vorarlberg - sich eine durchaus neue ästhetisch-nachhaltige Entwicklung im neuen Jahrhundert entfaltet hat. Joseph Grima spricht zurecht von topografisch-kultureller Hybridität, Wohlstand und ?nordisch - natürlicher Schönheit? - bei letzterem kommt uns allerdings ein kleiner Gifthauch von NS-Tradiertheit entgegen.
Zu den herausragenden Projekten
- Brücke in Hafling > Bilfinger Berger's anonymes Gestalterteam : Fünf , beinahe unsichtbare V-Pendelstützen bilden die elegant
geführte Tragstruktur quer durchs Tal.
- Krafthaus Weger in St.Margin >Thomas Wiedmer : setzt eine in die Infrastruktur und Landschaft entsprechend grossartig
angeschmiegte und grossartige, kubisch-romanische Minimalbeton-PluralHolz-Architektur.
- Feuerwehr Margreid > Das Bergmeisterwolf-Team Gestalter sorgt mit drei längs-verknüpften Bögen-Verbindungskavernen,
dank unscheinbarer Buchenholzstaub -"Riesenwand" längs der Felswand eine dem mythischen Thema Feuer "uranid-titanisch"
gewidmete und überzeugende Lösung.
- Wiedergewinnung de Frankensfeste 1833-38 > Markus Scherer + Walter Dietl liefern ein schwerelos-wirkendes Besuchergang-
Werk aus schwarzem Stahl, wobei Ruine + Kulturbastion miteinander in ein minimalistisch-grossartiges Spiel gebracht werden.
- Kindergarten Niederdorf / Villabassa > Stifter Bachmann : hat mit unglaublichem - für die übliche Herangehensweise bei solchen
Erweiterungen - Impetus den durchlichteten zweigeschossigen Anbau zur bestehenden Fachwerkvilla so faszinierend bescheiden
wie introvertiert hintangesetzt dass unweigerlich die Ankömmlinge das Ensemble als ein vieldeutiges Ganzes be-greifen können,
was auch dem bilingualem Kulturraum räumlich zugute kommt.
Quintessenz: Abseits der misslungenen Leseffizienz der Textgestaltung im Katalog können alle Interessierten dieses wundervolle bis magische Werkbuch zur erfrischenden südtirolischen Raumgestaltungs-Kultur des frühen Jahrhunderts geniessen und die innigen gestalterische Wahlverwandtschaft mit dem Nachbarregion Vorarlberg vergleichend erwandern und erkennen lernen. m+w.p12-2