Meissner, Irene & Möller, Eberhard : Frei Otto - forschen, bauen, inspirieren
Architektur Design
F. Otto: forschen-bauen-inspirieren
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Online-Publikation: Juli 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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127 Seiten, gebunden; ISBN/ISSN978-3-95553-252-9 ; CHF 44.50
DETAIL Verlag, Zeitschrift + Institut für internationale Architektur-Dokumentation, München; http://www.detail.de
Charakteristika:
Topoi
Kunst, Fotografie, Design
Sub-Topoi
Architektur, Innenarchitektur und Design
Inhalt
Kein anderer Architekt hat dem Bauen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts so viele Anregungen und Impulse gegeben wie Frei Otto. Lord Norman Foster nannte den großen Pionier der Leichtbauweise schlicht »eine Inspiration«. Er erforschte die Grundlagen zu ressourcenschonendem und energieeffizientem Bauen lange bevor diese Themen in den Fokus der breiten Öffentlichkeit rückten. Mit der Einbeziehung der Nutzer in die Bauplanung sowie der Berücksichtigung klimatischer und örtlicher Gegebenheiten wies er dem Bauwesen neue Wege.Die Publikation gibt Einblicke in alle wichtigen Aspekte seines Schaffens. In dessen Zentrum stand die Suche nach natürlichen Konstruktionen und die Erforschung von Formfindungs- sowie Selbstbildungsprozessen. Dazu entwickelte er mit Membran-, Seilnetz- und wandelbaren Dächern, mit Schirmen, Gitterschalen und pneumatischen Konstruktionen ein ganzes Universum an Ideen. Das Buch stellt seine wichtigsten Arbeiten vor und zeigt, wie seine Vorstellungen weltweit aufgegriffen und fortgeführt wurden.
Fazit
'Kultur-Punkt würdigt Frei Otto als genialen 'Empirischen Architektur-Konstrukteur & Gestalter, den wir auch in der persönlichen Begegnung als einen kulturschaffenden Welt-Demokraten in Stuttgart auf Augenhöhe kennenlernten.'
Bereits in dieser Würdigung im Kultur-Punkt von Frei Otto und in persönlichen Begegnungen im „Institut für leichte Flächentragwerke“ in Stuttgart war die intellektuelle Atmosphäre spürbar, was Frei Otto dazu selbst feststellte „Man muss mehr denken, mehr forschen, entwickeln, erfinden und wagen...“
So ist das Diskursbuch von Irene Meissner & Eberhard Möller: zu "Frei Otto - forschen, bauen, inspirieren" eine geistige 'Stufenrakete' zum 'Weiter so' im Gestaltungs-Topoi 'Architektur-Natur'. mw.p15-7
http://www.kultur-punkt.ch/wir-wuerdigen/frei-otto-wuerdigung.html
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Vertiefende Hinweise
Quelle: Nina Mueller 13.05.2015
http://www.detail.de/architektur/themen/forschen-entwickeln-wagen-pritzker-preis-fuer-frei-otto-025016.html
Forschen, entwickeln, wagen – Pritzker-Preis für Frei Otto
Die diesjährige Auszeichnung des Pritzker-Preises geht posthum an den deutschen Architekten und Forscher Frei Otto, der mit seinem Lebenswerk wegweisend für die Architektur nach 1945 war und auch heute noch ist.
Frei Otto gilt als der Pionier der Leichtbauweise, der mit seinem Denken, seinen Forschungen und Entwicklungen, bahnbrechende Wirkung auf die Architektur nach dem zweiten Weltkrieg hatte und bis heute noch von großer Bedeutung ist.
Die Suche nach leichten und natürlichen Konstruktionen stand ebenso im Zentrum seiner Arbeit wie das Erforschen von Formfindungs- und Selbstbildungsprozessen, um eine leichte, mobile und anpassungsfähige Architektur zu schaffen. Stets war es sein Anliegen die Natur zu verstehen und mit dem zu bauen was elementar vorhanden ist: Erde, Wasser, Luft. Seine weltweit anerkannten, aufgegriffenen und fortgeführten Ideen, basieren auf der Entwicklung von Membranen, Seilnetzen, wandelbaren Dächern, Schirmen, Bögen, Gitterschalen, Pneus und Verzweigungen.
„Man muss mehr denken, mehr forschen, entwickeln, erfinden und wagen...“ Dieses Zitat aus einem Vortrag von Frei Otto in den 1980er-Jahren beschreibt die Grundgedanken der Philosophie dieses außergewöhnliche Architekten und Forschers: 1958 gründetet er die „Entwicklungsstätte für den Leichtbau“, seinem privaten Forschungsinstitut in Berlin, bald darauf dann das „Institut für leichte Flächentragwerke“ in Stuttgart. Stets waren namhafte Kollegen wie Rolf Gutbrod, Fritz Leonhardt, Jörg Schlaich, Ove Arup und Ted Happold an seinen Projekten beteiligt.
Frei Otto selbst spricht von „vielen Luftschlössern und wenigen realen Gebäuden“ die er „geschaffen“ hat und trotzdem sind es nicht zuletzt Bauten wie die Olympiadächer in München, die Multihalle in Mannheim und der Deutsche Pavillon auf der Weltausstellung in Montreal, die wir stets vor Augen haben und mit ihm verbinden
Für seine herausragenden Leistungen wurde er bereits mit der „Royal Gold Medal“ des Royal Institute of British Architects (RIBA) und dem „Praemium Imperiale“ ausgezeichnet. Dieses Jahr wird ihm nun posthum der Pritzer-Preis verliehen. Aufgrund seines Todes kann Frei Otto den Preis leider nicht selbst entgegen nehmen, er hat jedoch noch von der Auszeichnung erfahren. Nie zuvor in der Geschichte wurde die Bronzene Medaille an eine verstorbene Person verliehen. Frei Otto ging es jedoch nicht darum Preise zu gewinnen, sondern für die Menschen zu bauen.
Talent, Visionen und hervorragende Leistungen sind die Eigenschaften, die als Kriterien für die Auszeichnung mit dem Pritzker-Preis stehen und die einen beständigen und bedeutenden Beitrag für die Menschheit und die gebaute Architektur charakterisieren. Repräsentativ hierfür wurden deshalb in den vergangen Jahren unter anderem Shigeru Ban, Toyo Ito, Wang Shu, Souto de Moura, Peter Zumthor, Zaha Hadid und Philip Johnson mit dem weltweit anerkannten Preis ausgezeichnet.
Das als Würdigung zu seinem 90. Geburtstag angedachte Buch „Frei Otto – forschen, bauen, inspirieren“, das kürzlich in der Edition DETAIL erschienen ist, gibt einen Einblick in Frei Ottos Werk und stellt unter Anderem seine realisierten Arbeiten vor. Ergänzt durch ausgewählte Projekte verschiedener Architekten und Ingenieure wird deutlich, welche Impulse und Anregungen Frei Otto gegeben hat.