Art Brut eines getriebenen Künstlers
Online-Publikation: März 2008 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Günter Brus : Amor und Amok >>
160 Seiten; 130x205 Klappenbroschur; ISBN: 3701714746; ISBN: 9783701714742; EUR 12,90 / sFr 22,70
Residenz Verlag, A-3100 St. Pölten 2004, www.residenzverlag.at
Inhalt
Unwiderstehlich muss das Vergnügen gewesen sein, mit dem Günter Brus sich diese „Geschichten“ hat einfallen lassen, und unwiderstehlich ist das Vergnügen ihrer Lektüre. Ob es Legenden sind oder Anekdoten, ob Fabeln oder Parabeln – „Bonsai-Novellen“ hat Brus sie selber einmal augenzwinkernd genannt –, in jedem Fall sind es Explosionen der Erfindungskunst, das gnadenlose Feuerwerk eines literarischen Pyromanen...
Günter Brus
geb. 1938 in Ardning, Steiermark. 1964 begründet er mit Mühl, Nitsch und Schwarzkogler den "Wiener Aktionismus". Seither zahlreiche Ausstellungen, u. a. auf der Dokumenta in Kassel, in der Tate Gallery in London, im Centre Pompidou und im Louvre in Paris, auf der Biennale in Venedig, in Wien, Salzburg, Amsterdam, Berlin, Palm Beach u. a. 1996 wurde Günter Brus mit dem großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet.
Fazit
In der Erzählung " Eine Anstalt" heisst es: Im Kernpunkt eines rosenverzierten Rondeaus war eine Standuhr. Er schritt um die Uhr so lange, bis ihn ein Wärter griff und in eine Jacke zwängte". Da ist nicht nur der Filmdichter Ingmar Bergmann zu gange sondern auch Art Brut des getriebenen Künstlers wie wir es in dem Buch << Günter Brus: Amor und Amok >> er-griffen erleben.