Präpotenz und Partizipation

W+B Agentur-Presseaussendung Juni 2004 <<Inhärenzfreie Architektur zwischen Präpotenz und Partizipation>> Buchbesprechung << Gerd de Bruyn, Michaela Ott, Stefan Trüby: architektur-theorie>> Weitere Mitarbeiter: Henrik Mauler und Ulrich Pantle Texte der Architektur seit 1960 352 S., 20 s/w-Abbildungen, sowie 20 Zeichnungen; Klappenbroschur; EUR 29.50 Verlag für Architektur, Birkhäuser, Basel, Berlin, Boston; www.birkhauser.ch, 2003
Gerd de Bruyn, Dir. Prof. für Architekturtheorie  und Grundlagen (IGMA) an der Uni-Stuttgart  sowie Michaela Ott und Stephan Trüby, Mitarbeiter am oben genannten Institut Grundlagen Moderner Architektur und Stadtplanung, gliedern ihren anvisierten Zeitraum seit 1960 in zwei Teile: Die ersten sechs Jahrzehnte –geprägt von Präsentation und Reflexion der Architektur in Programmen und Manifesten in Positionen, im Anschluss an Ulrich Conrads Bauwelt-Fundamente, einerseits. Andererseits mit Schwerpunkt in die vier nachfolgenden Jahrzehnte, in denen sich eine so genannte postmodern Architekturtheorie – als Vielfalt, auch Einfalt, ent- und verwickelt hat. Ihre Kommentare und Beiträge können zur Belebung der andauernd vor sich hin schwelenden Diskussionen mit den führenden Architekten führen. Tun sie aber nicht, was durch die Arroganz und  Präpotenz sowie ihrer monomanen Vorgehensweise im Entwurf und im meist scheiternden öffentlichen Gesprächsversuch deutlich zutage tritt. Die inhaltliche Gliederung gibt dagegen eine ausgedehnte und vorzügliche Möglichkeit die Diskussionspakete übersichtlich zu besprechen, wie es da in Kapiteln brauch- und sichtbar wird:

Ort, Region, Globalisierung; Typus, Autonomie, Erinnerung; Technik, Konstruktion, Natur; Funktion, Programm, Ereignis; Autor, Ausdruck, Affekt; Partizipation, Alltag, Pop; Fassade, Tektonik, Ornament; Landschaft, Falte, Grund.

Mit Recht folgert das Autorenteam sinngemäss: Architekturdenken kann seine Modernität nur im Verstoss gegen das Gebot der Arbeitsteilung behaupten und wir fügen hinzu – nur mit präpotenzfreier Inhärenz. Die aber lässt noch auf sich warten…