Digitales Entwerfen als fachverblendete Selbst-Befriedigung und -Darstellung
W+B Agentur-Presseaussendung Oktober 2002
Buchbesprechung
288<<Yu Tung Liu: Defining Digital Architecture>>
2002 FEIDAD Award. In English
224 S.,450 farbige Abbildungen, Broschur; EUR 49,50 SFR 75,00
Birkhäuser Verlag, Basel, Boston, Berlin, 2002 / www.birkhauser.ch
Die hundert ausgewählten digitale Entwürfe für den Far Eastern International Digital Architectural Design –Award zu Ende 2000 zeigen den neuesten Stand der Intentionen der in der Studien- und Fachwelt agierenden Gestalter. Aus 23 Ländern werden in diesem ausserordentlich einprägsamen Buch Projekte von Architekten, Designer und Studierende präsentiert
Diese wurden mit digitalen Medien konzipiert und entwickelt. Sie werden in drei Abschnitten gegliedert: I Befreiung von Form und Raum, II Entwicklungskonzept im Raum, III Intelligente Parameter im Design:
Gleich zu III sei etwas für den unvoreingenommenen Leser Verständliches und Beispielhafteshinzugefügt. An einer vorfabrizierten Plattensiedlungs-Fassade wird mittels digitaler, vorgekauter- sprich Allerwelts-Blumen, die Fassade verschönt a la digitalter Hundertwasser. Die vor- und hochtrabende Art, wie sich diese Designer und ihre Juroren gebärden geht vollkommne an den realen Bedürfnissen der Menschen-Massen-Beton-Verwahranstalten vorbei. Vorbei auch an der Neuschöpfung von Ornamenten, hin zu vorgekauten Fotodepots, die zum XXXL-ten mal vernutzt werden.
Fazit: Digitales Entwerfen als fachverblendete Selbst-Befriedigung und –Darstellung.