Raumsequenzen und Urbane Infrastrukturen ...
Online-Publikation: Juli 2009 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Graber Pulver at ETH Zürich: Raumsequenzen und Urbane Infrastrukturen . Mit Texten von Marco Graber, Thomas Pulver, Nadine Olonetzky, Andreas Ruby, Axel Simon und Judit Solt >>
171 Seiten, 483 sw Abbildungen; Gebunden; 17 cm x 24 cm; 978-3-85881-260-5; CHF 49.90 | € 32.71 (€ 35.00)
Verlag Scheidegger & Spiess AG, Zürich 2009; www.scheidegger-spiess.ch ; www.gta.arch.ethz.ch
Inhalt
Die Schweizer Architekten Marco Graber und Thomas Pulver gründeten 1992 ihr gemeinsames Büro mit Niederlassungen in Bern und Zürich. Seither haben sie regelmässig Wettbewerbe gewonnen und etliche Bauten mit internationaler Ausstrahlung realisiert, darunter das Leopardengehege im Tierpark Dählhölzli Bern oder das Mehrfamilienhaus Rondo in Zürich-Oerlikon. Mehrere grosse Projekte, etwa das Ethnographische Museum in Genf, sind derzeit im Bau oder in Planung.
Die vorliegende Publikation stellt das Zusammenspiel von architektonischem Schaffen und universitärer Lehre ins Zentrum und reflektiert so Erfahrungen, die Graber und Pulver im Rahmen einer zweijährigen Gastdozentur an der ETH Zürich machten. Die Methodik ihrer Lehrtätigkeit und der entwerferischen Recherche stehen in Wechselwirkung mit den Arbeiten im eigenen Büro; im Entwurf sollen intellektuelles Konzept und die Erörterung sinnlicher Aspekte zusammenfinden.
Der erste Teil des Buchs gibt Einblicke in Grundideen und Arbeitsweise von Graber Pulver, im zweiten Teil werden – ergänzt durch reichhaltiges Bildmaterial und vier thematische Essays renommierter Publizisten – exemplarische Arbeiten von Masters-Studenten vorgestellt.
Ausstellung im Architekturforum Aedes Berlin vom 20. Juni bis 30. Juli 2009.
Marco Graber, geboren 1962 in Bern. 1983–1989 Architekturstudium an der ETH Zürich. Mitarbeit bei Cruz & Ortiz arquitectos, Sevilla 1990–1991. 1991–1993 Entwurfsassistent bei Prof. Dolf Schnebli und bei Ass.-Prof. Ruggero Tropeano; 1994–1999 Diplomassistent bei Prof. Adrian Meyer, ETH Zürich. Mitglied von BSA und SIA. 2004–2006 Obmann des BSA Bern. Mitglied der Wettbewerbskommission des SIA (seit 2001); Jury- und Lehrtätigkeiten im In- und Ausland.
Autorenteam
Thomas Pulver, geboren 1962 in Münchenbuchsee, 1982–1989 Architekturstudium an der ETH Zürich. Mitarbeit bei Hodgetts & Fung architects, Los Angeles (1987) und Torres-Lapena architectos, Barcelona (1990). 1992–1993 Entwufsassistent bei Prof. Ernst Studer, ETH Zürich; 1992–2002 Dozent an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) für Konstruktives Entwerfen und Architektur- und Stadtbauanalyse. Mitglied von BSA und SIA; Jury- und Lehrtätigkeiten im In- und Ausland.
Nadine Olonetzky, geboren 1962 in Zürich, schreibt als freie Autorin u. a. für die NZZ am Sonntag, Kataloge und Bücher zu Themen aus Fotografie, Kunst und Kulturgeschichte und ist Lektorin im Verlag Scheidegger & Spiess. Sie lebt und arbeitet als Mitglied der Ateliergemeinschaft kontrast (www.kontrast.ch) in Zürich. Bücher: Nachtstücke, mit Cécile Wick, Verlag für moderne Kunst Nürnberg, 2006; Sensationen – Eine Zeitreise durch die Gartengeschichte, Birkhäuser Verlag, 2007; Ein Amerikaner in Luzern – Allan Porter und ‹camera›. Eine Biografie, Pro Libro Verlag, 2007.
Andreas Ruby, geboren 1966 in Dresden, studierte Kunstgeschichte an der Universität zu Köln und anschliessend Theorie und Geschichte der Architektur an der Ecole Spéciale d’Architecture Paris bei Paul Virilio, sowie an der Columbia University in New York bei Bernard Tschumi. Zusammen mit Ilka Ruby leitet er textbild, ein Büro für Architekturkommunikation mit Sitz in Berlin. Sie schreiben Texte, publizieren Bücher, organisieren Symposien, kuratieren Ausstellungen und beraten Architekturbüros und Institutionen im internationalen Kontext zeitgenössischer Architektur (www.textbild.com). 2008 gründeten sie ihren eigenen Verlag Ruby Press und publizierten als ihren ersten Titel Urban Transformation.
Axel Simon, geboren 1966 in Düsseldorf. Studierte Architektur in Düsseldorf und Berlin sowie Geschichte und Theorie der Architektur in Zürich. 1999–2005 Entwurfsassistent an der ETH Zürich bei Axel Fickert, Peter Märkli und Markus Peter. Seit 2000 freier Architekturkritiker u. a. beim Tages-Anzeiger und der Weltwoche. Regelmässige Beiträge für europäische Fachzeitschriften und -bücher. Seit 2006 Redaktor des swiss-architects.com Magazin. Swiss Art Award 2006 in der Sparte Kunst- und Architekturvermittlung. Seit 2007 Gastmitglied im Bund Schweizer Architekten BSA.
Judit Solt, geboren 1969 in Budapest, studierte Architektur an der ETH Zürich. Seit 1998 ist sie als freie Architekturkritikerin und Fachjournalistin tätig. 2000–2007 war sie Redaktorin der architekturtheoretischen Zeitschrift archithese, 2004–2007 Dozentin für Architekturkritik an der ETH Zürich, 2007–2008 Dozentin für Architekturtheorie an der HTW Chur. Seit 2007 ist sie Chefredaktorin TEC21 – Fachzeitschrift für Architektur, Ingenieurwesen und Umwelt.
Fazit
Monomane Ästhetik und ich-orientierte Gestaltung wirkt ohne Unterlass in der aktuellen Schrift "Raumsequenzen und Urbane Infrastrukturen" .in den Texten und Abbildungen von Marco Graber, Thomas Pulver, Nadine Olonetzky, Andreas Ruby, Axel Simon und Judit Solt" samt ihrer Weitergabe an die nächste Planergeneration .
Unlesbare Schriftgrad-Ästhetik: Schriftgrössen wechseln zwischen 5/6/7 und 18/19/20 Punktgrössen, was für bejahrte LeserInnen zu Konfusionen führen wird.
Manieriertes Layout: für die Seitenbezeichnung: Eingebettete mittig angeordnete Seitenzahlen, Legenden in 5 Punktgrössen - für normal ausgestatteten Standardlesern unlesbar.
Abrupt wechselnder Fliesstext: in 6/7 und Präsentationstext in 19 Punktgrössen täuschen Lesbarkeit vor.
Der philatelistische Blick schliesslich verrückt, verführt von den Briefmarken-Bildgrössen der Architektur und Raumabbildungen weg - verhüllt und behindert den analytischen Blick:
So erscheint ein ästhetisches Gehabe, das den zer/r/siedelnden Impetus der Planer in der aktuellen Orts-, Regionalplanung vernebelt und in Folge die verplanten Bewohner als Enthauste - demokratisch unmündig - zurücklässt. Antipolis verwirklicht sich so stetig generationenübergreifend. Vereinzelung breitet sich in vermehrt versiegelnden Flächen aus und egomane, totalitäre Bewusstseinsformen verbreiten sich weiterhin zwischen Lehrenden und Lernenden innert eines enthausenden Architekturbegriffes...09-7 w.p.