Auf dem Weg zu einer Kulturhauptstadt Europas - Beispiel Kassel


 Im Überblick www.stadt-kassel.de

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In einer Zeit der Metamorphose von globaler Dimension mit der gewaltigen Wirkung auf alle Regionen dieser Welt ist es von umso grosser Bedeutung, wenn sich in einigen Regionen, so auch in Europa und hier in Deutschland, am Beispiel Kassel gemacht, eine unumkehrbar eingeleitete Hinwendung zur Präsentation von kultureller Kompetenz  sichtbar wird“ so
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( Bildmitte: A. Richter; rechts: ruth.wagner@stadt-kassel.de

Dipl. Kfm.  Reinhard Richter email@richter-beratung.de, Kommunen- und Länder-Berater.
Neu im Auswahlverfahren wird jedoch sein, dass, wenn sich in einem Mitgliedstaat mehrere Städte bewerben, mindestens zwei nach Brüssel gemeldet werden müssen.
Die europäische Dimension der Kulturhauptstadt Europas wird damit unterstrichen. Kulturhauptstadt Europa ist eben kein nationales sondern ein europäisches Ereignis.
Auf sie wartet jetzt folgendes Auswahlverfahren:
· bis zum Juni 2004 müssen die Länder die Bewerberstädte dem Auswärtigen Amt melden,
· das Auswärtige Amt muss bis September 2004 dem Bundesrat die Bewerberstädte mitteilen,
· der Bundesrat muss bis Juni 2005 seine Auswahl mit einer Stellungnahme dem Auswärtigen Amt  übermitteln,
· das Auswärtige Amt wird diese Auswahl (mindestens zwei Städte) bis September 2005 nach Brüssel melden,
· im Jahr 2006 wird dann die Jury dem Europäischen Parlament einen Vorschlag unterbreiten.

Seit dem 22.06.2004steht fest - laut Deutschem Kulturrat, dem Spitzenverband der Bundeskulturverbände, der Kulturzeit, dem Kulturmagazin von 3sat - welche Städte die Länder in das Wettrennen zur Kulturhauptstadt Europas 2010 schicken:
Braunschweig, Bremen, Essen, Görlitz, Halle, Karlsruhe, Kassel, Lübeck, Potsdam, Regensburg.
Der Bundesrat muss nunmehr bis zum Sommer 2005 aus zehn Bewerberstädten die Entscheidung treffen, welche Städte zur endgültigen Endausscheidung der europäischen Jury nach Brüssel gemeldet werden. Der Deutsche Kulturrat und 3sat und das Internetjournal kultur-punkt.ch begleiten das Bewerbungsverfahren der Städte.
Zur Entscheidung steht das kulturelle Profil der einzelnen Bewerberstädte, die Motivation und Kompetenz ihrer Bewerbung und deren Relevanz für ein Europa des Jahres 2010.
Die Zukunftsvisionen der Städte werden in Perspektive gesetzt zum bereits bestehenden Kulturangebot vor Ort.
Am Ende steht der "Kultur-TÜV 2010"-Stempel: Das Urteil darüber, ob die Bewerberstadt als Europäische Kulturhauptstadt geeignet ist oder nicht. Zehn für 2010. Kulturzeit-Redaktionsleiter Rainer M. Schaper: "Es lohnt, genau hinzuschauen, wenn in Zeiten knapper Kassen so viele deutsche Städte ihre kulturellen Perspektiven vorführen wollen."
Der Deutsche Kulturrat organisiert die gemeinsamen Treffen der Bewerberstädte. Das vierte Treffen der Bewerberstädte findet am 13. September dieses Jahres in Berlin statt. Im Mittelpunkt dieses Treffens werden die Beratungen einer gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit der Bewerberstädte stehen.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates Olaf Zimmermann sagte zum Start in die nationale Endausscheidungsrunde: "Dass zehn Städte in der nationalen Endauswahl zur Kulturhauptstadt Europas 2010 stehen, zeigt die Lebendigkeit der kommunalen Kulturpolitik in Deutschland. In noch keinem anderen europäischen Land haben sich so viele Städte um den Ehrentitel "Kulturhauptstadt Europas" beworben. Die Bewerbung der 10 ist ein Aufbruchsignal für die Kulturpolitik in Deutschland."
Das Internetjournal kultur-punkt.ch hat sich für die Bewerbung Kassel entschieden und wird deren Weg bis 2010 von zeit zu zeit beleuchten:

 Den Aufbruch wagen
„Es ist der Synergieeffekt aller Initiativen und ihrer auf Jahre ausgedehnten Bemühungen der dies zweifellos bedingen wird“, fügt
Bürgermeister Thomas-Erik Junge www.stadt-kassel.de  sinngemäss hinzu. Es geht um eine historisch gewachsene wie zugleich durch die Kriegsumstände im 2. Weltkrieg bis über 90 % zerstörte und geschundene Stadt, als ein Beispiel „Nie wieder in Europa“:

Europa im Miteinander
Der radikale Funktionalismus, der in den frühen 50er Jahren im europäischen Städtebau gang und gebe war, ergab einen puritan geometrischen Raster. Dieser ist sowohl im Grundriss als auch an den Wänden der Wiederaufbau-Stadt monotonisierend zu beobachten.

(Stadtmuseum-Direktor Karl-Hermann Wegner, bei einer seiner einprägsamen höchst kompetenten Führungen).
Dennoch gibt es hier die ersten Treppenstufen – Fussgängerzone in Deutschland, die auch für Kinderwagen und Lieferkarren geeignete Flachstufen und Rampen ausweist. Ein wieder erweckter Römer spräche von einem offenen Oppidum  mit klassischen rechtwinkelingen castrum-romanum-Achsen, kurz: „Eine gastfreundliche Stadt auf altem Grund“ stellt der Planungamtsleiter Werner H. Grund dazu lapidar fest.

Ziel ist es, diese Stadt-am-Fluss immer mehr durch Renaturierung zu optimieren,  mehr Gastfreundlichkeit und Flanier-Sicherheit mit kulturellem Anspruch und breiter Akzeptanz zu  realisieren. Dank der aktiven Bürgerbewegung und Bewegtheit für eine gelungene Realisierung ist ein guter Ausgang dieser Ansätze gesorgt:
Stadt-Land vernetzen
 und  Urbanität sinnlicher gestalten.

(von links nach rechts:: B Thomas-Erik.Junge@stadt-kassel.de ; rechts: OB Georg.Lewandowski@stadt-kassel.de

Kulturamtsleiter Joachim Ebel joachim.ebel@stadt-kassel.de befragt, erläutert mit eindringlichen Worten die Herkules-Aufgaben, die auf den Weg gebracht werden müssen. Dies betrifft die Urbanität, eine stetige Moderniserung der Stadt zur Vielfalt  zu entwickeln. Dabei sind sowohl die tradierten Werte wie die klassischen Mythen mit den hervorragend geführten Museen nahe dem Herkulesmonument mit der Schlossanlage und dem grössten Bergpark Deutschlands, der urbanen perspektivischen Achse mit über 5 km Länge aus dem 18. Jhdt.

Kultur der Gegenwart ersten Ranges: Kulturnetze knüpfen und  documenta weiterdenken

“Kassel gewinnt schon auf dem Weg“ stellt Karin Stengel (Bild links), Leiterin des documenta-Archiv <4   documenta> weiterdenken lapidar fest info@documenta.de. 2007 wird zum 50.mal die documenta stattfinden. Es ist wohl neben der alljährlich stattfindenden weltweit grössten Kunstmesse Art’Basel, im Abstand von jeweils 5 Jahren mit gleichwohl klingende Bedeutung. Wobei die Jury in Basel von  privaten Galeristen international bestimmt wird und in Kassel aus einem Mix von öffentlicher und privater Besetzung die Leitung gewählt wird.
Hinzu kommt die auch in den Zwischenzeiten aktivierte Infrastruktur vom Museum Fridericianum am Friedrichsplatz, inmitten der Stadt. Es werden ständig wechselnde Ausstellungen in dieser Kunsthalle mit anspruchsvollem und gleichermassen internationalem Charakter angeboten. Dabei sind klarerweise auch lediglich modische Strömungen, die da mitmischen, unvermeidlich. Darunter befinden sich jedoch immer wieder Ausblicke und Kunstphänomene, die mit Ernsthaftigkeit, ja existenzieller wie geistiger Fragestellung uns bewegen und bewegt halten. Gut so.

Wer immer eine Führung mit grosser Sachkenntnis wünscht vertraut sich  Frau Thielecke an.
 Das Büro steht allen offen: office@fridericianum-kassel.de.

Kultur der Künste und Mythen:  Museale Kunst aktivieren

( Dr. Michael Eissenhauer, Direktor der Staatlichen Mussen Kassel, rechts: Chefrestaurator Hans Brammer)
Das staatliche Schlossmuseum, so die Museumssprecherin  a.schaluschke@museum-kassel.de, beherbergt neben der Antikensammlung, die Niederländer, voran Rembrandt und Frans Hals sowie die goldene Zeit der Malerei mit Tizian, Veronese und Cranach…55% der Bilder befinden sich in einem gut gesichertem Depot bei 18 Grad gehalten und von hervorragenden Restauratoren betreut. info@museum-kassel.de

Grimms Botschaften weitererzählen
Hinzu treten die deutschen Mythen in der Gestalt der Brüder Grimm mit ihrer 30-jährigen Aufzeichnung der inzwischen weltweit verbreiteten Märchen, dazu  führt die Museumsführerin und Märchenerzählerin andrea@ortolano.de.
Bei einem Rundgang im Brüder Grimm-Museum begegnen wir dem überzeugend und unermüdlich wirkenden

Leiter Dr. Bernhard Lauer  grimm-museum@t-online.de, der neben den inhaltlichen Ausführungen zu den Brüdern Grimm von der dringlichsten Notwendigkeit der Renovation des technischen Innenausbaus des Museums berichtet.

Darstellende Kunst näher bringen, Musik fördern, Erinnerungskultur  pflegen
undinsbesondere Kinder- und Jugendkultur fördern
“Für das am Friedrichsplatz neu und vielleicht auf Dauer errichtete Theaterzelt fahren die Kasseler bereitwillig 30 Stundenkilometer, wenn sie da vorbeifahren“, stellt vergnügt und erfolgsversprechend
der Intendant des Staatstheaters, Thomas Bockelmann@staatstheater-kassel.de (Bilder oben) fest. Einmalig gelungen ist auch die Akustik des Zeltes, das eine diaphane, dh. doppelwandige Haut aufweist mit Textil und vorwiegend Holzkonstruktion unter der Leitung vom Technischen Direktor Georg Zingsem@staatstheater-kassel.de entstanden. www.staatstheater-kassel.de. Das Zelt dient für über zwei Jahre aus Alternative zum bestehenden und derzeit in Renovation begriffene Staatstheater.

Schliesslich: Projekte stetig umsetzen und vernetzen
Mit kultur-partner@gmx.de und der kunstfoerderung@stadt-kassel.de

Wer sich mit der Stadt Kassel noch intensiver auseinandersetzen möchte, dem bieten sich mehrere Möglichkeiten mit  der öffentlichen Arbeit vertraut zu werden:  

petra.bohnenkamp@stadt-kassel.demit Kulturamtsleiter Joachim.Ebel@stadt-kassel.de 
für an der Kulturförderung und -beratung von Kassel   Interessierte: 

ruth.wagner@stadt-kassel.de
In und um Kassel sich als Gast aufhalten: tourist@kassel-tourist.de