Wienerberger Ziegelarchitektur

Online-Publikation: Mai 2008 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Wienerberger (Hrsg.) brick ´08 . Deutsch – Englisch>>
Ausstellung: Brick Award '08. Die beste europäische Backsteinarchitektur, 18.4.-10.7.08.ARchENA, HIL, Hönggerberg, ETH Zürich
Eine Ausstellung von Domoterra, dem Verband der Schweizer Ziegeleien VSZ, in Zusammenarbeit mit dem Institut gta
Katalog-Buch: 240 S., 400 farbige Abb., 120 Pläne, 24 x 30 cm . geb., Schutzumschlag. ISBN 3-7667-1741-2,
€ [D] 59,95; € [A] 61,70; SFr 99.90
Callwey Verlag, München 2008, www.callwey.dewww.gta.arch.ethz.chausstellungen@gta.arch.ethz.ch

Inhalt des Katalogbuches
Ziegelbauten prägen unseren Kulturraum schon seit Jahrtausenden. Bis heute hat der sehr alte Baustoff Ziegel nichts von seiner Aktualität verloren, und sein Platz in der Architektur ist unangefochten.
Alle zwei Jahre wird der Brick Award von Wienerberger, dem weltgrößten Ziegelhersteller, in enger Zusammenarbeit mit renommierten Architekten und Architekturkritikern vergeben. brick ´08 dokumentiert die von der Jury gewählte beste internationale Ziegelarchitektur. 41 aktuelle Projekte aus 19 Ländern geben einen einmaligen Überblick über moderne Ziegelbauten.
Unter anderen auch das Siegerprojekt von Peter Zumthor in Köln: Wo Archäologen Reste aus dem ersten Jahrhundert fanden und in spätgotischer Zeit die Kirche Sankt Kolumba entstand, hinterließ der Krieg nur Ruinen. Nachdem die Erzdiözese den Entschluss fasste, ein neues Museum für ihre Kunstsammlung zu bauen, begannen 2002 die Bauarbeiten, seit September 2007 ist das Museum geöffnet. Durch das Filtermauerwerk aus Ziegelsteinen fällt je nach Wetter und Jahreszeit mehr oder weniger Tageslicht. Vor allem aber sorgt dieses löchrige Mauerwerk für ein Raumklima, wie es Archäologen fordern.
Ein Sonderpreis ging an das Architektenbüro T.M. Rau für den Bau der WWF Hauptverwaltung. Für die Verkleidung des auffälligen Kugelbaus am Haupteingangs wurde der natürliche Rohstoff Ton gewählt: Die fließende Form wurde mit vielfarbigen, glasierten Keramikplättchen verkleidet, die aus holländischem Ton hergestellt wurden. Alle Aspekte der Bebauung wurden entsprechend dem Kriterium „planetenfreundlich“ geprüft. Das Projekt sollte eine natürliche Widerspiegelung der Philosophie der Organisation sein.
Alle Projekte werden ausführlich mit professionellen Abbildungen, Plänen und technischen Angaben vorgestellt. Verschiedene Essays zu Themen wie zeitgenössische indische Ziegelarchitektur, Ökologie und Vielfalt beim Ziegelbau oder die Fugenästhetik bei Sichtziegeln ergänzen das Buch zu einem Standardwerk über Ziegelbaukunst.

Inhalt der Ausstellung
In der Schweiz gehören Sichtbackstein-Bauten zur Ausnahme. Bruchsteine boten das traditionelle Baumaterial. Sie wurden verputzt und hatten keine spezielle Textur. Verputz und Anstrich prägen auch heute noch viele Fassaden, während der Backstein im Verborgenen bleibt. Dennoch schaffen es Schweizer Architekten immer wieder, international bedeutende Backsteinbauten zu entwerfen und umzusetzen. Kern dieses Erfolgs sind ein sich Einlassen auf die Bedingungen des Materials und Experimentierfreude. Es erstaunt deshalb nicht, dass bei der diesjährigen Ausschreibung des europäischen «Brick Award» Schweizer Projekte in die vordersten Ränge gerückt sind.
Mit dem «Brick Award» der Wienerberger AG wird seit 2004 alle zwei Jahre die beste europäische Backsteinarchitektur ausgezeichnet. Die Beurteilung erfolgt durch eine internationale Jury. Die Preise des Awards 2008 wurden Anfang April in Wien übergeben.
Die Ausstellung an der ETH Zürich stellt die prämierten Projekte vor und dokumentiert die eingereichten Schweizer Beiträge, die viel Können und Lust am Umgang mit Grobkeramik vermitteln.
Zum «Brick Award 2008» erscheint ein umfangreiches Buch, das neben den prämierten Objekten auch Interviews und Essays zum Bauen mit Backstein enthält. Während der Dauer der Ausstellung ist diese Publikation am Institut gta erhältlich.

Fazit
Der Herausgeber des Buches Wienerberger des Buches "brick ´08 . Die beste Ziegelarchitektur " hat sich weltweit umgesehen - umsehen lassen - und laut seiner Aussage und der biennalen Prämierung "Die beste europäische (amerikanische) Backsteinarchitektur" publiziert. Brick '08 zeigt semper et ubique die babylonische Monumental-Fratze. Sie lässt dem Einzelnen, humanistisch Gebildeten den Schauer beim Schau'n über den Rücken laufen, mit ihren erdrückenden und beklemmenden Räumen und depressiv-albtraumatischen Farb-Schattenflächen (Oberlandesgericht in Debrecen (HU), einem Musterbeispiel der grauenerregenden, stalinistischen Tötungsjustiz-Folgen in den aktuellen Planungsdenkweisen der Protagonisten. Hinzu kommt die Rücksichtlosigkeit inbezug zu vorhandenen Nachbar-Architekturen, Innen- wie Aussenfassaden des Matisse-Museums in Cateau (F) ausgenommen die hellen Innenraumgestaltung des EG's ,sowie die einladende Aussengestalt/ung des Naturmuseums in Appalachians (USA). Ziegel / Brick '08 als einzelnes Element zur Gestaltung , in seiner innovativ-inspirierten Gestalt als Tondachziegel, hat weiterhin Schönheit mit Zukunft