Amy Chua : Die Mutter des Erfolgs . Erfahrungen einer »Tigermutter«.

Lebenswelt
 A. Chua : Die Mutter des Erfolgs
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Online-Publikation: April 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<  Amy Chua : Die Mutter des Erfolgs . Erfahrungen einer »Tigermutter«. Nachwort der Autorin  und mit einem offenen Brief ihrer Tochter Sophia Chua-Rubenfeld >>
Aus dem Englischen von Barbara Schaden
272 Seiten, ISBN 978-3-423-34722-8;  9,90 [D] 10,20 [A]  14,90 SFr
Deutscher Taschenbuch Verlag, München;  http://www.dtv.de

Inhalt
Tigermütter wollen sicherstellen, dass ihre Kinder erfolgreich und selbstbewusst sind. Tigermütter sorgen dafür, dass ihre Kinder nur mit Einsern nach Hause kommen und nicht etwa dann schon gelobt werden, wenn sie nur eine Zwei bringen. Tigermütter sorgen dafür, dass ihre Kinder so lange Klavier oder Geige üben, bis sie das Instrument perfekt beherrschen, und nicht schon dafür gelobt werden, dass sie mal zehn Minuten üben. Das hatte Amy Chua in ›Die Mutter des Erfolgs‹ auch mit ihren Töchtern vor. Es wurde geradezu zur Obsession für sie.
Wie ich meinen Kindern das Siegen beibrachte
In dem Rückblick auf ihr Leben als Mutter beschreibt Amy Chua souverän, selbstkritisch und durchaus auch komisch, wie ihre Familie damit umging. Man liest mit gemischten Gefühlen und steigendem Interesse. Amy Chua hat mit › Die Mutter des Erfolgs‹ eine weltweite Erziehungsdebatte ausgelöst und regt den Leser an, auch über die eigenen Vorstellungen und Einstellungen nachzudenken.
»In dunklen Stunden machte ich mir Sorgen, ob meine Familie das alles aushalten würde, mein Mann, dem man vorwarf, er hätte zugelassen, dass ich seine Kinder foltere, meine Töchter, von denen man annahm, sie müssten auf jeden Fall selbstmordgefährdet sein. Kurz nach Erscheinen des Buches war es Konsens, dass ich die ›schlimmste Mutter der Welt‹ sei. ›Haben Sie mein Buch überhaupt gelesen?‹, fragte ich eine Interviewerin. ›Nein, und ich denke auch gar nicht daran‹, sagte sie. Das Leben wurde surreal. Aber ich habe großes Glück mit meiner Familie.« Aus dem Nachwort zur Taschenbuchausgabe .

Autorin
Amy Chua, geboren 1962 in Illinois, studierte und promovierte in Harvard, arbeitete als Anwältin und dann als Professorin für Rechtswissenschaften. Seit 2001 ist sie Inhaberin der John M. Duff-Professur für Recht an der renommierten Yale Law School. 2003 veröffentlichte sie ihr erstes Buch ›World on Fire: How Exporting Free Market Democracy Breeds Ethnic Hatred and Global Instability‹. Der New-York-Times-Bestseller, vom Wirtschaftsmagazin ›Economist‹ zu einem der besten Bücher des Jahres gekürt, wurde in acht Sprachen übersetzt. 2007 folgte ›Day of Empire: How Hyperpowers Rise to Global Dominance - and Why They Fall‹ und 2011 der Bestseller ›Die Mutter des Erfolgs‹, der weltweit in über zwei Dutzend Sprachen übersetzt wurde. Amy Chua lebt mit ihrem Mann Jed Rubenfeld und ihren zwei Töchtern in New Haven.

Fazit
"Der Tiger, ein Inbegriff von Kraft und Macht, flösst meist Angst und Respekt ein" heisst es gleich zu anfang in der Trilogie von  Amy Chua " Die Mutter des Erfolgs" in der sie ihre Erfahrungen des offen belegten Scheiterns als  »Tigermutter« erzählt. In ihrem Nachwort wird dieses Scheitern im offenen Brief ihrer Tochter Sophia Chua-Rubenfeld  blitzartig konterkariert durch deren Aussage:" Mom, du weisst doch, dass ich jetzt nur noch zum Spass geige."  Berührend und lebenskräftig zugleich - mit Gewinn - einfach zu lesen. Nicht von ungefähr ein Bestseller. m+w.p12-4

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