Fritjof Capra : Das Tao der Physik

Lebenswelt
F.Capra : Das Tao der Physik
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Online-Publikation: März 2012  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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352 Seiten, Klappenbroschur  HC;  ISBN 978-3-426-29207-5; EUR (D) 18,00
Droemer-Knaur, München; http://www.droemer-knaur.de,  München;
 http://www.droemer-knaur.de/verlage?contentID=7761332&verlag=O+W++Barth

Inhalt
Das Tao der Physik - Die Konvergenz von westlicher Wissenschaft und östlicher Philosophie
Der berühmte Physiker und Systemtheoretiker Fritjof Capra hat in seinem bahnbrechenden Werk zum ersten Mal systematisch den Versuch unternommen, die Aussagen moderner Physik und östlicher Philosophie zu vergleichen. Dabei macht er auf überzeugende Art klar, dass die Konsequenzen aus Relativitätstheorie und Quantenphysik unser Weltbild viel eher an die Sichtweise des Taoismus oder Yoga heranrücken als an die des gängigen Materialismus.

Autor
Der in Kalifornien lebende Physiker und Systemtheoretiker Fritjof Capra (geb. 1939 in Wien) beschäftigt sich seit über vierzig Jahren intensiv mit den philosophischen und gesellschaftlichen Konsequenzen der modernen Naturwissenschaft. Er ist einer der führenden Vordenker einer ökologisch-ganzheitlichen Weltsicht

 
Fazit
Die Spiritualität des Physikers und Systemtheoretikers  Fritjof Capra entbirgt sich in seinem Diskurbuch " Das Tao* der Physik " in seinen Zen (Mu-Koan) -Zitaten mit aussergewöhnlicher Klarheit. Dazu ein treffendes Beispiel: "Du kannst das Geräusch von zwei Händen erzeugen. Wie ist das Geräusch einer Hand?" In der europäischen Tradition ist der sokratisch-platonische Diskurs, der sich ähnlich klarsichtig offenbart. So die Diskurse zwischen den Quantenphysikern Heisenberg und Bohr zeigen sich peripathetisch (dazu diente der Göttinger Stadt-Mauerring/Park  zum forschenden Nach/Vorausdenken, das in den CERN-Ring in Genf seine forschende Fortsetzung fand...) folgende Essenz von Heisenberg: "...wiederholte ich mir die Frage, ob die Natur wirklich so absurd sein könne, wie sie uns in diesen Atomexperimenten erschien..."
Capra zeigt in seinen Texten und Grafiken auf, in welcher Weise der westlich erforschte Quanten-Rhythmus* mit dem asiatisch-tradierten Tanz-Rhythmus* einen synästhetischen Zusammenhang und zugleich ein transdisziplinären Diskurs ermöglicht.
*) wir finden diesen Zusammenhang auch in den griechischen Mysterien, denen Platon beiwohnte, die zur "Selbstverwirklichung (Ich-Liebe als Basis zur...) durch die Erfahrung sinnlicher Liebe (....Welt-Liebe)" wie es bei Capra angedacht wird (Beispiel: Tanz Schivas, 12. Jhdt. von östlichen Künstlern, und westlichen Physikern 20.Jhdt.). Dieser Tanzrhythmus wird auch in den Atom-Modell.-Räumen dargeboten, in denen die Elektronen ihre "Aufenthaltswahrscheinlichkeit" zeigen. Capra spricht vom kosmischen Tanz, der eine enorme Vielfalt von Strukturen, jedoch in wenigen Kategorien (z,B. Resonanzz...) vorkommen. Der Tanz endet im Beta-Zerfall (in einer Mio.Sekunde),wobei das Neutron spontan zerfällt. Capra folgert zu Recht sinngemäss von einer "Metapher des kosmischen Tanzes, der somit alte Mythologie, Kunst und Atomphysik vereint - ist Poesie und dennoch Wissenschaft", die sich gegenseitig durchdringen ... und in folgenden Anregungen / Haikus von uns / aufleuchten:

1 nach Ta Te Ching
"mensch / erde / himmel /
 tao* / folgen gesetzen /
 innerer natur /.

2 nach Lao-tzu
"wer weiss, redet nicht
 undenkbar äussert lao-tzu
 wer redet, weiss nicht"

m+w.p12-3

*) Tao / Dào heißt wörtlich aus dem Chinesischen übersetzt „Weg“, „Straße“, „Pfad“ und bedeutete in der klassischen Zeit Chinas „Methode“, „Prinzip“, „der rechte Weg“, was dem Wort im Konfuzianismus entspricht. Die Übersetzung nähert nur sehr grob an den abstrakten Gehalt des Wortes im daoistischen Kontext, denn das Dàodéjīng des Lǎozǐ stellte das Dào zum ersten Mal als eine Art von transzendenter höchster Wirklichkeit und Wahrheit dar.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dao