Der Kultur-Punkt zeichnet Jasna Zajcek aus :
Für ihre subreal* narrativ-berührende, zugleich klarlegende Sozialreportage 'Kaltland' 2018.

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Kaltland - Unter Syrern & Deutschen
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Online-Publikation: August 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Jasna Zajcek: Kaltland . Unter Syrern und Deutschen >>
Taschenbuch, Droemer TB : 288 S.; ISBN: 978-3-426-30134-0; € 10,99
Droemer Knaur  Berlin; http//www.droemer-knaur.de; http//www.pattloch.de

Charakteristika

Inhalt
Für die Taschenbuch-Ausgabe hat Jasna Zajcek Flüchtlinge, Helfer und Pegida-Angehörige mehr als ein Jahr nach ihrer Recherche erneut getroffen und das Buch um aktuelle Kapitel erweitert.
 Jasna Zajcek will wissen, welche Menschen aus Syrien nach Deutschland kommen, wie der Krieg sie geprägt hat, worauf sie hoffen, was sie antreibt. Sie unterrichtet als Deutsch-Lehrerin in Sachsen Flüchtlinge, recherchiert in Berlin und im Westen unter Pegida-Anhängern, „Gutmenschen“ und Sozialarbeitern. Rechtspopulismus, Not der Zuwanderung oder Integration sind die Fragen, denen Zajceks Reportage auf den Grund geht. Mit harter Radiernadel zeichnet sie das Bild eines kalten Landes.
 Kaltland, denn das Geschäft mit den Flüchtlingen ist wichtiger als ein menschliches Willkommen. Kaltland, denn Angst und Ressentiments greifen auch unter liberalen Städtern um sich. Kaltland, denn viele Flüchtlinge sind schlecht ausgebildet, verbinden hohe Erwartungen mit geringer Lernbereitschaft, finden die Demokratie dubios und den CSD widerlich.
 Kaltland ist das Deutschland der Gegenwart. Diese Sozial-Reportage ist ein Blick in den Spiegel und ein nüchterner Fingerzeig für die Politik, wenn sie „das“ wirklich schaffen will und Integration gelingen soll.

Autorin
Jasna Zajcek, 1973 geboren, hat Islamwissenschaften studiert und viele Jahre in Damaskus gelebt. Sie ist Journalistin und unterrichtet Deutsch als Fremdsprache. Zajcek arbeitet für Arte und 3sat und schreibt für Taz, Spiegel online, FAS, Le Monde Diplomatique und die Welt. 2005 erhielt sie den CNN Journalist Award für eine Undercover-Recherche in einem Ausbildungslager der US-Armee. Jasna Zajcek lebt in Berlin.

Fazit
Die Islamwissenschaftlerin und Deutschsprachlehrende Jasna Zajcek hat in ihrer auszeichnungswürdigen Sozialreportage "Kaltland" das krude Verhältnis und den Kollaps der deutschen Bürokratie zu Syrern und Deutschen blossgelegt, die sich um Willkommenshilfe mühen, und jene Angekommenden, die das Leben im und ausserhalbe des Heims schaffen.
So weist die sprachgewandte und bestens recherchierende Autorin auf das 'Braune Facebook', die rechte Lügenpresse hin  und entlarvt die russische Propagandemedien in Deutschland, parallel zu den 'brüllenden und besorgten Bürgern'.
Aber auch die Erfolgen bei den Mühen und steten Schwierigkeiten bei der Integratiion bleiben nicht unerwähnt. Ihr Kredo: 'Wer schweigt stimmt zu'.
'Einfühlsame Beschreibungen haben Platz neben erschreckenden, ja abstoßenden Schilderungen, die nachdenklicheren Stimmen (Wolfram Kempe, Alexander Kluge, Volker Braun, Friedrich Ani, Manja Präkels) fügen sich ein in den Chor der Chronisten, Kritiker und Warner, so Dorothea Dohms, in  der Gedankenmanufaktur zum Diskursbuch. Dem stimmen wir bei . m+w.p18-8

Der Kultur-Punkt zeichnet Jasna Zajcek aus : Für ihre subreal* narrativ-berührende, zugleich klarlegende Sozialreportage 'Kaltland' 2018.
*) subreal -
> enthält als Basis der Darstellung Reportage-Bildhaftigkeit 'Narrativ-Berührendes' (in Text / Bild) setzt auf die unmittelbare bis brutale Anschauung eines erlebten / nach-modellierten Geschehens, was durch die hohe Bildlichkeit und echte Beispielhaftigkeit ermöglicht wird.
Im Mittelpunkt des Subrealen / Unmittelbaren bis Verborgenen des Narrativs stehen Menschen, Handlungen, Genres und Panoramen (Simplicissimus, Till, Tage ohne Ende, Kaltland).
> pendelt zwischen
>surreal 'unwirklich / traumhaft / psychoanalytische Weise* nicht existent^) und
> irreal  (nicht der Realität entsprechend)
*) https://de.wikipedia.org/wiki/Surrealismus
> Subreal (Subrealistisches Manifest, Grafik 'Regenbaum' ab 1955- , Prankl)
(ursprünglich vom synästhetischen Blick des (Regenbaum 1955 w.p / Gestalters zum Schein-Subjektiven; den Individuen /Herrschaftsgebundenen , Foucault)...
Entgegen autoritärer Auffassungen  ( Extraktivismen , Governance / Lenkungsformen )  vor allem auf traumatisch verursachten Mechanismen gerichtet....
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