Zur Aktualität des Schönen
W+B Agentur-Presseaussendung Oktober 2006
Ereignis- und Buchbesprechung
ZUR AKTUALITÄT DES SCHÖNEN
<<Stiftung BNP Paribas: Zentrum Paul Klee Bern - Reihe Museen der Schweiz >>
128 S., mit sw- und farbigen Abbildungen, kartoniert
<<Andreas Marti, Direktor des Zentrum Paul Klee präsentiert die Kooperation mit der Fondation BNP Paribas Suisse und weitere Aktivitäten>>
andreas.marti@zpk.org; Kontakt: Antonietta.Salvati@zpk.org
Sein Überblick und Dank
gilt
-Frau Charlotte Leber, Generalsekretärin der Fondation BNP Paribas
charlotte.leber@bnpparibas.com
Die im Kindermuseum gezeigten Ausstellung "The Minds of Power of Symbolic Creations" auf ein weiteres Tätigkeitsfeld der Fondation BNP Paribas, das auch im Stiftungszweck umschrieben ist, hinweisen.
- Frau Janine Aebi Mitgründerin des Zentrum Paul Klee und Leiterin des Kindermuseum Creaviva im Zentrum Paul Klee. Frau Leber hat diese Ausstellung im Rahmen seiner eigenen Zielsetzung nach Bern geholt.
janine.aebi@zpk.org / www.museumstag.ch
- Herrn Dr. Jürg Albrecht vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft und dessen Direktor, Dr. Hans-Jörg Heusser.
- Dr. Michael Baumgartner, Konservator im Zentrum Paul Klee, der als Hauptautor für die Publikation über das Zentrum Paul Klee verantwortlich war. Er hat die immense Arbeit zusätzlich zu seinem umfassenden Pflichtenheft geleistet in einer Zeit, in der er mit der Funktion des Kurators der gegenwärtig laufenden Ausstellung "Melodie und Rhythmus" eigentlich mehr als ausgelastet war.
Fazit: Es schwingt bereits ein leise Wehmut im beginnenden Abschiednehmen zwischen seinen liebevollen und lebenswerklichen Ausführungen, was Direktor Marti schliesslich auch mitteilt, dass er seine direktorale und generalistisch-transdisziplinäre Wirkungsweise Ende 2006 den Jahresringen gemäss einem Jüngeren weitergibt.
Andreas Marti: Zur Entfaltung der Kooperation
"Lange, bevor das Zentrum Paul Klee seine Tore für das Publikum am 20. Juni 2005 öffnen konnte, haben die für die Planung und den Betrieb des Zentrums Verantwortlichen mit Bewunderung die von der Stiftung BNP Paribas in der Schweiz in Zusammenarbeit mit dem renommierten Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft seit 1991 herausgegebene Buchreihe über die Schätze der Schweizer Museen zur Kenntnis genommen.
Angstvoll überlegten wir uns und wagten die Frage zunächst nicht, ob es wohl möglich wäre, dass das Zentrum Paul Klee in diese einmalige Reihe aufgenommen werden könnte. Im Jahre 2003 begannen die Gespräche mit Frau Charlotte Leber, Generalsekretärin der Fondation BNP Paribas Suisse, und Herrn Dr. Jürg Albrecht vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft.
Die Reaktion der beiden Hauptverantwortlichen – und somit der geistigen Eltern dieser Reihe – hat uns sehr überrascht und auch sehr gefreut. Frau Charlotte Leber war von allem Anfang an, als sie unser Projekt, in Bern ein Paul Klee gewidmetes Kulturzentrum zu bauen, zur Kenntnis genommen hatte, ich darf sagen "Feuer und Flamme" für das Buchprojekt. Und diese Begeisterung hat uns selber Flügel gegeben und sie hat bei uns bis zum heutigen Tag nicht nachgelassen. Das Zentrum Paul Klee ist deshalb glücklich, dass wir nur 1 ¼ Jahre nach Eröffnung unseres Hauses in diese hervorragende und international sehr bekannte Reihe aufgenommen werden".
Zur Zielsetzung und Publikumsnähe von ZPK und PARIBAS
Das Zentrum Paul Klee will ja nicht einfach nur Kunstmuseum sein. Es will mit dem, was wir Zentrumsgedanken nennen, auch den übrigen Tätigkeiten und Begabungen Paul Klees gerecht werden: Der Musik, der Literatur, der Kunsttheorie und der Kunstdidaktik. Und schliesslich wollen wir auch ein Veranstaltungszentrum sein, das Bevölkerungskreise, die nicht einen unmittelbaren Zugang zur bildenden Kunst haben, einlädt, sich mit Paul Klee und seinem universalen Schaffen zu beschäftigen. Die Publikation der Fondation BNP Paribas leistet in diesem für uns zentralen Vermittlungsgedanken einen weiteren bedeutenden Beitrag. Das Zentrum Paul Klee ist deshalb zunächst der Fondation BNP Paribas und insbesondere ihrer Generalsekretärin, Frau Charlotte Leber, zu grösstem Dank verpflichtet. Die Stiftung BNP Paribas hat sich zum Ziel gesetzt, unser schweizerisches Kulturerbe zu pflegen und zu vermitteln, den künstlerischen Ausdruck zu fördern und Leid und soziale Ausgrenzungen zu bekämpfen. Die Publikation, die der 19. Band in der Reihe "Museen der Schweiz" ist, leistet – denke ich – für die Zielsetzungen der Stiftung einen Beitrag.
Nicht nur! Darüber hinaus wird jedem Kultur-Interessierten eine originäre Chance geboten vorgelebte und erlittene Kreativität vor Ort von den anwesenden Kinderaktivitäten bis zur beschaulichen Betrachtungsweise von Erwachsenen aller Altersstufen zu verinnerlichen.
Andreas Marti öffnet seine Aktivitäten-Tüte noch weiter
"Gleichzeitig können wir mit der im Kindermuseum gezeigten Ausstellung "The Minds of Power of Symbolic Creations" auf ein weiteres Tätigkeitsfeld der Fondation BNP Paribas, das auch im Stiftungszweck umschrieben ist, hinweisen.
Das Kindermuseum Creaviva im Zentrum Paul Klee hat diese Ausstellung im Rahmen seiner eigenen Zielsetzung nach Bern geholt und wir sind dankbar, dass wir sie am heutigen Tag ein letztes Mal zeigen dürfen".
Darüber hinaus weist er voll Wärme und Aufleuchten in seinen Augen , insbesondere auf die Ausstellung "Melodie und Rhythmus" hin.
Dazu erschien das Buch:
<<Zentrum Paul Klee, Bern: Melodie und Rhythmus>>
247 S., mit sw- und farbigen Abbildungen, kartoniert
http://www.hatjecantz.de; Hatje Cantz Verlag - D- 73760 Ostfildern; contact@hatjecantz.de
Mehr noch: Es gibt eine Welturaufführung von „Kleinwelt“ für zwei Klaviere
Anlässlich der Vernissage der 19. Ausgabe der Buchreihe „Museen der Schweiz“ am 29. September 2006 im Zentrum Paul Klee in Bern wird ein Werk des deutschen Komponisten Werner Heider uraufgeführt, das in direktem Zusammenhang mit dem Museum steht. Werner Heider liess sich von einem Bild von Paul Klee – der Radierung „Kleinwelt“, entstanden im Jahr 1914 – zu einem Musikstück inspirieren.
Der 1930 geborene Werner Heider lebt als freischaffender Komponist, Pianist und Dirigent in Erlangen. Er ist Leiter des „ars nova ensemble nürnberg“ und hat zahlreiche Auszeichnungen – von Kulturpreisen der Städte Erlangen, Nürnberg und Fürth über den 1. Kompositionspreis der Stadt Stuttgart bis zum Otto Grau-Kulturpreis und Friedrich-Baur-Preis – erhalten.
„Kleinwelt“ für Klavier oder für zwei Vibraphone komponierte Werner Heider 1992. Zufälligerweise stiess er in einem Katalog auf das relativ unbekannte Bild „Kleinwelt“ von Paul Klee, dessen Motiv als Schöpfungsvorgang gedeutet wird. Titel und Gedanke der Radierung haben ihn sofort inspiriert. Das schwarz/weisse Bild zeigt eine komplexe, dichte, fast enge „kleine Welt“, die der Komponist auf sich bezogen hat, auf seine Stadt, seine Familie, sein Haus, seinen Arbeitsraum. Entstanden ist ein ruhiges, elf Minuten dauerndes Musikstück mit wenigen kurzen Ausbrüchen, meist im Piano oder Pianissimo. Das Stück hat auf dem Klavier einen geringen Tonumfang und wird auch deshalb von Werner Heider als seine „Kleinwelt“ bezeichnet. Er überarbeitete die Komposition für das Ensemble Accento, d.h. für zwei Klaviere.
Die Interpreten der Uraufführung von „Kleinwelt“ im Zentrum Paul Klee – das Klavierduo Miroslav Boyadzhiev und Doychin Raychev – werden von der Stiftung BNP Paribas ihm Rahmen ihres Kulturengagements unterstützt. Die Stiftung verhilft jungen Talenten zu ihrer künstlerischen Entfaltung und bietet ihnen Gelegenheit, sich vor einem grösseren Publikum zu bestätigen.
Das Kindermuseum im Zentrum Paul Klee von Janin Aebi
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Charlotte Leber, Fondation BNP Paribas: Escuela Mexicana de Arte Down
zeigt noch bis zum 30. September Bilder von aussergewöhnlicher Ausdruckskraft, geschaffen von Menschen mit Down Syndrom (Mongolismus). Es sind Werke aus der Escuela Mexicana de Arte Down, einem Programm der John Langdon Down Stiftung. Diese Kunstschule besitzt gegenwärtig mehr als 200 sehr wertvolle plastische Kunstwerke, die von wichtigen nationalen und internationalen Künstlern anerkannt sind. Die Schule ermöglicht ihren Schülern, ihre Gefühle, Sorgen, Freuden und Erlebnisse zu äussern. Mit der Ausstellung im Zentrum Paul Klee sollen einige dieser Kunstwerke dem Schweizer Publikum bekannt gemacht werden.
Die John Langdon Down Stiftung in Mexiko unterstützt und fördert seit 1972 weltweit als erste Organisation Menschen mit Down Syndrom und deren Familien mit einem umfassenden Ausbildungsprogramm mit frühzeitigen Interventionen, spezifischen Kinderkrippen, Grundschulen, Informatikausbildungen, Sprachtherapien, Sport und künstlerisch ausgerichteten Förderaktivitäten. Die Stiftung berät Eltern und Ausbildungsfachleute, und sie besitzt zum Thema Down Syndrom die vollständigsten Videothek-, Zeitungsarchiv- und Bibliothekdienste des Landes. Ausserdem betreibt sie seit 2004 eine Down Syndrom Klinik mit spezialisierten Dienstleistungen für ihre Schüler und Kinder im ganzen Land. Die Escuela Mexicana de Arte Down bildet eines der wichtigsten Standbeine im Programm der John Langdon Stiftung. Die Kunstschule hilft den Menschen mit Down Syndrom und ihren Angehörigen zu entdecken, dass das Leben nicht nur aus Gutem und Bösem, Richtigem und Falschem, Schönem und nicht Schönem besteht, sondern dass das Leben im Gegenteil ein grenzenloses Meer ist, wo sich alles Mögliche entwickelt, wenn der Wille besteht, es zu verwirklichen. In diesem Sinne fördert die Schule die Kraft der menschlichen Seele und die kreativen Fähigkeiten.
Die Stiftung BNP Paribas Schweiz konzentriert ihre Tätigkeit als Mäzenin auf die drei Bereiche „Vermittlung des Kulturerbes“, „Förderung des künstlerischen Ausdrucks“ und „Bekämpfung von Leid und sozialer Ausgrenzung“. Unter dem Titel „Kreativität heilt“ unterstützt sie seit Jahren die Kunst- und Ausdruckstherapie für kranke Kinder in verschiedenen Schweizer Spitälern. Im Rahmen dieses sozialen Engagements leistet die Stiftung nun auch einen Beitrag an die Escuela Mexicana de Arte Down.
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Janine Aebi: Der Wettbewerb : Mein Museum
Warum Kinder ins Museum kommen? Und Was uns erstaunt hat!
2oo Museen der Schweiz haben am Internationalen Museumstag am 21. Mai 2006 ihre Türen zum Thema <Museen und junges Publikum> 45 000 Besuchende waren zu Gast. Kinder und Jugendliche haben ihre Sichtweise aufs Museum gezeichnet und sich damit am Wettbewerb <Mein Museum>
Zur Vernissage gab es eine Preisverleihung zu den insgesamt 6000 Arbeiten und eine Buchpräsentation.
Fazit: Der geistigen Verödung unserer Gesellschaft die junge Stirn bieten.
Schliesslich - auch Fazit zu allem -
ein weiterer diskursiv-ästhetisch-kulinarischer Höhe- und Balancepunkt im Restaurant Schöngrün vom Zentrum Paul Klee in unmittelbarer Nachbarschaft - nominiert bei www.gastroawards.ch
Es kam dabei zum Diskurs zwischen Andreas Marti und Jals Smolinski <jals@bluewin.ch> über das ästhetische Gegensatzpaar Klee mitGezeichnete Malerei : Poetische Sprach-Musik und auf der anderen Seite Beckmann mit seiner vom Pinsel-Farb-Auftrag ohne wenn und aber...
Die alten Diskurse tauchen vergleichbar aus den Jahrhunderten auf : Zwischen Venedig (die rein-malerische Priorität ) und Florenz ( die linear-poesiefarbige Priorität) wobei die Musikalität bei Klee etwas Ornamentales auch in seinen Farbflächen-Inhalten aufweist....Ein einmaliger Tag zu einem einmaligen, werdenden terroir / Kraftort unserer aktuellen Kultur... "gewidmet der gesamten Bevölkerung" ... in Richtung einer Vision / Utopie zu einer Weltbevölkerung in einem Symposion / Gastmahl zusammen mit dem Aeropag / Rat der Alten - oder mit Hans-Georg Gadamer: Die Aktualiät des Schönen.