Katsuta's Collector’s Eye

Online-Publikation: November 2008 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Zentrum Paul Klee, Bern: Katsuta's Collector’s Eye on Paul Klee Zentrum: "The most suitable place" -
innen-aussen
Dauer der Ausstellung: 8.11.2008 – 8.2.2009.
>>
Vertiefende Informationen: Fabienne Eggelhöfer, Kuratorin, 031 359 01 30; www.zpk.org;
Zentrum Paul Klee : Monument im Fruchtland 3, CH-3006 Bern, Telefon 031 359 01 01 / Fax 031 359 01 02
Juri Steiner, Direktor: juri.steiner@zpk.org
  
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Einleitend


Ursina Barandun, Stellvertretende Direktorin, Leiterin der Abteilung Kommunikationund Vermittlung; ursina.barandun@zpk.org;
           Im Gespräch

kommunikation@zpk.org www.zpk.org/collectorseye;
Weitere Informationen unter: www.zpk.org/collectorseye www.zpk.org/collectorseye/highlights.htm;

Fazit - vorangestellt
I Unternehmender Sammler
Dem 70-jährigen innovativ-erfolgreichen Unternehmer und Sammler mit Verve Kazumasa Katsuta ist es zu verdanken, dass aus seiner Sammlung 27 Werke neben dem zpk-Bestand winterlang verweilen dürfen: Fragen wir Ihn und Seine Bilder, dann sind es im ersten Augen-Blick "einfache" Werke von Klee, die Katsuta mit bilderfahrener ästhetisch-transzendenter Philosophie für sich und nun uns auserwählt hat. Ganz im Sinne seiner Intuition zum Zentrum Paul Klee als Ort:" The most suitable place".
II Einfühlsame Kuratorin


Parallel zu dieser Philosophie ist es der einfühlsamen Kuratorin Fabienne Eggelhöfer überaus gut gelungen, eine dem Zen-Blick entsprechende "Tokonoma*-Gestaltung" in Form der wandseits grossräumig gegliederten Rahmen-Hintergründe die Kunstwerke thematisch zusammenzuführen sozusagen zu "verschwistern", was eine intensiv atmosphärische Betrachtungsweise gestattet und die Begegnung zwischen Werkbestand und Gästebildern vertieft.


III Zeiten-überhöhter Klee
In ungewöhnlich berührender Weise zeigt sich am künstlerischen Entfaltung von Paul - nennen wir Ihn einfach so - wie er zeit-nah und -gleich seine "Fühlebene" (Katsuta-Klee, Steiner) in seinem Lebens-Werk so frappant auf Papier, Leinwand und Seide/Damast poetisch-berührend realisieren konnte: als Pubertierender - Bauhauslehrer - "Entarteter" Verfolgter - schliesslich - chronisch Kranker in die Sturmstille Flüchtender. Klee ? Stille, geniale Grösse, wieder auf innige und einfache Weise sichtbar geworden durch Werk und Expo-Gestaltung, erfüllt von poetischer zeiten-überhöhter Schönheit. m+w.p. 08-11
*) Tokonoma: Tee-Zeremonien-Nische der Meditation dienend (nach Matten standardisiert 91x191cm).

Überblick
Das Zentrum Paul Klee präsentiert erstmals bedeutende private Klee-Sammlung
27 wichtige Werke von Paul Klee hat der japanische Sammler Kazumasa Katsuta gesammelt, die er nun erstmals im Zentrum Paul Klee der Öffentlichkeit zeigt. Die grossartigen Bestände des Hauses ermöglichen es, die aus der Perspektive einer privaten Leidenschaft zusammengetragenen Werke in einen grösseren Zusammenhang zu stellen und so einmal mehr einen neuen Blick auf das Werk von Paul Klee zu werfen.
Dem Zentrum Paul Klee bietet sich mit dieser zweiten Herbstausstellung 2008 die einmalige Gelegenheit diese 27 hochkarätigen Werke Paul Klees, gemeinsam in einer konzentrierten Werkschau zu zeigen. Ausgesuchte Werke aus den umfangreichen eigenen Beständen des Zentrum Paul Klee umrahmen die Leihgaben. Auf diese Weise werden die Bedeutung und Qualität der Werke aus der Privatsammlung im Gesamtzusammenhang von Klees Schaffen erklärt und gewürdigt.


Inhalt
Erstmals in der Geschichte seines Bestehens präsentiert das Zentrum Paul Klee in den kommenden Monaten eine
private Sammlung an Arbeiten von Paul Klee. Dabei handelt es sich um siebenundzwanzig bedeutende Werke, die
der japanische Sammler Kazumasa Katsuta in den vergangenen drei Jahrzehnten an unterschiedlichsten Orten der
Welt erworben und zusammengetragen hat. Ausgangspunkt der Ausstellung „A Collector’s Eye on Paul Klee“
sind damit rein subjektive Vorlieben und das subjektive Qualitätsbewusstsein einer individuellen Sammlerpersönlichkeit,
die keinem öffentlichen Auftrag verpflichtet ist. Das Zentrum Paul Klee hat die 27 Werke mit inhaltlich,
formal und in Bezug auf die Techniken vergleichbaren Arbeiten aus den grossartigen Beständen des Hauses ergänzt
und durch diese Einbettung für die Dauer der Ausstellung gewissermassen ein Museum im Museum geschaffen.
Auf diese Weise werden einerseits die Qualität und die Bedeutung der Sammlung Kazumasa Katsutas wissenschaftlich
und künstlerisch gewürdigt und andererseits neue Blickwinkel auf die Bestände des Zentrum Paul Klee
eröffnet.

Die Sammlung des Zentrum Paul Klee
setzt sich aus den Beständen der Paul-Klee-Stiftung, der Schenkung Livia
Klee, den Leihgaben des Nachlasses sowie Werken aus dem Besitz verschiedener Leihgeberinnen und Leihgeber
zusammen. Im Gegensatz zu privaten Sammlungen hat ein von der Öffentlichkeit getragener Betrieb immer auch
einen öffentlichen Auftrag zu erfüllen. Die zentrale Aufgabe des Zentrum Paul Klee besteht darin, das künstlerische,
pädagogische und theoretische Werk Paul Klees sowie dessen Bedeutung im kulturellen und gesellschaftlichen
Zusammenhang wissenschaftlich zu erschliessen und breiten Bevölkerungskreisen anschaulich zu vermitteln.
Die Ausstellung „A Collector’s Eye on Paul Klee“ wurde vom Zentrum Paul Klee gemeinsam mit dem Kazumasa
Katsuta konzipiert.

Die Privatsammlung von Kazumasa Katsutas
wurde während der vergangenen drei Jahrzehnte Werk um Werk aufgebaut. Sie reflektiert daher nicht nur den Künstler Klee, sondern auch das fortschreitende und sich stetig vertiefende Interesse und Verständnis des Sammlers und wirft dadurch einen ganz persönlichen Blick auf das Œuvre unseres Hauskünstlers. Diese spezifische, individuelle Sichtweise des Sammlers steht ganz im Fokus der Ausstellung im Zentrum Paul Klee. Für die Leihgaben wird szenographisch ein gemeinsamer Raum geschaffen, in dem sie sich wie Perlen in einem Collier aneinanderreihen und in gegenseitiger Wechselwirkung ihre künstlerische Kraft entfalten. Zu jedem Bild gesellen sich wenige, präzis ausgewählte Zeichnungen, Grafiken, Aquarelle und Manuskripte Klees, welche die unterschiedlichen Motive und Techniken untermalen, die in den Werken der Privatsammlung aufscheinen, ebenso wie die verschiedenen Perioden, aus denen die Werke stammen.

Die Ausstellung
fragt zudem nach den Bezügen, die ein Sammler und Kurator seines eigenen „Musée imaginaire“ knüpft, und den Schwerpunkten, die er setzt, akribisch immer weiterverfolgt und durch die gemeinsame örtliche Präsenz der Werke in ihrer ganzen Komplexität sicherstellt. Auf diese Weise entsteht im Zentrum Paul Klee ein temporäres Museum im Museum, das von den subjektiven Vorlieben sowie dem Qualitätsbewusstsein eines Sammlers spricht und am konkreten Beispiel zeigt, wie facettenreich und bedeutsam die Rolle der Kunstsammlerinnen und Kunstsammler in der Geschichte der Avantgarde bis heute ist.
Zur Ausstellung ist eine Publikation in deutscher und englischer Sprache zum Preis von CHF 30.- im Shop des
Zentrum Paul Klee erhältlich. Die Publikation enthält neben den Abbildungen sämtlicher Werke von
Kazumasa Katsuta unter anderem auch einen Text des Sammlers