Nur Papier, und doch die ganze Welt
Online-Publikation: Juli 2010 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Ausstellung "... Nur Papier, und doch die ganze Welt ..." 200 Jahre Graphische Sammlung Staatsgalerie Stuttgart, Gestaltung von Bureau Mario Lombardo, Text von Corinna Höper, Sean Rainbird , 17.07.–02.11.2010>>
308 Seiten, 272 farbige Abb., 21,50 x 28,00 cm, Leinen, ISBN 978-3-7757-2658-0; € 29,80 | CHF 49,00; Deutsch
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern; www.hatjecantz.de; m.gatermann@hatjecantz.de; Staatsgalerie Stuttgart, www.staatsgalerie.de;
Inhalt Katalogbuch
Zum 200-jährigen Jubiläum der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart
Vom Einblattholzschnitt bis zum Papierknäuel, vom Flugblatt bis zum Plakat, vom Blockbuch bis zum Buchobjekt: Die Graphische Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart mit ihren rund 400000 Arbeiten von 12000 Künstlern und Künstlerinnen ist offen für alle Formen der Kunst auf und mit Papier. Von Friedrich I. eingerichtet als Königliches Cabinett der Kupferstiche und Handzeichnungen und aus Ankäufen, Stiftungen und Vermächtnissen zu einer der international bedeutenden Grafischen Sammlungen gewachsen, feiert sie 2010 ihr 200. Geburtstag. Anlass, aus ihren umfangreichen Beständen von der Gotik bis zur Gegenwart eine nicht allein auf Meisterwerke konzentrierte, superbe Auswahl in einem neuen Sammlungskatalog zu präsentieren und Einblick in das große persönliche und öffentliche Engagement für Erhalt und Ausbau dieses wichtigen Sammlungsbereichs der Staatsgalerie Stuttgart zu geben.
Inhalt Ausstellung
Zu sehen sind Werke der Alten Meister Martin Schongauer, Albrecht Dürer und Hans Burgkmair bis hin zu Rembrandt, der großen Italiener Raffael, Giambattista Tiepolo und Giovanni Battista Piranesi, der deutschen Romantiker Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge, der Franzosen Eugène Delacroix und Auguste Rodin als Buchillustratoren, der Vertreter der Klassischen Moderne mit Wassily Kandinsky, Pablo Picasso und Max Beckmann, der Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka und Otto Dix sowie der Vertreter der Pop Art, Andy Warhol und Roy Lichtenstein, bis hin zur Gegenwartskunst mit Tomma Abts, Tacita Dean und der Ikone der Punk- und New-Wave-Bewegung Patti Smith. In einer Auswahl von rund 300 herausragenden Arbeiten spiegelt sich die gesamte Kunst auf und mit Papier wider: Zeichnungen, Aquarelle, Druckgraphiken, illustrierte Bücher, Plakate, Collagen, Fotografien und Videokunst zum Thema Papier. Unter den Werken finden sich durchaus überraschende Blätter wie die skizzenhafte Bleistiftzeichnung eines kleinen Amors im Laufschritt von Caspar David Friedrich (1806) oder Kurioses wie der Papierknäuel work n° 88 von Martin Creed (1995). Die Graphische Sammlung lebt vom kontinuierlichen Ausbau ihrer Sammlung. Unter dem Titel Wunschzettel ist daher ein Raum innerhalb der Ausstellung den Neuerwerbungswünschen aus der Gegenwartskunst gewidmet: Leihgaben werden mit dem Ziel präsentiert, sie in Zusammenarbeit mit engagierten Förderern für die Sammlung zu erwerben. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Hatje Cantz Verlag (308 Seiten, 250 Abbildungen), im Museumsshop zum Preis von 29,80 Euro erhältlich. Kuratoren: Dr. Corinna Höper, Dr. Hans-Martin Kaulbach, Alice Koegel Assistenz: Dr. des. Vera Klewitz, Dr. des. Dagmar Schmengler
Fazit
Was für ein Erlebnis: 12.000 Gestalter mit 400.000 Werken im Hintergrund verdichtet in 300 herausragenden Arbeiten im Vordergrund, direkt vor den Augen der Interessierten werden in der Ausstellung "... Nur Papier, und doch die ganze Welt ..." vorgeführt . 200 Jahre Graphische Sammlung Staatsgalerie Stuttgart, gestaltet von Bureau Mario Lombardo, mit Text von Corinna Höper und dem Leiter Sean Rainbird. S-w- bis farbigeGrafik, Aquarelle, Druckgraphiken aller Techniken, illustrierte Bücher, Plakate, Collagen, Fotografien und Videokunst zum Thema Papier vermitteln eine Vielfalt sondergleichen und geben Einblick in die ästhetisch vorangetriebenen Tiefen der Zeiten innerhalb eines 1/8 Jahrtausends. Einmalig und gleichermassen besuchenswert. w.p. 10-7