REMBRANDT, Die Radierungen
Karin Althaus, Kunstmuseum Basel: "REMBRANDT, Die Radierungen aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld"
St. Alban-Graben 16; St. Alban-Rheinweg 60; CH-4010 Basel; Fax 061 206 62 52 ; pressoffice@kunstmuseumbasel.ch /
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Katalog zur Ausstellung: 26. November 2005 bis 26. Februar 2006.
Gebunden, 264 Seiten, zahlreiche Abb., 22 x 38,5 cm, 1400 g.; Preis: CHF 54.00
ISBN: 3-7204-0162-6; Erscheinungsjahr: 2005
Verlag: Öffentliche Kunstsammlung Basel
Eberhard W. Kornfeld, Sammler von Rembrandt - Radierungen und Kenner, hatte zwei Jahre vor dem 400. Geburtstag von Rembrandt eine Ausstellung einzurichten. Seine und die Bestände vom Kunstmuseum Basel wurden optimal zusammengeführt und - dank dem Leiter des Kupferstichkabinetts Christian Müller und der Kuratorin Karin Althaus in herausragend einfühlsamer Weise thematisch wie stilistisch vor- und ausgestellt.
Rembrandt van Rijns (1606 – 1669) Radierungen überraschen immer wieder durch ihre thematische Vielfalt und ihren Reichtum an graphischen Ausdrucksmitteln. In Historien, Landschaften, Selbstbildnissen, Porträts, Genre- und Aktdarstellungen erkundete er die spezifischen Möglichkeiten des Mediums in kleinen oder grossen Formaten, in skizzenhaften oder sorgfältig durchgestalteten Kompositionen... Drucke höchster Qualität, die dank Rembrandts Experimentierlust den Charakter von Unikaten haben können, so Karin Althaus, Kuratorin, zu Rembrandt.
Weitere Autoren, wie Simon Schama, haben <Rembrandts Augen> fasziniert: Klar, dieser suggestive Blick, der auch den Aufstieg, Höhepunkt und den leisen und unerbitterlichen Abstieg rücksichtslos und situativ im lebenszeitlich begleitend widerspiegelt, dank der bereits erwähnten glückhaften Reihung der Selbstporträts in der Ausstellung.
Auch Gary Schwartz betitelt folgerichtig: <Das abenteuerliche Leben des Herrn Rembrandt – vom Königsmaler zum Bankrotteur>, was alle Interessenten dieser Kunst des Dualen zwischen aufblitzendem Licht und zunehmender Verschattung, zeitlebens fasziniert.
Das Medium Radierung /Aquatinta erfordert Zeit und mechanisch-chemisches Geschick , um den gewünschten Aus-Druck zu erzielen. Das haben vor ihm Dürer, Graf, und Altdorfer erfolgreich zelebriert. Vor allem das Spiegelbildhafte nimmt dabei einen gewichtigen Teil bei der Verwirklichung, da ein Rechtshänder z.B. eine bestimmte Neigung beim Einritzen bevorzugt. Auch dei anschliessende Säurebehandlung ist die Wirkung des Motivs von der Säuredichte und dem Verweil im Säurebad abhängig. Immer aber haben bedeutende Ideenmeister wie Rembrandt das Werkzeug handnah genutzt um das kopf- und sensitiv Künstlerisch-Inhaltliche optimieren zu können: Höhepunkt im Werk Rembrandts. Drei Kreuze. 1653 und das Ecce homo 1655.
Fazit: Wer Platon's Höhle kennt und die Stufen darin rauf und runter zu wandern versteht - dabei Rembrandts Radierungen bildhaft mitträgt - kann das Höhlengleichnis in seiner ganz Tiefgründigkeit ausloten. So ist auch nach der Ausstellung dank dieses hervorragend editierten Kataloges des Kunstmuseums Basel eine langzeitliche Beschäftigung gewährleistet.