Das Leben des Michelangelo Buonarroti . Ascanio Condivi; Ingeborg Walter (Hrsg.)


Michalangelo kommentiert Condivi (Randbemerkung)
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Online-Publikation: September  2018  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Das Leben des Michelangelo Buonarroti . Ascanio Condivi;  Ingeborg Walter (Hrsg.) >>
SALTO. 2018: 152 Seiten. 11 x 21 cm. Mit vielen Abbildungen. Rotes Leinen. Fadengeheftet. Gebunden mit Schildchen und Prägung . ISBN 978-3-8031-1334-4; 18,– €
Über 50 Jahre Verlag Klaus Wagenbach, Berlin; http://www.wagenbach.de

Charakteristika
> Mit einem Vorwort von Horst Bredekamp
>Aus dem Italienischen neu übersetzt und kommentiert von Ingeborg Walter


Inhalt
Was gilt der Ruhm, was gilt die Kunst? Die Biographie eines der größten Künstler der Menschheitsgeschichte – von ihm selbst angeregt und autorisiert.
Michelangelo war mit dem Lebenslauf, den Giorgio Vasari 1550 für seine berühmten Künstlerviten über ihn verfasst hatte, ganz und gar nicht zufrieden. Kurzerhand beauftragte er seinen Schüler Ascanio Condivi mit einer Art Gegendarstellung, die drei Jahre später erschien. Michelangelo war 79 Jahre alt und stand im Zenit seines Ruhms. Der Künstler aber kämpfte mit Selbstzweifeln und düsteren Gedanken, während er titanische Aufgaben wie die Ausmalung der Sixtinischen Kapelle und den Neubau des Petersdoms bewältigte. Was kann ein Mensch sein? Diese Frage durchzieht Michelangelos Werke – und die Biographie Condivis, der den Künstler selbst befragen konnte und dessen Leben er ebenso detailliert wie kurzweilig erzählt.
Die letzte Übersetzung dieses Schlüsseltexts der Kunstgeschichte ins Deutsche liegt beinahe hundert Jahre zurück. Ingeborg Walter hat die Biographie vollständig neu übertragen und Zeit und Lebensumstände Michelangelos für den heutigen Leser kommentiert.

Publikations-Team
Ascanio Condivi 
 geboren um 1525 in Ripatransone nahe der Adria, kam mit etwa zwanzig Jahren nach Rom, wo er bald die Bekanntschaft Michelangelos machte und, nach seinen eigenen Worten, dessen »Diener und Schüler« wurde. Aber auch in der Region seiner Herkunft, den Marken, blieb er als Maler in verschiedenen Kirchen tätig. Noch vor Vollendung seines fünfzigsten Lebensjahres ertrank Condivi am 10. Dezember 1574 im Hochwasser des Flusses Merocchia.

Herausgeberin
Ingeborg Walter, geboren 1934, Historikerin und Kunsthistorikerin, lebt und forscht in Rom. Sie arbeitete lange als Redakteurin der Italienischen Nationalbiographie und schrieb u.a. zwei vielbeachtete Bücher über Lorenzo de' Medici und die Familie Strozzi im Florenz der Renaissance.

Vorwortgeber
Horst Bredekamp (* 29. April 1947 in Kiel) ist ein deutscher Kunsthistoriker und Bildwissenschaftler. https://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Bredekamp

Fazit
Dieser bibliophile Leinenband vom Autor Horst Bredekamp mit dem Titel "Das Leben des Michelangelo Buonarroti" beinhaltet eine vom demselben beauftragte Gegendarstellung der Biographie von Giorgio Vasari (1550) von Ascanio Condivi. Er enthält eine Widmung an Papst Julius III. und eine direkte Rede an die Leser von Condivi, neben Anmerkungen, editorische Notizen mit Nachwort. sowie ausgewählter Literatur.
Condivi's Kernaussage zu Michelangelo entbirgt nicht nur die Verehrung sondern auch dessen scharfsinnigen Blick, den er im Folgenden darstellt: 'Michelangelos Gedächtnis ist immer sehr stark gewesen . so .. dass er nie eine Linie ziehe, von der er sich nicht erinnere, ob er sie schon einmal gezogen hat .. ansonsten .. löscht er sie aus.'
In dieser Darstellung der Schaffensweise wird die hohe Potenz des Erinnerungs- wie Vorstellungsvermögen paradigmatisch für die Bedeutung dieses Genies sichtbar, dank dieses nunmehr überzeitlichen Zeitzeugen der Kunst. m+w,p18-9  
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