Astrid Wintersberger : Der kleine Wappler . So flucht und schimpft Österreich
Kulturreisen
A.Wintersberger: So schimpft Österreich
residenz-np12-10wappler
Online-Publikation: Oktober 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Astrid Wintersberger : Der kleine Wappler . So flucht und schimpft Österreich >>
80 Seiten, 70x100 Broschur, ISBN: 9783701715992 ; EUR 3,50 / sFr 5,90
Residenz Verlag, A-3100 St. Pölten, http://www.residenzverlag.at;
Inhalt
Schön spricht man anderswo!
Es ist bekanntlich die gemeinsame Sprache, die Deutsche und Österreicher trennt. Seine spezielle Eigenart behauptet das Österreichische nun aber gerade dort, wo unmissverständlich gesagt sein soll, was gesagt wird: beim Schimpfen und Fluchen.
Wie einfallsreich, wie bunt und witzig wir Grantscherben dabei um uns schlagen, zeigt dieses kleine Wörterbuch gleichermaßen lehrreich wie launig-übellaunig.
dodl: Dümmling mit ländlichem Einschlag. Daher auch der Begriff Dodlsmoking für den Trachtenanzug.
ohrwaschlkaktus: He who „was born, mit großen Ohr’n“, also einer mit markanten Lauschlappen.
Wappler: gemäßigter Dummkopf, underachiever. Da zum einen das Wort W. zu den milderen Schimpfwörtern zählt und zum anderen das Wapplertum eine weit verbreitete Eigenschaft ist, eignet es sich zur Bildung prägnanter Komposita, um Personen, die einem nicht namentlich bekannt sind, unmissverständlich zu bezeichnen. So etwa kann mit dem Begriff Zopfwappler zweifelsfrei ein Herr mit weiblicher Haartracht charakterisiert werden.
Autor
Astrid Wintersberger, geboren 1963 in Linz, Studium der Philosophie in Wien und Chicago, von 1987 bis 2006 Lektorin im Residenz Verlag. Autorin, Übersetzerin, Herausgeberin diverser Anthologien. Seit 2009 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Salzburg.
Fazit
Der brusttäschchengerechte "Wappler" enthält von A-Z erklärte Schimpf - und Fluchwörter für alle, die mit der Subsprache Österreich im Alltagsverkehr konfrontiert werden oder als Reisende sich verschmitzt für den Schmäh (urspr. schmähen) der Einwohner vorbereiten oder an sie erinnern wollen, "an das Grundrecht des gemeinen Österreich", wie es die Autorin Astrid Wintersberger in ihrem Vorwort, beinah schmunzelnd und gut ausgwählt, feststellt. m+w.p12-10