Friederike Wißmann : Deutsche Musik

Kultur aktuell
F. Wissmann: Deutsche Musik
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Online-Publikation: September 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Buch: 512 Seiten . Gebunden mit Schutzumschlag & Leseband; ISBN: 978-3-8270-1180-0; € 38,00 [D], € 39,10 [A], sFr 46,90
e-Book WMEPUB : ISBN: 978-3-8270-7718-9; € 28,99 [D], € 28,99 [A], sFr 32,00
Berlin Verlag; http://www.bloomsbury-verlag.de; http://www.berlinverlag.de

Charakteristika
- Keine der Künste verehren Deutschsprachige mehr, keine verbindet die Welt so sehr mit dem deutschsprachigen Raum (A, D, CH..) wie die Musik.
- Neu: Die Kapitel sind nach Sinn-Empfindungen gegliedert

Inhalt
Friederike Wißmann lässt die große Tradition von Bach bis Stockhausen lebendig werden. Volkslied, Schlager und Tanzmusik finden ebenso Berücksichtigung wie Nationalhymnen, Fußballgesänge, deutsche Filmmusik in Hollywood oder Punk, Rock und Techno. Die renommierte Musikwissenschaftlerin legt eine große Mentalitätsgeschichte der Deutschen und ihrer Musik vor. Sie widmet sich nicht nur Werken und Lebenswegen deutscher Komponisten und Musiker, sondern erzählt die Geschichte vom bürgerlichen Konzert über den Wandel der musikalischen Formen bis zur Bedeutung deutscher Musikvereine, von der Entstehung der Orchester über den Instrumentenbau bis zur Geschichte des Musiktheaters, vom größten Heavy-Metal-Festival Wacken über die TV-Castingshows bis hin zu den Kuriositäten des deutschen Schlagers.
Ob himmlisch oder käuflich, ob widerständig oder diktiert, ob gesellig, hymnisch oder komisch – Friederike Wißmann entwirft ein einzigartiges, facettenreiches und kluges Panorama des deutschen Klangs.

Autorin
Friederike Wißmann, geboren 1973 in Münster, lehrte von 2013-2015 als Professorin am Konservatorium Wien Musikwissenschaft. Zuvor war sie Professorin für Historische Musikwissenschaft an der Goethe-Universität in Frankfurt a. M., von 2002 bis 2010 war sie Assistentin an der Technischen Universität Berlin und von 1998 bis 2002 Mitarbeiterin der Hanns-Eisler-Gesamtausgabe. 2002 promovierte sie zu Faust im Musiktheater des 20. Jahrhunderts, 2009 folgte die Habilitation zu Händels Opern. Sie forscht zu den Themen Musik und Literatur, Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, Musiktheater und Künstevergleich. Zu Hanns Eisler hat sie ein hochgelobtes Standardwerk vorgelegt, das ein breites Echo fand.

Fazit
Die Musikwissenschaftlerin Friederike Wißmann definiert aufgrund ihres besonderen historisch- wie sinnlich-panoramatischen Blicks in ihrem Buch "Deutsche Musik" ihr Blickfeld topografisch-national, Das wirkt etwas begrenzend und -engend, da sie die beiden kleineren deutschprachigen Musikgebiete wie Österreich, Schweiz, wie der Ausgewanderten, deren Wirkkraft zumindest ebenbürtig ist und ihre regional wie urban kreierten Schöpfungen somit verschleiert werden. Das kommt einer kulturgeistigen Grobspurigkeit gleich. In ähnlicher Weise verfuhr übrigens auch fälschlicherweise der dtv-Atlas Musik (8599).
Hervorragend wie kompetent geschrieben sind die Aussagen, nicht nur zu den Werken, als auch zu den Biografien der Musikschaffenden eines halben Jahrtausends der deutschsprachigen Tonwelt, sprechgesanglich, singend, musizierend und inszenierend. 
m+w.p15-9