Nolde, Emil – und die Südsee 1913


W+B Agentur-Presseaussendung Januar 2002
<<Vulkanische Expression einerAquarell-Kunst>>
Ereignisbesprechung
Ausstellung im Kunstforumg Bank Austria Wien, bis 3.März 2002
und in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München 23. März bis 26. Mai 2002
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Acht Jahre nach Noldes Begegnung mit den 35 Tahiti-Bildern von Gaugain in Weimar unterschreibt er einen Sondervertrag als nichtoffizielles Mitglieder einer Expedition. Dem Deutschen Reich ging es dabei um eine medizinisch-demografische Forschungsreise mit dem Hintergrundgedanken der Festigung seiner Reichskolonial-Bestrebungen.Je ein Tropenmediziner, Augenarzt, eine Krankenschwester sowie das Ehepaar Nolde treten diese Reise 1913 an und fahren mit der Transibirischen Bahn in die Mandschurei, mit Schiff am durch China, nach Philippinen und schliesslich nach Papua-Neuguinea.
"6 Monate reisten wir, sechs Monate in Guinea. Diese Reise war uns unendlich reich geworden, so reich als ob es zehn Lebensjahre enthalte."
schreibt Nolde danach in sein Tagebuch, 1914.
Motive
Nolde betrachtet sich in seiner künstlerischen Motivation als Eisbrecher der neuen Kunst, sieht sich in der Reihe mit Gaugain, Pechstein. Gleich diesen sieht er seinen Malauftrag durch keine nach-rousseau’sche Brille oder als Flucht von "Barbaropa nach Arcadia" vielmehr sieht er in seiner Arbeit eine bedrängende, ja bedrückende Faszination von Urexistenz, "Unberührte Erstheit (Nolde,1911) will sich am Urwüchsigen orientieren, strebt sowohl nach expressiver Farbharmonie als auch dem Einklang von Natur und Umfeld.
Fazit
Die Reise ist für Emil Nolde die künstlerische Vergewisserung eigener Sehnsucht sich ohne Re-/Sentimentalität und mit der eigenen Empfindungs-Wahlverwandtschaft dem Tropischen Wesen zu nähern. Das leuchtet uns in einer expressiv-geomantischen, geradezu "vulkanischen" Farbgebung in seinen Exterieur-Aquarellen entgegen.