Dagmar Lehmhaus / Bertke Reiffen-Züger Psychodynamische Diagnostik in der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie

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Psychodynamische Diagnostik
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Online-Publikation: Februar  2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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320 S., Pb. Großoktav mit Fadenheftung und vierfarbigen Abbildungen; ISBN 9783955581923; 39,90 €
Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt a.M.; http://www.brandes-apsel-verlag.de

Charakteristika
Die Praxis projektiver Tests: Probatorik, Indikation und OPD-KJ   

Inhalt
Die psychodynamische projektive Diagnostik ist integraler Bestandteil jeder Anfangsphase einer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie. Das Buch bietet eine umfassende Praxisanleitung für alle relevanten projektiven Testverfahren.
 Im ersten Teil werden die theoretischen Grundlagen psychodynamischer Diagnostik dargestellt: die Besonderheiten des kindlichen Spiels, der Symbolisierung und der szenischen Gestaltung. Es geht ferner um die therapeutische Beziehungsgestaltung, um Abwehr und Widerstand sowie um die Auswertung von unbewusstem Material.
 Im zweiten Teil folgt die Zusammenstellung einer Auswahl von projektiven diagnostischen Testmöglichkeiten für die tägliche Praxis. Dort finden sich ausführliche Beschreibungen und Anleitungen zu Zeichentests, Erzähltests, Beziehungsdiagnostik und Spieltests. Anschauliche, bebilderte Beispiele, weiterführende Literatur und Protokoll- und Auswertungsbögen sollen Psychotherapeuten, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, in ihrer täglichen Arbeit unterstützen.

Autorinnenteam
Dagmar Lehmhaus
Diplomsoziologin, Kinder und Jugendlichen Psychotherapeutin
http://www.psychotherapie-lehmhaus.de/
Bertke Reiffen-Züger
Kinder und Jugendlichen Psychotherapeutin
http://www.qimeda.de/arztsuche/kinder-und-jugend-psychotherapeuten/osnabrueck/dipl-paed-bertke-reiffen-zueger/sprechzeiten-oeffnungszeiten-bewertung-praxis/fa4fh12na3ga
https://www.jameda.de/osnabrueck/psychotherapeuten-psychologen/dipl-paed-bertke-reiffen-zueger/uebersicht/80107974_1/

Fazit
Das Autorinnen-Team, bestehend aus der  Diplomsoziologin  Dagmar Lehmhaus,  Bertke Reiffen-Züger - beide Psychotherapeutinnen - befassen sich in ihrer vorzüglich erarbeiteten, theoretisch wie praktischen Studie, mit dem Topos der "Psychodynamische Diagnostik in der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie “.
Es ist ein in ihrer Erforschung in Theorie ein Praxis Lehr- und Anleitungswerk entstanden, das für die therapeutische Erziehungsgestaltung von hochaktueller  Bedeutung ist. Neben den Grundlagen werden die Besonderheiten der Adoleszenz erhellt. Inhaltlich werden die Topoi Abwehr und Widerstand besonders, sowie unbewusste Äusserungen im Spiel, der Symbolisierung analysiert und ausgewertet.
Dazu dienen Sitzungen, Testverfahren (1) wie Gutachterberichte. Die Tests umfassen die Bereiche: Zeichen (bildnerisches Gestalten), Erzählen, Spielerisches, Imaginatives und Bindungdiagnostik.
Grundsätzlich geht es um das Leiden und Ertragen lernen, bis hin zu einer gewissen Resilienz, in kindgemässer therapeutischer, in meist nonverbaler Begleitung. Somit bietet  der Anhang im Buch ein therapeutisches Plus sondergleichen mit der Vielfalt der Werk-  und Umgangsformen um die Psychodynamik (2) in Bewegung zu setzen.
Quintessenz:
Dem Autorinnen-Team ist mit diesem Studien- & Lehr- & Testpraxis-Werk eine ausserordentlich hilfreiches therapeutische Werkzeug gelungen um dem hochaktuellen Adoleszens-Phänomen entsprechend  begegnen zu können und um so hilfreich zu wirken.  m+w.p17-3


1) Die Praxis projektiver Tests: Probatorik, Indikation und OPD-KJ*
Die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD) ist ein psychodynamisches Diagnosesystem, welches vorwiegend für psychoanalytisch und tiefenpsychologisch fundiert arbeitende Psychotherapeuten konzipiert ist. Es handelt sich um ein halbstrukturiertes Interview mit den entsprechenden theoretischen psychodynamischen Hintergrundkonstrukten, bei dem u.A. unterschiedliche Lebensbereiche, das Krankheitsgeschehen und Selbsteinschätzungen abgefragt werden. Die Fragen werden möglichst offen gestellt und es werden keine Antwortmöglichkeiten vorgegeben...
Durch die Operationalisierung, das heißt Messbarmachung, der wesentlichen Variablen für psychodynamische Theorien, nämlich Übertragungsmuster, innere Konfliktkonstellationen und strukturelle Bedingungen wird eine bessere Objektivität, Reliabilität und Validität der Diagnose möglich...
*)OPD-KJhttps://de.wikipedia.org/wiki/Operationalisierte_Psychodynamische_Diagnostik

2) Psychodynamik
als Lehre vom Wirken innerseelischer Kräfte beschreibt Einflüsse auf Befindlichkeit und Verhalten des Menschen ähnlich wie bei physikalischen Gesetzen der Dynamik und der hier üblichen Beachtung des Zeitverhaltens im äußeren Raum. Psychodynamik will damit Aufschluss geben über die Auslösung seelischer Vorgänge als Reaktionen auf bestimmte äußere und innere Ereignisse und Einflüsse. Dem äußeren physikalischen Raum (äußere Psychophysik) wird damit ein innerer Raum für den Ablauf seelischer Prozesse gegenübergestellt (Topik, auch Innere Psychophysik). Der dynamischen Betrachtung ist analog zur Physik die strukturelle oder statische Betrachtung entgegengesetzt (vgl. z. B. die Unterscheidung zwischen Elektrostatik und Elektrodynamik). Beide gegensätzliche Betrachtungsweisen ergänzen sich. Grundlage der „psychischen Dynamik“ sind die Methoden der Psychophysik.
Psychophysik
geht auch von seelischen Kräften zwischen fest definierten psychischen Instanzen aus, wie dies z. B. das Drei-Instanzen-Modell Sigmund Freuds nahelegt. Als Analog des äußeren Raums in der Physik gilt in der Psychodynamik z. T. der innere Raum der psychischen Topik, z. T. die Wechselwirkung zwischen inneren Strukturen und äußeren Gegebenheiten.

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