Phytotherapie als alternative Behandlungsmethode


 39. Medizinische Woche 2005
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Baden-Baden - Das metabolische Syndrom gehört zu den häufigsten Stoffwechselkrankheiten und hat sich in den letzten Jahren zu einer Volkskrankheit entwickelt. Folgeerkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Diabetes Typ 2 oder Demenz können bei den Betroffenen schon ab dem 45. Lebensjahr zu einer eingeschränkten Lebensqualität, verminderter Arbeitsfähigkeit oder Frühberentung führen. Ärzte stehen häufig vor dem Problem, dass nur wenige Patienten Ernährungsempfehlungen beachten - so lange sie nicht an einer dieser Folgeerkrankungen leiden. Zudem wünschen sich viele Patienten eine Alternative zur schulmedizinischen Behandlung. Welche alternativen Behandlungsmöglichkeiten Ärzte bei der Therapie von Stoffwechselstörungen und anderen Erkrankungen einsetzen können, sind Themen der 39. Medizinischen Woche vom 29. Oktober bis 3. November 2005 in Baden-Baden.

"Klinische Studien belegen, dass eine Behandlung mit pflanzlichen Wirkstoffen insbesondere bei der Behandlung von Fettstoffwechselstörungen erfolgreich ist", sagt Professor Dr. med. Karin Kraft, Inhaberin des Lehrstuhls für Naturheilverfahren der Universität Rostock, Bad Doberan, im Vorfeld der diesjährigen Medizinischen Woche. Zur Therapie des metabolischen Syndroms eigneten sich vor allem Zubereitungen aus Knoblauch und anderen Lauchgewächsen, Artischockenblättern, Flohsamen oder Kurkuma. Forschungsergebnisse deuten außerdem darauf hin, dass verschiedene Heilpflanzen wie beispielsweise Zimtrinde einen positiven Effekt auf den Zuckerstoffwechsel haben und daher bei der Behandlung von Diabetes eingesetzt werden können.

"Bei der Behandlung mit Frischpflanzenpresssäften, Tees, Tinkturen und anderen traditionellen Zubereitungsformen ist jedoch zu beachten, dass die Therapie durch einen fachkompetenten Arzt betreut wird", betont Professor Kraft. Die Besonderheiten der Pflanzenheilkunde und ihre Anwendungsbereiche ist eines der Themen der 39. Medizinischen Woche.

Wie Ärzte und Patienten zusammenarbeiten können, steht im Mittelpunkt der 39. Medizinischen Woche vom 29. Oktober bis 3. November 2005 in Baden-Baden. Ärzte und Zahnärzte treffen sich eine Woche lang zum weltgrößten Kongress in der Komplementärmedizin. Das Leitthema lautet dieses Jahr "Arzt und Patient - Verantwortung und Partnerschaft". Veranstalter ist die Ärztegesellschaft für Erfahrungsheilkunde e.V., die ein breites Spektrum an Weiterbildungen in der Komplementärmedizin bietet. Erwartet werden rund 4000 Teilnehmer, die in Kursen, Seminaren, Vorträgen und Workshops von fast 400 Referenten Einblick in die vielfältigen Therapiemöglichkeiten erhalten. Eine Fachmesse mit 200 Ausstellern ergänzt die Informationsveranstaltungen.

Terminhinweis:
Vortragstagung Phytotherapie
Mittwoch, 2. November 2005, 9.00 bis 12.30 Uhr
Kongressaal 1, 1. OG, Kongresshaus Baden-Baden
Tagungsvorsitz: Prof. Dr. med. Karin Kraft, Rostock